Innovationen aus Deutschland zum Durchbruch verhelfen

Fragen und Antworten zu Sprunginnovationen Innovationen aus Deutschland zum Durchbruch verhelfen

Radio, Fernsehen, Aspirin: Viele Erfindungen, die die Welt maßgeblich verändert haben, kamen einst aus Deutschland. Um Deutschland auch für aktuelle Innovationen zu stärken, haben Bundeswirtschafts- und Bundesforschungsministerium die Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen ins Leben gerufen - ein Überblick.

3 Min. Lesedauer

Eine Frau nutzt einen transparenten Touchscreen.

Mit der Förderung soll Deutschland auch bei jungen Innovationen Vorreiter sein.

Foto: mauritius images / Westend61 / Rainer Berg

Was sind Sprunginnovationen?

Sprunginnovationen sind solche Innovationen, die eine radikale technologische Neuerung beinhalten. Mit ihrer Hilfe kann das Leben nachhaltig zum Besseren verändert werden. Eine Sprunginnovation kann einen komplett neuen Markt erschaffen, einen existierenden Markt so grundlegend verändern, dass ein völlig neues Ökosystem entsteht, oder aber ein massives technologisches, soziales oder ökologisches Problem lösen.

Die Bandbreite deutscher Sprunginnovationen reicht von Radio und Fernsehen über Aspirin, Elektronenmikroskop und Automobil bis zu den Sozialgesetzen, die 1883 von Otto von Bismarck eingeführt wurden.

Was soll die Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen leisten?

In der Vergangenheit kamen viele bahnbrechende Erfindungen aus Deutschland. Sprunginnovationen, die heute das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben prägen - wie das Internet oder das Smartphone - stammen dagegen häufig aus den USA oder dem asiatischen Raum. Die Agentur zur Förderung von Sprunginnovationen (SprinD) soll Geschäftsideen und Produkten "Made in Germany" zum Markterfolg verhelfen.

Eine wichtige Aufgabe der Agentur ist es, Innovation-Scouting zu betreiben, Entwicklungen in der Wissenschaft und Wirtschaft zu beobachten und ihr Potenzial für disruptive Innovationen zu erkennen.

Welchen Rahmen hat die Bundesregierung der "SprinD" gesetzt?

Die Agentur für Sprunginnovationen wurde 2019 zunächst für eine Laufzeit von zehn Jahren aufgestellt. Für diese Laufzeit sind derzeit Mittel in Höhe von rund einer Milliarde Euro geplant. Im Sommer 2019 wurde Rafael Laguna zum Gründungsdirektor der Agentur berufen, deren Sitz sich in Leipzig befindet.

Was verspricht sich die Bundesregierung von "SprinD" und deren Aufsichtsrat?

"Die SprinD soll bahnbrechenden Innovationen aus Deutschland zum Durchbruch verhelfen und auf diese Weise dazu beitragen, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern", so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. "Dafür braucht es Expertise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik." 

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Agentur der Denker und Macher das Potential hat, dem Innovationsland Deutschland auf Dauer vielversprechende starke Impulse zu geben."

Der neu aufgestellte Aufsichtsrat der Agentur ist ein weiterer Baustein, der SprinD zum Erfolg verhelfen soll. "Ich freue mich, dass wir hochrangige Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik für den Aufsichtsrat der Agentur für Sprunginnovationen gewinnen konnten", so die Bundesforschungsministerin. "Mit der ersten Aufsichtsratssitzung nimmt SprinD eine weitere wichtige Hürde auf ihrem Weg zum leistungsstarken Innovationsmotor der Bundesrepublik Deutschland."

Was macht der Aufsichtsrat der "SprinD"?

Das Bundesforschungs- und das Bundeswirtschaftsministerium haben einen Aufsichtsrat für die Bundesagentur zur Förderung von Sprunginnovationen berufen. Deren Mitglieder traten vor kurzem zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.

Der Aufsichtsrat wird die Geschäftsführung in wichtigen Fragen beraten und Recht- und Zweckmäßigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung überwachen. Bei wesentlichen Geschäften der Gesellschaft, etwa der Gründung von Tochtergesellschaften zur Förderung von Projekten mit Sprunginnovationspotenzial, muss der Aufsichtsrat zustimmen. Die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat ist auf bis zu fünf Jahre angelegt.

Wer gehört dem Aufsichtsrat an?

Der Aufsichtsrat besteht aus insgesamt bis zu zehn Mitgliedern, die sowohl den Bund als hunderprozentige Gesellschafterin repräsentieren als auch Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft in das Gremium einbringen. In seiner konstituierenden Sitzung hat der Aufsichtsrat Peter Leibinger (Trumpf, Ditzingen) zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Professor Birgitta Wolff (Goethe-Universität, Frankfurt am Main) zu seiner Stellvertreterin gewählt.

In der ersten Sitzung wurde bereits die Gründung einer ersten Projektgesellschaft beschlossen, die eine Sprunginnovation in der Erzeugung von Windenergie vorantreiben soll.