Zwischenbericht zur Konzertierten Aktion Pflege
Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte werden besser. Das zeigt eine Zwischenbilanz zur Konzertierten Aktion Pflege. Wichtige Maßnahmen für eine bessere Entlohnung, für mehr Auszubildende und mehr Personal wurden bereits umgesetzt. "Doch wir sind noch nicht am Ziel: Die Konzertierte Aktion Pflege geht weiter", erklärte Bundesgesundheitsminister Spahn.
2 Min. Lesedauer
"Die Pflege in Deutschland leistet Enormes", sagte Bundesfamilienministerin Giffey bei der gemeinsamen Vorstellung der Zwischenbilanz zur Konzertierten Aktion Pflege (KAP) mit Bundesgesundheitsminister Spahn und Bundesarbeitsminister Heil. Doch exzellente Pflege finde nur dort statt, wo motivierte und gut ausgebildete Pflegekräfte arbeiteten, so Giffey. "Deshalb wollen wir Fachkräfte gewinnen und halten."
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ergänzte: "Wir müssen die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Der Schlüssel dazu ist mehr Personal und eine angemessene Entlohnung. Das sind wir als Gesellschaft den Pflegekräften schuldig." Die Pandemie habe noch deutlicher gemacht, was Pflegekräfte leisteten, so der Minister.
Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist die Versorgung von Pflegebedürftigen eine Schlüsselfrage dieser Zeit. Er erklärte: "Wie wir gute Pflege sichern, ist die soziale Frage der 20er-Jahre." Die Ministerin und die Minster waren sich einig: Die Konzertierte Aktion Pflege geht weiter. "Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind auf dem richtigen Weg", fasste es Minister Heil zusammen.
Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen
Im Juni 2019 hatten sich Bund, Länder und alle relevanten Akteure in der Pflege verbindlich auf Ziele und konkrete Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen, eine bessere Entlohnung, mehr Ausbildungsplätze und mehr Digitalisierung verständigt. Der Zwischenbericht zeigt, was bisher erreicht wurde. Dazu gehört:
- Mehr Personal: Ab 1. Januar 2021 werden 20.000 zusätzliche Stellen für Pflegehilfskräfte geschaffen. Die Stellen werden vollständig durch die Pflegeversicherung finanziert; der Eigenanteil der Pflegebedürftigen wird dadurch nicht steigen. Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen werden zudem bei der Gewinnung internationaler Pflegekräfte unterstützt.
- Mehr Geld: Der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte steigt schrittweise bis April 2022 bundesweit an. Ab 1. Juli 2021 gibt es zudem erstmals einen Mindestlohn für Pflegefachkräfte von 15 Euro.
- Mehr Ausbildung: Am 1. Januar ist die neue genaralistische Pflegeausbildung gestartet. Ihre Einführung wird begleitet durch die "Ausbildungsoffensive Pflege". Das Schulgeld wurde abgeschafft, eine Ausbildungsvergütung eingeführt. Einzelne Bundesländer haben bereits deutlich steigendes Interesse festgestellt. Die neu eingeführte hochschulische Pflegeausbildung ist mit rund 30 Studiengängen gestartet.
- Mehr Digitales: Durch Kostenübernahme beschleunigt, schreitet die Digitalisierung in der Pflege voran. Pflegeeinrichtungen nutzen die digitale Hilfe für die elektronische Dokumentation und Tourenplanung, aber auch Schulungen der Pflegekräfte.
Um den Arbeitsalltag von Pflegekräften spürbar zu verbessern, haben das Bundesgesundheits-, das Bundesfamilien- und das Bundesarbeitsministerium im Juli 2018 die Konzertierte Aktion Pflege ins Leben gerufen - gemeinsam mit den Ländern, Pflegeberufs- und Pflegeberufsausbildungsverbänden, Verbänden der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, den Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbänden, der Berufsgenossenschaft, der Bundesagentur für Arbeit sowie den Sozialpartnern.
Lesen Sie in der Pressemitteilung weitere Informationen zur Zwischenbilanz.