MINT zum Anfassen

Besuch der Junior-Universität Wuppertal MINT zum Anfassen

Es sei toll, mit welchen praktischen Methoden Mathe, Naturwissenschaften und Technik an der Junior-Universität Wuppertal erlebbar gemacht werden, sagte Bundeskanzlerin Merkel bei einem Besuch der Einrichtung. Die Bundesregierung unternehme sehr viel, um mehr junge Leute für MINT zu begeistern.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel experimentiert beim Besuch der Junior Universität Wuppertal.

Naturwissenschaften praxisnah und mit Freude erlebbar machen - darum geht es bei der Junior-Universität Wuppertal.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Hier geht’s lang, Frau Bundeskanzlerin." Die zwölfjährige Elli kennt sich aus an der Junior-Universität in Wuppertal. Seit zwei Jahren nimmt sie am Kursangebot teil. Heute hat sie eine besondere Aufgabe übernommen: Sie darf Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet gemeinsam mit dem 15-jährigen Vito durch die Universität führen.

Elli belegt derzeit einen Sezierkurs. "Dabei schneiden wir schon auch Tiere auf. Das muss sein, damit man die Materie auch wirklich versteht", erklärt die Gymnasiastin. Vito ist in der Junior-Uni schon seit zehn Jahren dabei. "Ich habe schon fast 40 Kurse besucht", erzählt der Jugendliche.

Die Junior-Universität Wuppertal ist ein außerschulischer Lernort für Kinder und  Jugendliche von vier bis 20 Jahren. Ziel ist es, Naturwissenschaften praxisnah und vor allem mit Freude erlebbar zu machen. Das ganzjährige Angebot ist in dieser Form bundesweit einmalig. In kleinen Gruppen werden die Kinder und Jugendlichen durch Experimente und eigenes Ausprobieren auch auf Wettbewerbe wie "Jugend forscht" vorbereitet. Seit ihrer Gründung 2008 haben mehr als 65.000 junge Leute die zu 100 Prozent privat finanzierte Einrichtung besucht.

Naturwissenschaften zum Anfassen

Elli und Vito führen die Kanzlerin zu einem Mathe-Kurs. Hier führen mehrere Vier- bis Sechsjährige gemeinsam mit Merkel ein Experiment durch: Mit einem Schlaufenseil bilden sie verschiedene Formen nach, ein Viereck, ein Dreieck und einen Kreis. Für die Bundeskanzlerin und die Kinder keine schwere Aufgabe.

Weiter geht es zu einem sprechenden und mit Sensoren ausgestatteten Roboter. Als Merkel ihm über den Kopf streichelt, reagiert dieser mit einem lauten Kichern. "Der ist ja ganz kitzelig", ruft jemand aus der Gruppe der Zuschauer. 

Die Wirkung von Physik im Sport

Sport und Physik sind das Thema der nächsten Besuchsstation. Die Kinder und Jugendlichen zeigen der Kanzlerin, was die Reibungskraft mit dem Handballspielen zu tun hat. Dazu feuchten sie ein schmales langes Parkettbrett an, um Schweiß auf dem Hallenboden zu simulieren. Anschließend legen sie einen Sportschuh auf die nasse Fläche und winkeln das Brett leicht an - der Schuh rutscht hinunter. Das gleiche Experiment wird auf einem trockenen Parkettbrett ausgeführt. Erst mit erhöhter Schräglage gerät der Schuh ins Rutschen. "Jetzt weiß ich auch, warum die beim Handball immer so oft den Boden wischen", sagt Merkel. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel experimentiert beim Besuch der Junior Universität Wuppertal.

Mitmachen erwünscht - Bundeskanzlerin Merkel experimentiert mit den jungen Studierenden der Junior-Universität.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Fit für Forschung

Für Elli und Vito steht trotz ihres jungen Alters fest, was sie später beruflich machen möchten. Elli will "unbedingt Medizin oder Astrophysik studieren, das interessiert mich sehr". Vito strebt eine Anstellung als Chemieingenieur an. 

Die Kanzlerin bedankt sich bei den beiden mit einem Lächeln für die Führung. Wer weiß, vielleicht werden Elli und Vito die Kanzlerin später einmal als Dozentin an der Junior-Universität erleben. Denn auf die erneute Einladung des Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Professor Ziegler, antwortet sie: "Ja, ich komme gerne wieder, vielleicht mache ich dann einen Kurs mit einem Zahlenrätsel".

Die Bundesregierung setzt sich auf vielfältige Weise dafür ein, mehr Menschen für MINT zu begeistern. So investiert der Bund beispielsweise mit dem MINT-Aktionsplan bis 2022 insgesamt 55 Millionen Euro, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzuwirken. Mehr als 300 Partner engagieren sich im "MINT-Pakt", um junge Frauen auf die guten Karriere- und Verdienstmöglichkeiten in MINT-Berufen aufmerksam zu machen. Darüber hinaus empfängt die Bundeskanzlerin jährlich zum Girls' Day Schülerinnen, um das Interesse der Mädchen an Naturwissenschaften und Technik zu erhöhen.