- Pressemitteilung 390
- Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)
Eine Künstliche-Intelligenz-App zur Identifizierung archäologischer Kulturgüter wird ab sofort an zehn Polizei- und Zolldienststellen in ganz Deutschland getestet. Die „KIKu-App“ (Künstliche Intelligenz für den Kulturgutschutz) soll den zuständigen Behörden helfen, illegal gehandeltes Kulturgut als solches zu erkennen. Das Projekt wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit rund 500.000 € aus Mitteln der KI-Strategie der Bundesregierung gefördert.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Die Beurteilung archäologischer Objekte stellt selbst für Expertinnen und Experten eine große Herausforderung dar. Genau da setzt die KIKu-App an: Durch die Unterstützung mit Künstlicher Intelligenz-Technologie werden Polizei und Zoll zukünftig schneller und zuverlässiger zwischen illegal und legal gehandelten Objekten unterscheiden können. So wird die App die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern und damit die Durchsetzung des Kulturgutschutzgesetzes erleichtern.“
Wenn Ermittlungs- und Zollbeamte die KIKu-App verwenden, fotografieren sie mit einem Smartphone das zu prüfende Kulturgut aus mehreren Perspektiven. Diese Bilder werden anschließend auf der Basis eines KI-Verfahrens mit einer Datenbank über Kulturgüter abgeglichen. Daraufhin liefert die App binnen weniger Sekunden weitere Informationen über das jeweilige Objekt. Neben Angaben über Alter und Herkunftsland gibt die App auch Warnhinweise, wenn das Kulturgut als gestohlen gemeldet ist. Aufgrund dieser Informationen können die Behörden dann entscheiden, ob das Objekt sichergestellt und die Provenienz durch Sachverständige genauer geprüft werden soll.
Der Prototyp der App wurde vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie und dem Softwareunternehmen cosee entwickelt. Die Testphase der App läuft bis Ende des Jahres.