Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen der WHO-Spenden-Videokonferenz

BK'in Merkel: Guten Tag, guten Nachmittag, guten Abend, guten Morgen! Ich freue mich, hier dabei zu sein, wenn heute der Startschuss für diese so wichtige Konferenz am 4. Mai gegeben wird, die sich dem Kampf gegen COVID-19 widmet. Wir alle sind uns darin einig, dass diese Pandemie die größte Herausforderung seit Jahrzehnten ist. Ich bin sehr dankbar dafür, dass die Weltgesundheitsorganisation hierbei sehr aktiv ist.

Ich freue mich, dass sich die globalen internationalen Gesundheitsakteure zusammengeschlossen haben und ganz im Sinne des Sustainable Development Goal Nummer 3, der Gesundheit, hier eine Initiative ergriffen haben. Wir werden dieses Virus nur dann besiegen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und eine schlagkräftige Allianz bilden. Die Gesundheitsakteure haben dies bereits getan, und wir sind von deutscher Seite aus bereit, dies politisch mit all unseren Kräften zu unterstützen. Ich bin auch der Europäischen Union sehr dankbar dafür, dass sie die Dinge auch mit in die Hand genommen hat.

Wir alle wissen, dass wir mit der Pandemie leben müssen, bis wir einen Impfstoff gefunden haben. Zentral ist also die Entwicklung eines solchen Impfstoffes, natürlich auch von Therapeutika und natürlich auch von Diagnosemethoden.

Ich stimme dem UN-Generalsekretär zu: Es handelt sich um ein globales öffentliches Gut, diesen Impfstoff zu produzieren und ihn dann auch in alle Teile der Welt zu verteilen. Das wird eine große Kraftanstrengung sein, wenn wir einmal einen solchen Impfstoff haben. Deshalb unterstützen wir mit ganzer Kraft die Konferenz am 4. Mai.

Wir wissen, dass noch eine ziemlich beachtliche finanzielle Lücke zu schließen ist. Deshalb möchte ich auch alle aufrufen, egal ob aus der Politik oder aus der privaten Wirtschaft, die in der Lage sind, uns zu unterstützen, um diese finanzielle Lücke in Höhe von acht Milliarden Euro, wie es uns das Global Preparedness Monitoring Board gesagt hat, zu schließen und dann wirklich auch sicher auf dem Pfad zu einer Entwicklung zu sein.

Wir werden neue Wege gehen müssen, auf der einen Seite der Entwicklung und auf der anderen Seite parallel des Aufbaus von Produktionskapazitäten für solch einen Impfstoff, und zwar an möglichst vielen Stellen der Welt. Wir wissen, dass es Regionen gibt, die besonders stark betroffen sind. Der Präsident Südafrikas und in diesem Jahr Präsident der Afrikanischen Union hat eben darauf hingewiesen. Deshalb ist unser Engagement für Afrika, aber auch für andere ärmere Länder auf der Welt von so entscheidender Bedeutung.

Ich begrüße also, dass heute sozusagen der Startschuss gegeben wird. Deutschland wird sich mit einem substanziellen Beitrag an dieser Konferenz beteiligen. Ich rufe alle auf, dieses so große globale Ziel mit zu unterstützen. Es zeigt sich hier, ob wir wirklich miteinander zum Wohle vieler, vieler Millionen Menschen zusammenarbeiten können. Ich begrüße alle, die hierbei mitmachen, und werde auch weiterhin dafür werben, dass wir möglichst viele Akteure für den 4. Mai in wenigen Tagen finden.

Herzlichen Dank, Tedros, dass du heute die Initiative ergriffen hast. Herzlichen Dank, Emmanuel, herzlichen Dank, Ursula und Melinda Gates, für diese Initiative. Wir werden als Co-Host am 4. Mai mit dabei sein.