Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel zum Tode von Außenminister a. D. Guido Westerwelle am 18. März 2016

Meine Damen und Herren, es ist mir ein Bedürfnis, zuallererst über die traurige Nachricht zu sprechen, die uns heute erreicht hat: die Nachricht, dass Guido Westerwelle heute Früh in Köln an den Folgen seiner Leukämieerkrankung gestorben ist.

Sein Tod erschüttert mich tief, und meine Gedanken gehen in diesen Stunden zu Guido Westerwelles Familie. Insbesondere gilt meine Anteilnahme natürlich seinem Mann, Michael Mronz. Ich hatte erst vor wenigen Tagen mit Michael Mronz gesprochen. Ich weiß, welches Auf und Ab von Hoffnungen und Rückschlägen Guido Westerwelle und er in den letzten zwei Jahren immer wieder durchleben mussten.

Natürlich denke ich heute, wie viele andere auch, an den erfolgreichen Politiker Guido Westerwelle, der sehr jung an die Spitze der Freien Demokraten aufstieg und sie schließlich 2009 in die Regierungsverantwortung führte. Natürlich denke ich auch an den Außenminister Guido Westerwelle, der mit Herz und Leidenschaft für Frieden und Menschenrechte gekämpft hat, oder an einen der besten Redner, die der Deutsche Bundestag erlebt hat.

Erlauben Sie mir auch meine persönlichen Erinnerungen: Ich habe Guido Westerwelle als empfindsamen und als nachdenklichen Menschen erlebt einen Menschen, dessen Wort, wenn er es einmal gegeben hatte, auch Gültigkeit hatte, einen verlässlichen und einen treuen Menschen. Ich bleibe persönlich sehr dankbar für die vielen Begegnungen und die vielen Gespräche, die ich mit Guido Westerwelle geführt habe auch Gespräche, die ich nach seinem Abschied aus der Politik führen konnte.

Dass er nun mit gerade 54 Jahren nicht mehr unter uns ist, das ist richtig schwer zu akzeptieren. Für die liberale Bewegung in Deutschland, für die deutsche Politik insgesamt und für mich persönlich ist dies ein richtig trauriger Tag.