Kulturstaatsministerin reist nach Siebenbürgen und Bukarest - Grütters: „Deutsche Minderheit wichtig für die Stabilität der Demokratie“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters verbindet die Reise zum Informellen Rat der EU-Kulturministerinnen und -minister in Bukarest mit einem Besuch in Rumänien. Am 14. und 15. April wird sie mit Vertretern der deutschen Minderheit in Siebenbürgen zusammentreffen. „Durch die Pflege von Traditionen und Bräuchen gelingt es der deutschen Minderheit, Identität und Zusammenhalt zu bewahren. Sie leistet so einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Demokratie“, sagte Grütters.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert seit zwei Jahrzehnten Einrichtungen und Projekte, die die Geschichte und Kultur der Siebenbürger Sachsen und der Banater Schwaben dokumentieren, erforschen und vermitteln. Anliegen ist es, Kooperationen zu initiieren und dabei auch junge Menschen miteinzubeziehen. Deshalb unterstützt die Kulturstaatsministerin beispielsweise ein deutsch-rumänisches Jugendbegegnungsprojekt.

Zum Erbe der deutschen Minderheit in Siebenbürgen gehören die beeindruckenden Kirchenburgen. Grütters wird sich bei einem Besuch in Heltau und Kleinschenk einen Eindruck von der Bedeutung dieser Bauwerke verschaffen. „Einen Beitrag zur Bewahrung und Sicherung der Kirchenburgen zu leisten, von denen einige zum UNESCO-Weltkulturererbe gehören, ist mir ein wichtiges Anliegen“, sagte Grütters. Dieses besondere Kulturerbe wird auch Thema eines Gesprächs mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis sein, mit dem Monika Grütters am Rand des Informellen Kulturministerrats zusammentreffen wird.

Im Mittelpunkt des Austauschs der EU-Kulturministerinnen und –minister am 16. April werden die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie das Kulturerbe Europas stehen. Kulturstaatsministerin Grütters erklärte: „Künstler und Kreative tragen zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Wer die Gesellschaft mit seinen kreativen Ideen und Produkten bereichert, muss von seiner Arbeit leben können. Deshalb begrüße ich ausdrücklich die Urheberrechtsreform, die unter rumänischen EU-Vorsitz verabschiedet wurde. Sie ist eine Grundvoraussetzung für kulturelle und journalistische Vielfalt.“

Weiteres Thema des Kulturministertreffens wird der Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten sein. Deutschland setze sich intensiv mit dieser Thematik auseinander, erklärte Grütters mit dem Hinweis auf das Eckpunktepapier von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden, das Handlungsfelder und Ziele identifiziert. „Es ist wichtig, dass die europäischen Staaten sich dazu austauschen. Viele zu klärende Fragen stellen sich in anderen EU-Mitgliedsstaaten in vergleichbarer oder ähnlicher Weise. Ich halte es für sehr sinnvoll, einen konstruktiven Austausch an Erfahrungen und Wissen auch auf europäischer Ebene zu etablieren“, sagte Grütters.