Wie antisemitisch ist Deutschrap?

#2021JLID – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Wie antisemitisch ist Deutschrap?

„Hinter den Kulissen kursieren antisemitische Verschwörungslegenden“, berichtet Rapper Ben Salomon. Doch kann Antisemitismus Kunst sein? Und wie sollte mit Künstlern umgegangen werden, die ihre Musik als Vehikel für eine judenfeindliche Ideologie benutzen? Dazu macht Salomon im Gespräch mit dem Antisemitismusbeauftragten Felix Klein Vorschläge.

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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Wie antisemitisch ist Deutschrap?

Die erste historisch belegte Erwähnung einer jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen datiert auf das Jahr 321. Damals gewährte der römische Kaiser Konstantin Mitgliedern der jüdischen Gemeinde zu Köln den Zugang zu öffentlichen Ämtern – ein Novum. Dieses Ereignis ist heute, unzählige Generationen später, Anlass für das Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart ins Bewusstsein rücken

Das Jubiläumsjahr soll auch dazu genutzt werden, der Öffentlichkeit jüdisches Leben in seiner Vielfalt näherzubringen. Zahlreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure beteiligen sich an der Gestaltung des Festjahres mit dem Ziel, die deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Auch der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, nutzt diesen Anlass und besucht Orte, an denen in unterschiedlicher Weise jüdisches Leben und jüdische Vergangenheit beleuchtet werden. Begleitet wird er dabei von der Kamera: In kurzen Videoclips präsentieren sich so schlaglichtartig Details zu jüdischem Leben in Deutschland. Damit werden Fragen greifbar, die sich vielleicht viele Menschen auch schon mal gestellt haben: Warum brauchen wir eigentlich noch die Erinnerung an den Holocaust? Wie erkenne ich Antisemitismus? Was bedeutet eigentlich „koscher“? 

Wie antisemitisch ist Deutschrap?

Im vierten Teil seiner Videoreihe befasst sich Felix Klein mit Judenfeindlichkeit und Isrealhass im deutschsprachigen Gansterrap, der ökonomisch sehr erfolgreich und reichweitenstark ist. Über die Musik und auch die Social-Media-Kanäle der Interpretinnen und Interpreten werden ein Millionenpublikum erreicht – und zwar auch mit teilweise antisemitischen Inhalten.

Mit dem Rapper Ben Salomon spricht Felix Klein deshalb über die Frage „Wie antisemitisch ist Deutschrap“. Kann Antisemitismus Kunst sein? Und wie sollte die Gesellschaft umgehen mit Rappern, die in ihren Texten Antisemitismus verbreiten?

Sehen Sie hier auch die weiteren Videos der Reihe des Antisemitismusbeauftragten zum Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland:
Video 1: „Antisemitismus – Warum brauchen wir das Erinnern?“
Video 2: „Was ist koscher?“
Video 3: Antisemitismus – Wo sind Grenzen des Sagbaren?