Goldene Lolas für die kurze Filmkunst

Deutscher Kurzfilmpreis 2019 Goldene Lolas für die kurze Filmkunst

Fünf Filmteams wurden in der Elbphilharmonie in Hamburg mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 2019 ausgezeichnet. Mit den Preisgeldern von 275.000 Euro entstehen die Kurzfilme von morgen.

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Die Gewinner halten die Ehrenstatuette in den Händen.

Die Siegerinnen und Sieger des Deutschen Kurzfilmpreises 2019.

Foto: DKFP2019/AndrePoling

Die Auszeichnung mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ist die wichtigste Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Seit 1956 verleiht der Bund sie für herausragende Leistungen bei der Produktion deutscher Kurzfilme.

Mit dem Preis sind nicht nur Prämien in Höhe von bis zu 30.000 Euro verbunden: die Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien "Spielfilm" und "Animationsfilm" qualifizieren sich automatisch für das Auswahlverfahren der US-Oscars in der Kategorie Kurzfilm.

Das Wesentliche im Fokus

Zehn Minuten haben die Filmkünstler, um ihre Geschichte zu erzählen - manchmal weniger, manchmal mehr. Oft hinterlassen sie mit ihren extrem verdichteten Stoffen mehr Fragen, als Antworten. Das macht den Kurzfilm zu einem besonderen künstlerischen Format, in dem sich viele Nachwuchsfilmemacher ihre ersten Sporen verdienen.

Damit ist der Kurzfilm vielfach der Anfang der großen Filmkarriere im 45- oder 90-Minuten-Bereich, wie etwa bei Wim Wenders oder Tom Tykwer. Doch zugleich ist er "weit mehr als ein Sprungbrettformat" wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Verleihung des Deutschen Kurzfilmpreises 2019 erklärte. Die Köpfe hinter diesem Filmformat bräuchten "geradezu einen Tunnelblick für das Wesentliche", so Grütters weiter.

Bund fördert Vielfalt des Films

Für den Kurzfilm und die Filmkunst insgesamt nach Auffassung der Staatsministerin: "Sie ist avantgardistisch im besten Sinn, sie darf unbequem sein und sie gehört zum kritischen Korrektiv gesellschaftlicher Entwicklungen. Auch deshalb deckt unsere Filmförderung die ganze Vielfalt filmischen Schaffens ab und gilt nicht nur den großen Produktionen."

Zu den Förderinstrumenten des Bundes im Kurzfilmbereich gehört neben der Verleihung des Deutschen Kurzfilmpreises die Produktionsförderung. Diese hatte Kulturstaatsministerin Grütters für 2019 auf eine halbe Million Euro verdoppelt. Hinzu kommt die regelmäßige Förderung der Kurzfilmfestivals Oberhausen und Dresden sowie die diesjährige Förderung des Kurzfilmtages am 21. Dezember.

Preisverleihung in der Elbphilharmonie

In diesem Jahr fand die Preisverleihung im Kleinen Saal der Elbphilharmonie statt. Mehr als 400 Gäste aus Film, Kultur und Politik waren zur Feier der siegreichen Filmkünstler gekommen. Ausgerichtet wurde er in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School. Durch den Abend führte der Hamburger Schauspieler und Moderator Yared Dibaba, der hier und da sein gestandenes Plattdeutsch zum Besten gab.

Preise gab es in fünf Kategorien: Spielfilm bis zehn Minuten Laufzeit, Spielfilm mit einer Länge zwischen 10 und 30 Minuten, Animationsfilm, Experimentalfilm und Dokumentarfilm, je bis 30 Minuten Laufzeit. Auch in diesem Jahr wurde ein Sonderpreis für einen Film mit mehr als 30 Minuten Länge vergeben.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2019 sind:

Bester Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten: "Der Proband" von Hannes Schilling

Spielfilm bis 10 Minuten: "Die letzten fünf Minuten der Welt" von Jürgen Heimüller

Dokumentarfilm bis 30 Minuten: "Blue Boy" von Manuel Abramovich

Bester Animationsfilm bis 30 Minuten: "Inside me" von Maria Trigo Teixeira

Bester Experimentalfilm bis 30 Minuten: "Wir sprechen heute noch Deutsch" von Clara Winter und Miguel Ferráez

Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises: "Fortschritt im Tal der Ahnungslosen" von Sarah Schreier, Stefan Gieren und Florian Kunert

Zum Herunterladen: Die Jurybegründungen PDF, 2 MB, nicht barrierefrei für alle nominierten und ausgezeichneten Filme:

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kurzfilmpreise erhalten je eine Prämie von 30.000 Euro. Bereits eine Nominierung ist mit 15.000 Euro dotiert, die auf die Auszeichnungsprämie angerechnet wird. Die Prämie für den Sonderpreis beträgt 20.000 Euro. Die Prämien müssen zweckgebunden für die Herstellung eines neuen Kurzfilms, eines Films mit künstlerischem Rang oder für eine Projektvorbereitung verwendet werden.

Den Kurzfilm ins Kino bringen

Die nominierten und ausgezeichneten Filme des Deutschen Kurzfilmpreises werden in den kommenden Monaten auf der KURZ.FILM.TOUR in deutschen Kinos zu sehen sein.

Zudem erhalten alle Nominierte und Gewinner des Kurzfilmpreises seit diesem Jahr einen Vertrag mit dem KurzFilmVerleih Hamburg. So können die Filme schnell und einfach von interessierten Kinobetreibern gefunden und einem möglichst großen Publikum präsentiert werden.