Pressestatements von Bundeskanzlerin Merkel und dem Premierminister der Libanesischen Republik, Salam

BK'in Merkel: Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass ich heute den libanesischen Premierminister Salam erstmals in Deutschland begrüßen kann. Ich heiße Sie ganz herzlich hier bei uns willkommen und freue mich, dass wir in einer für den Libanon schwierigen Zeit die Gelegenheit haben, uns miteinander auszutauschen.

Deutschland ist solidarisch, was die Probleme betrifft, denen Libanon gegenübersteht, die natürlich sehr stark mit der Situation im syrischen Nachbarland zu tun haben, die damit zu tun haben, dass es eine Vielzahl von Flüchtlingen gibt. Ich will noch einmal in Erinnerung rufen: Ein Land, das vier Millionen Einwohner hat, hat im Augenblick über eine Million registrierte Flüchtlinge von den nicht registrierten will man an dieser Stelle gar nicht sprechen.

Wir alle in Deutschland können uns kaum vorstellen, was das an Herausforderungen bedeutet, zumal ja die innere Situation im Libanon, geprägt durch palästinensische Flüchtlinge über Jahrzehnte, auch ohne die Syrienkrise schon eine sehr schwierige war. Deshalb hat der Libanon unsere solidarische Unterstützung. Deutschland beteiligt sich sehr stark an der Unterstützung der Flüchtlingslager über bilaterale Hilfe, über Hilfe durch die Europäische Union und auch über Hilfe durch den UNHCR.

Ich freue mich, dass wir bzw. der Bundesaußenminister morgen Gastgeber auf einer Ministerkonferenz sein werden, auf der es um die Flüchtlingslage in Syrien und den benachbarten Ländern geht. Das ist auch der Grund, warum der Premierminister heute hier ist. Ich hoffe, dass von dieser Konferenz auch ein starkes Signal der Solidarität ausgeht.

Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit haben, aus erster Hand zu hören, wie die Situation im Libanon ist, welche Wege aus der Krise Sie sehen und welche Erwartungen Sie an uns haben. Ich möchte Sie noch einmal ganz herzlich hier in Deutschland, in Berlin, begrüßen!

PM Salam: Auch ich möchte sagen, dass wir Libanon heute Morgen mit der Nachricht der Konfrontation mit dem Terrorismus verlassen haben, in diesem Rhythmus einer Konfrontation seitens der libanesischen Armee. Die Situation wurde zur Stärkung der Stabilität und der Sicherheit in meinem Land entschieden. Wir haben Opfer, wir haben Märtyrer. Diese genießen die Solidarität der Libanesen aller Libanesen. Wir befinden uns in einer einheitlichen nationalen, patriotischen Situation, die diese Konfrontation prägt.

Wir sind heute nach Berlin gekommen, weil Deutschland, das mit uns befreundete Land, morgen die Konferenz über die Flüchtlingssituation in Syrien und der Umgebung ausrichtet. Wir betrachten diese Angelegenheit als eine der wichtigsten und gefährlichsten, mit denen Libanon heute konfrontiert ist. Wir sind deswegen sehr dankbar für diese deutsche Leistung, und Ihnen, Exzellenz, Frau Bundeskanzlerin Merkel, sind wir sehr dankbar für die Ausrichtung und für Ihr Interesse das uns als Libanesen und als Land auch zugutekommt am Libanon in der Konfrontation mit dieser Herausforderung.

Ich schätze, dass Ihre Zeit sehr kostbar ist, sehr wertvoll ist. Die Zeit und das direkte Interesse, die Sie uns in Form eines bilateralen Treffens schenken, werden wir nutzen, um mehrere Angelegenheiten und Fragen zu besprechen. Das wird auch eine Gelegenheit sein, um die Beziehungen zwischen Libanon und Deutschland zu vertiefen.

Deutschland hat heute eine sehr besondere Stellung auf internationaler Ebene, was die Betreuung vieler wichtiger Themen in dieser Region in Richtung mehr Stabilität und mehr Sicherheit angeht. Deutschland hat zusammen mit der Europäischen Union heutzutage eine wichtige Stellung und bemüht sich zu allen Gelegenheiten um die Unterstützung der Bevölkerungen, die Unterstützung der Menschheit und der Stabilität weltweit. Aus diesem Grunde freuen wir uns auf die bilateralen Gespräche mit Ihnen, Frau Bundeskanzlerin. Sie sollen dem Libanon, aber auch Deutschland zugutekommen und werden im beiderseitigen Interesse sein.

Vielen Dank!