Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel bei der Teilnahme am V. EU-Afrika-Gipfel am 12. November 2015

Meine Damen und Herren,

wir haben mit diesem EU-Afrika-Gipfel eine neue Phase der Zusammenarbeit begonnen, eine Phase, in der wir qualitativ enger zusammenrücken und die Verantwortung gemeinsam teilen. Worum geht es? Es geht darum, illegale Migration zu bekämpfen. Das kann einerseits in den afrikanischen Staaten selbst stattfinden – durch bessere Regierungsführung, durch bessere Einbeziehung der Zivilgesellschaften, durch wirtschaftliches Wachstum und Perspektiven für die jungen Menschen. Hierbei hilft die Europäische Union, zum Beispiel durch den Treuhandfonds, aber Deutschland hilft auch bilateral. Wir werden zum Beispiel zusätzlich Programme bei der Afrikanischen Union auflegen, die sich mit der Ausbildung von jungen Menschen beschäftigen. Je besser die illegale Migration bekämpft wird, umso mehr werden wir natürlich auch legalen Austausch fördern, sei es durch Praktika, sei es durch Studienplätze, sei es auch durch legale Arbeitsmigration. Wir haben hier von der europäischen Seite aus sehr klargemacht: Unsere Zukunft liegt in der Legalität des Austausches und nicht in der Finanzierung von Schmugglern und Schleppern.

Das war hier der Startpunkt eines längeren Prozesses; denn viele fragen natürlich: Ist mit diesem Gipfel schon das Problem gelöst? – Nein, aber es ist begonnen worden, es systematisch zu lösen. Deshalb war dieser Gipfel aus meiner Sicht wichtig und absolut notwendig, aber es liegt auch noch sehr viel Arbeit vor uns. Herzlichen Dank!