So wird die 71. Berlinale

Internationale Filmfestspiele Berlin So wird die 71. Berlinale

Die Berlinale kann 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht in gewohnter Weise stattfinden. Die Festivalleiter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian haben daher im engen Schulterschluss mit Kulturstaatsministerin Grütters ein alternatives Format entwickelt: Die Berlinale wird zweigeteilt.

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ein Berlinale Bär mit dem Belrinale-Schriftzug

Die Berlinale 2021 findet in zwei Etappen statt

Foto: picture alliance

Wie die Berlinale in Zeiten von Corona aussehen wird, haben Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die beiden Leiter des Festivals, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, am Montag der Presse verkündet: Die 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin werden in zwei Etappen stattfinden.

Industry Event im März

Den Auftakt macht das Industry Event vom 1. bis 5. März 2021. Der European Film Market (EFM) wird online als digitaler Marktplatz stattfinden. Gleiches gilt für den Berlinale Co-Production Market, die Berlinale Talents und den World Cinema Fund. In diesem Rahmen wird den Vertreterinnen und Vertretern der Branche sowie der Presse die Filmauswahl der Festivalsektionen präsentiert. Außerdem wird die Internationale Jury über die Preise von Wettbewerb, Berlinale Shorts, Encounters und Generation entscheiden und die Gewinnerfilme bekanntgeben.

Summer Special im Juni mit Preisverleihung

Die Berlinale ist mit rund 330.000 verkauften Tickets das größte Publikumsfestival der Welt – dieser Teil soll im Sommer nachgeholt werden. Vom 9. bis 20. Juni 2021 ist ein Summer Special mit zahlreichen Vorführungen an etwa zehn Spielorten geplant. Das Berlinale-Publikum soll einen Großteil der Filmauswahl in Anwesenheit der Filmschaffenden erleben können. Dann wird auch die Preisverleihung der 71. Berlinale stattfinden.

Weitere finanzielle Unterstützung aufgrund von Corona

Kulturstaatsministerin Grütters lobte diese Planung als „Aufbruchsignal“. Sie verwies auf den erheblichen finanziellen Beitrag, den die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die Berlinale leiste. So habe die BKM die im vergangenen Jahr erhöhte Unterstützung in Höhe von 10,2 Millionen Euro verstetigt. Zusätzlich würden in diesem Jahr die Corona-bedingten Risiken und Mehrkosten aufgefangen, um das Filmfestival auch unter den erschwerten Bedingungen möglich zu machen. Dafür stehe im Hilfsproramm NEUSTART KULTUR der BKM zusätzlich ein zweistelliger Millionenbetrag zur Verfügung.

Grütters: Bund engagiert sich für Film- und Kinobranche

Grütters verwies auch auf das zusätzliche Engagement des Bundes für die Film- und Kinobranche insgesamt in Zeiten der Corona-Krise. Allein 196 Millionen Euro aus dem Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR seien für diesen Bereich vorgesehen. Diese entfallen unter anderem auf die Zukunftsprogramme Kino, die Filmförderung, die wirtschaftliche und kulturelle Verleih- und Vertriebsförderung sowie den Ausfallfonds für bundesgeförderte Kinofilme und hochwertige Serien. Damit erreichten die Hilfsleistungen fast die Größenordnung der jährlichen Film- und Kinoförderung, die in diesem Jahr bei 214 Millionen Euro liegt. „Die Berlinale, aber auch die Film- und Kinobranche, haben in der BKM weiterhin eine engagierte und starke Partnerin“, sagte Grütters dazu.

Internationale Jury

Auch für die Zusammensetzung der Internationalen Jury hat die Berlinale ein neues Konzept entwickelt. In diesem Ausnahmejahr werden Regisseurinnen und Regisseure von sechs Goldenen-Bären-Gewinnerfilmen über die Preise im Wettbewerb entscheiden. Dazu soll die Jury in einem Kino in Berlin zusammentreffen, um die Filme auf der großen Leinwand sehen zu können.

Die erste Berlinale fand im Juni 1951 statt. Grütters erinnerte daran, dass auch das erste Festival im Juni stattgefunden hatte, Eröffnungsfilm war Alfred Hitchcocks „Rebecca“. Seitdem haben sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin zu einem der weltweit größten und wichtigsten Filmfestivals entwickelt.