Rede von Bundeskanzlerin Merkel anlässlich der Auftaktveranstaltung zum "Girls’ Day 2021" am 21. April 2021 (Videokonferenz)

Liebe Schülerinnen,
sehr geehrter Herr Schwaderer,
meine Damen und Herren,

ich freue mich, Sie und Euch zum Auftakt des diesjährigen Girls‘ Day herzlich zu grüßen. Die Freude wird natürlich dadurch getrübt, dass die Pandemie ein persönliches Treffen nicht zulässt. Aber es ist großartig, dass wir uns heute zumindest digital sehen können ‑ schon allein, weil wir dieses Jahr den 20. Geburtstag des Girls‘ Day feiern. Auch wenn ich heute nur beschränkt Zeit habe, weil wir parlamentarische Verpflichtungen haben, so freue ich mich doch sehr.

Seit 2001 fanden rund 148.000 Veranstaltungen statt. Fast zwei Millionen Mädchen nahmen an diesen Veranstaltungen teil. Das ist echt beeindruckend. Das Wichtigste ist, dass sich viele dieser Schülerinnen später tatsächlich für eine Ausbildung oder ein Studium in technischen oder naturwissenschaftlichen Bereichen entschieden haben.

Genau das ist ja das Ziel des Girls’ Day: Er will Mädchen die Chancen zeigen, die besonders in den sogenannten MINT-Fächern liegen, also in Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Technik. Junge Frauen bringen genauso gute Voraussetzungen wie junge Männer mit, wenn es um solche Berufe und darum geht, Hightech mitzugestalten und Digitalisierung voranzutreiben. Wenn es trotzdem noch Bedenken gibt, dann hilft der Girls‘ Day, diese auszuräumen. Denn er bietet einmalige Gelegenheiten, in das Berufsleben hineinzuschnuppern.

Früher oder später stellt sich jedes Mädchen Fragen wie: Was möchte ich einmal werden? Was macht mir Spaß? Welche Talente habe ich und wo kann ich sie einbringen? Antworten auf solche Fragen, bei denen es um die persönliche Zukunft geht, finden sich nicht immer sofort. Deshalb bin ich mir sicher, dass die berufliche Entdeckungsreise, auf die Euch der Girls‘ Day führt, sehr hilfreich bei der Antwortsuche sein kann. Und wer weiß, vielleicht lernt Ihr Berufe kennen, die Ihr sonst nie näher in Betracht gezogen hättet ‑ Berufe, die Freude machen können und obendrein gute Karriere- und Verdienstmöglichkeiten bieten.

Die Erfahrung aus 20 Jahren Girls‘ Day ist jedenfalls, dass die allermeisten Teilnehmerinnen die Einblicke, die sie gewonnen haben, sehr interessant fanden. Mehr als 40 Prozent haben sogar angegeben, vom Erstkontakt im Betrieb so beeindruckt gewesen zu sein, dass sie dort später ein Praktikum oder eine Ausbildung machen wollten. So lohnt sich der Aktionstag auch für die beteiligten Unternehmen und Institutionen, die ja gerne vielversprechende Nachwuchskräfte kennenlernen wollen.

20 Jahre Girls‘ Day sind also eine Erfolgsgeschichte. Viele haben daran mitgeschrieben ‑ allen voran die Initiative D21 mit ihrem Präsidenten Herrn Schwaderer. Ihnen sowie den mitmachenden Unternehmen und Verbänden sei ganz herzlich gedankt. Natürlich danke ich auch den Lehrerinnen und Lehrern, die ihre Schülerinnen unterstützen.

Deutschland gehört zu den innovativsten Ländern der Welt. Gerade deshalb stehen Euch, liebe Mädchen, alle Türen für spannende Berufe offen. Ich wünsche Euch die richtigen Entscheidungen zur beruflichen Zukunft ‑ und dazu die richtigen Anregungen auf solchen Veranstaltungen wie dem Girls’ Day.

Gemeinsam mit Euch bin ich jetzt gespannt auf den virtuellen Parcours. Vorher bitte ich aber Herrn Schwaderer noch um einige Worte.

Herzlichen Dank.