"Teamgeist für Menschen mit Demenz"

Nationale Demenzstrategie "Teamgeist für Menschen mit Demenz"

Demenzkranke und ihre Familien sollen besser unterstützt werden. Das ist das Ziel eines breiten Bündnisses, das sich im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung zusammengefunden hat. Die Bundesministerinnen Giffey und Karliczek sowie Bundesminister Spahn gaben dazu nun den Startschuss.

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Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellen bei einer Diskussionsrunde die Nationale Demenzstrategie vor.

Anja Karliczek, Franziska Giffey und Jens Spahn (v.l.) bei der Unterzeichung der Nationalen Demenzstrategie.

Foto: picture alliance/dpa/Hannibal Hanschke/Reuters/Pool

Leben mit Demenz ist eine beachtliche Herausforderung, sowohl für die Erkrankten selbst, als auch für ihr enges Umfeld. In Deutschland sind aktuell 1,6 Millionen Menschen und ihre Angehörigen davon betroffen. Neben konkreter Unterstützung für die Betroffenen ist aber auch die gesamte Gesellschaft gefragt. Denn die muss sich auf die steigende Anzahl von Demenzkranken einstellen, damit Betroffene weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey erläuterte: "Das bedeutet: Busfahrerinnen, Schaffner, Ärztinnen oder Mitarbeiter von Behörden müssen speziell geschult werden, genauso wie sich Sportvereine oder Kirchenchöre auf Menschen mit Demenz vorbereiten müssen. Um das zu schaffen brauchen wir Teamgeist für Menschen mit Demenz.“

Nationale Demenzstrategie unterzeichnet

In Berlin unterzeichneten nun Bundesfamilienministerin Giffey, Gesundheitsminister Spahn und Bundesforschungsministerin Karliczek die Nationale Demenzstrategie . Sie umfasst 160 konkrete Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen, um Deutschland demenzfreundlicher zu machen. Inhaltlich geht es neben dem gesellschaftlichen Bewusstsein für Menschen mit Demenz um umfassende Beratungsangebote für Betroffene und deren Angehörige, eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf oder auch eine demenzsensible medizinische und pflegerische Versorgung.

Gesundheitsminister Spahn sagte: "Es geht darum, Demenzkranken respektvoll und hilfsbereit zu begegnen. Ein breites gesellschaftliches Bündnis ist ein wichtiger Schritt, dieses neue Bewusstsein zu schaffen. Und auch die ärztliche und pflegerische Betreuung kann noch besser werden.“

Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz“

Die Umsetzung der Demenzstrategie geht die Politik gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern aus Sport, Wirtschaft, Medizin, sozialem und kulturellem Leben an. In diesem breiten gesellschaftlichen Bündnis – der Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz“ – sind so unterschiedliche Akteure vertreten wie die Deutsche Bahn, der Deutsche Sportbund, die katholische und evangelische Kirche oder Supermarktketten wie Netto oder Alnatura. Sie alle wollen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Umgang mit demenzkranken Menschen sensibilisieren.

Jeder Einzelne ist aufgerufen, sich mehr zu informieren, denn mit den steigenden Zahlen von an Demenz Erkrankten steigt auch die Wahrscheinlichkeit, ihnen im Sportverein, im Kirchenchor oder an der Supermarktkasse zu begegnen. Je größer also das "Team“ ist, das um die Erkrankung und seine Ausprägungen weiß, desto besser können Betroffene weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Erste Anlaufstellen für Betroffene

Demenz verändert das ganze Leben. Gerade am Anfang stellen sich viele Fragen. Menschen mit Demenz und ihre Familien benötigen Informationen darüber, an wen sie sich wenden können und wo ihnen direkt geholfen werden kann. Gesundheitsminister Spahn wies bei der Veranstaltung darauf hin, dass Betroffene einen Anspruch auf Beratung haben. Mögliche erste Anlaufstellen sind

  • Das Portal www.wegweiser-demenz.de: Auf der Seite  erhalten Betroffene ausführliche Informationen zur Krankheit und zu bundesweiten Unterstützungsangeboten.
  • Das Alzheimer-Telefon: Auch das Alzheimer-Telefon kann eine Anlaufstelle sein. Betroffene und ihre Angehörigen erhalten hier eine individuelle und kompetente Beratung rund um das Thema Demenz.

Mehr Informationen zur Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung gibt es hier .