Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch in Niamey

BK’in Merkel: Meine Damen und Herren, wir haben uns hier heute Morgen exemplarisch die Arbeit der EU-Mission EUCAP Sahel mit dem Standort Niger angeschaut. Das ist eine europäische Kooperation für die polizeiliche Ausbildung von lokalen Kräften, in diesem Fall von nigrischen Kräften. Ich glaube, man konnte sich davon überzeugen, dass dies sehr sinnvoll und sehr praxisorientiert ist.

Die nigrische Regierung hat sehr klare Vorstellungen, wie viele mobile Polizeikompanien sie an welchen Orten braucht. Deutschland hat im letzten Jahr zusammen mit den Niederlanden den Aufbau einer solchen Kompanie ermöglicht. Wir werden 2020 eine zweite Kompanie haben. Wir haben gesehen, dass auch die Amerikaner hier solche Kompanien aufbauen. Das Gute in der Kooperation mit Niger ist, dass die nigrische Regierung sehr klare eigene Vorstellungen entwickelt und wir diese Vorstellungen dann ausfüllen können.

Ich glaube, man hat hier gesehen, wie eng die europäische Zusammenarbeit ist und dass daraus dann, glaube ich, auch etwas sehr Vernünftiges wird. Wir sehen auch, dass es angesichts der Fragen der illegalen Migration, aber vor allen Dingen auch des Drogenschmuggels und Waffenschmuggels notwendig ist, eine gut ausgerüstete Polizei zu haben, weil die Schmuggler und Schleuser natürlich auch technisch sehr gut ausgerüstet sind.

Was man hier sehen kann   gerade am Beispiel der Drogen  , ist auch, dass es eine enge Vernetzung über viele afrikanische Staaten hinweg gibt. Das heißt, hier muss die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Was ich sehr gut finde, ist, dass auch eine sehr gute Vernetzung mit anderen internationalen Organisationen besteht, zum Beispiel mit der Internationalen Organisation für Migration, die dann zum Beispiel die Kasernenbauten organisiert. Wir wissen ja, dass es hier in Niamey auch ein Büro der Internationalen Organisation für Migration zur Rückführung von Flüchtlingen in ihre Heimatländer gibt. So arbeiten die verschiedenen Facetten zusammen. Wichtig ist, dass die Dinge schnell gehen und möglichst zügig umgesetzt werden; denn die kriminellen Aktivitäten laufen hier in allen Bereichen, und es ist eben notwendig, zu agieren.

Ich glaube, Europa zeigt hier, dass es trotz sehr unterschiedlicher polizeilicher Traditionen eine sehr, sehr enge Zusammenarbeit auch mit Fachleuten gibt. Ich freue mich, dass auch deutsche Polizisten dabei sind und dass diese Polizisten, so wie sie es mir hier sagten, ihre Arbeit sehr gerne machen und hier in Niger auf Menschen treffen, die begierig sind, Polizeitechniken kennenzulernen, sodass sie sich dann natürlich auch selbstbewusster verhalten können, wenn sie die entsprechende Ausrüstung haben.

Herzlichen Dank!