Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel zum Besuch der Jane-Addams-Schule im Rahmen des EU-Projekttages

Meine Damen und Herren, ich freue mich und möchte auch Herrn Michelau ganz herzlich Danke dafür sagen, dass ich heute an der Jane-Addams-Schule hier in Berlin sein und den Europatag verbringen konnte. Ich bedanke mich auch beim Schülersprecher, der im Augenblick nicht da ist, Herrn Berlin ‑ passend zum Ort. Ich habe von hier die Erfahrung mitgenommen, dass hier sehr viele engagierte junge Menschen in den verschiedenen Ausbildungsgängen Herausragendes leisten. Heute waren die Erzieherinnen und Erzieher im Fokus.

Wir haben uns im Blick auf Europa erst einmal mit dem Erasmus+-Programm vertraut gemacht. Ich fühle mich darin bestätigt, dass wir dieses Programm nicht nur erhalten, sondern ausbauen sollten. Denn auch diejenigen, die kein Hochschulstudium absolvieren, sollten die Möglichkeit haben, Europa kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und ihr eigenes Land einfach auch einmal aus der Perspektive eines anderen Landes zu sehen und zu erleben.

Insgesamt haben wir hier darüber gesprochen, dass dem Beruf der Erzieher mehr Wertschätzung entgegengebracht werden sollte. Dabei spielt natürlich die Qualität der Ausbildung eine Rolle, aber auch die Anerkennung dessen, was die jungen Menschen, die Erzieher werden wollen, in den verschiedenen Bereichen, in denen man als Erzieher eingesetzt werden kann, leisten.

Dann haben wir über die Vorstellungen über Europa gesprochen. Dabei hat natürlich auch das Thema der Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, eine Rolle gespielt. Dabei hat aber vor allen Dingen das Thema eine Rolle gespielt ‑ das fand ich interessant ‑, wie junge Menschen noch besser den Zugang zu politischen Fragen bekommen können, nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch in normalen Zeiten. Darüber werden wir als Politiker nachzudenken haben. Ich habe den jungen Leuten aber auch gesagt, dass wir auch ein gewisses eigenes Interesse brauchen. Politiker sollen sich den Diskussionen stellen, wie ich es heute hier getan habe. Aber wir brauchen natürlich auch das Interesse der jungen Menschen. Dann wird unser Land dadurch bereichert sein.

Wir werden versuchen, im Rahmen des Europadialoges mit noch mehr Menschen in Kontakt zu kommen, um gerade auch die Europawahl im nächsten Jahr vorzubereiten. Denn jeder, der sich für Europa einsetzt, ist jemand, der, denke ich, auch etwas für die Zukunft tut.

Dem Schülersprecher, Herrn Gavriel Berlin, noch einmal ganz herzlichen Dank. Ich möchte Ihnen stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler, für alle, die hier ihre Ausbildung machen, sagen: Danke für die Vorbereitung! Alles Gute für Ihre verantwortungsvollen Berufe in der Zukunft!