- Pressemitteilung 43
- Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)
Damit künftig mehr zugkräftige Filme aus deutscher Produktion auch mehr Zuschauer ins Kino locken, will Kulturstaatsministerin Monika Grütters gemeinsam mit der Branche die Verfahren und Strukturen der wirtschaftlichen Filmförderung diskutieren. Dies kündigte die Staatsministerin heute auf dem Deutschen Produzententag der Produzentenallianz in Berlin an. „Dass der Marktanteil deutscher Kinofilme 2018 mit etwa 22 Prozent vergleichsweise stabil geblieben ist, kann uns freuen“, so Grütters. Allerdings seien die Zahlen insgesamt rückläufig. „Ja, wir hatten einen extrem heißen, langen und somit kinounfreundlichen Sommer. Und ja, wir hatten dazu auch noch die Fußball-WM“, räumte die Staatsministerin ein. „Zur Wahrheit gehört aber auch: Wir hatten 2018 nicht nur viel Sonne, sondern auch wenige zugkräftige Filme, insbesondere aus Deutschland. Und zur Wahrheit gehört erst recht, dass es an zu wenig Geld in den Fördertöpfen nicht liegen kann, denn die sind gut gefüllt.“
Die Bundesregierung hatte die Produktionsförderung in den vergangenen drei Jahren fast verdreifacht. Für die öffentliche Filmförderung steht damit aktuell so viel Geld wie nie zuvor zur Verfügung. Das sei auch dringend notwendig, um im internationalen Standortwettbewerb zu bestehen, unterstrich die Kulturstaatsministerin. „Diese filmpolitischen Erfolge werde ich verteidigen und mich weiter dafür einsetzen, dass die Fördertöpfe gut gefüllt sind. Aber ich kann und will nicht verhehlen, dass ich – wie im Übrigen viele andere auch – durchaus ein gewisses Missverhältnis zwischen Investition und Ertrag sehe: zwischen dem massiven Ausbau der deutschen Filmförderung einerseits und der Strahlkraft des deutschen Films wie auch der Zahl deutscher Filmerfolge andererseits. Darüber müssen wir sprechen“, sagte Grütters mit Blick auf die gesamte Branche und kündigte einen Runden Tisch an.
Gemeinsam mit Produzenten, Produktionsdienstleistern, Filmverleihern und Kinobetreibern möchte die Staatsministerin ausloten, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen der Filmförderung erreicht werden könne. In Bezug auf die schwierige Situation der Kinos selbst forderte die Kulturstaatsministerin zudem klare Regeln, die das Kino als Kulturort schützen. Dies werde nicht nur in der nächsten FFG-Novelle eine wichtige Rolle spielen, sondern darauf ziele auch das im Koalitionsprogramm vereinbarte ‚Zukunftsprogramm Kino‘ ab, betonte Grütters. „Die Kinoleinwand darf nicht zur bloßen Werbeplattform für Video-on-Demand-Produktionen degradiert werden. Und wer von der Förderung profitieren möchte, muss sich an diese Regeln halten.“