Arbeitsmarkt im Mai
Am Arbeitsmarkt ist ein Aufwärtstrend spürbar: Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt und die Beschäftigung zieht wieder an. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai gesunken. „Die Arbeitsmarktzahlen aus Nürnberg geben Anlass für Zuversicht“, so Bundesarbeitsminister Heil.
2 Min. Lesedauer
Im Mai waren 2,687 Millionen Menschen arbeitslos - 84.000 weniger als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkt auf 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres waren 126.000 Menschen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte. Der Vorjahresmonat war allerdings bereits massiv von der Corona-Pandemie betroffen.
Zahl der Kurzarbeiter sinkt
„Unser wichtigstes Instrument ist weiterhin das Kurzarbeitergeld“, betonte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Das sei teuer, aber „weiterhin unverzichtbar“. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) erhielten im März 2,61 Millionen Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Diese Zahl ist damit im März 2021 erstmals seit November, als die erneuten Eindämmungsmaßnahmen Wirkung zeigten, wieder gesunken.
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Für die Zeit vom 1. bis einschließlich 26. Mai wurde für 96.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit ist auch diese Zahl weiter deutlich gesunken.
Erwerbstätigkeit und Beschäftigung im Aufwärtstrend
Im Mai waren 654.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 70.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 19.000 erhöht.
Auch bei Erwerbstätigkeit und Beschäftigung zeigt sich aktuell ein Aufwärtstrend. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im April 44,50 Millionen Menschen erwerbstätig. Das waren saisonbereinigt 10.000 mehr als im Vormonat, im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch 231.000 weniger. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, deren Daten nur bis März 2021 reichen, nahm in diesem Monat saisonbereinigt um 38.000 zu und stieg auf 33,63 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr lag sie um 16.000 niedriger.
Die geringfügig entlohnte Beschäftigung ist stärker von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen. Im März gab es mit 6,90 Millionen 347.000 weniger geringfügig entlohnte Beschäftigte als vor einem Jahr. Fast die Hälfte des Rückgangs ging auf das Gastgewerbe zurück.
Pandemie erschwert Zugang zum Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2020 bis Mai 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 367.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 33.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 451.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 15.000 weniger als vor einem Jahr.
Der Rückgang ist dabei nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterbleiben Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege beeinträchtigt sind und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden können. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai aber noch stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung zu früh.