Trauer um Opfer in Reutlingen und Ansbach

Erneute Gewalttaten Trauer um Opfer in Reutlingen und Ansbach

Die Bundesregierung ist über die Gewalttaten von Ansbach und Reutlingen erschüttert. "Wir trauern mit den Angehörigen der getöteten Frau in Reutlingen und sind in Gedanken bei den Angehörigen der Verletzten von Reutlingen und Ansbach", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer.

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Ein Polizist mit Maschinenpistole bewacht in Ansbach (Bayern) die Zufahrtsstraße zur Altstadt. B

In Ansbach sind zwölf Menschen verletzt worden. Der Attentäter starb. Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck.

Foto: picture-alliance/dpa/Karmann

Die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern arbeiteten mit ganzer Kraft daran, die Taten aufzuklären. Das sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in der Regierungspressekonferenz. In Reutlingen sei nach bisherigen Ermittlungen nicht von einem Staatsschutz-Delikt auszugehen, betonte sie.

In Reutlingen (Baden-Württemberg) hatte ein 21-Jähriger eine 45 Jahre alte Frau getötet. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Auf seiner Flucht verletzte der mutmaßliche Täter fünf weitere Menschen.

Bundeskanzlerin wird laufend informiert

Die Ermittlungen zu der Tat in Ansbach dauern an. Bundeskanzlerin Angela Merkel werde laufend darüber informiert, so Demmer. "Wir müssen die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten." Auch Kanzleramtschef Peter Altmaier sei in ständigem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden.

Bei einem Bombenanschlag im fränkischen Ansbach am späten Sonntagabend sind zwölf Menschen verletzt worden. Der Attentäter starb. Er soll ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien sein. Für ihn soll eine Abschiebeandrohung nach Bulgarien vorgelegen haben. Der mutmaßliche Täter hatte versucht, auf das Gelände eines Open-Air-Festivals zu kommen. Der Zutritt sei ihm verwehrt worden. Daraufhin habe der Mann den in einem Rucksack versteckten Sprengsatz gezündet.

De Maizière: Ermittlungen am Anfang

Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière befinden sich die Ermittlungen in einem sehr frühen Stadium. Ein Bezug zum internationalen Terrorismus sei ebenso wenig auszuschließen wie das Vorliegen einer besonderen Labilität, sagte er bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir sollten die Sicherheitsbehörden ihre Arbeit machen lassen. Das machen sie gut. Das machen sie so schnell wie möglich", sagte de Maizière.

Angesichts der Häufung von Gewalttaten betonte der Minister: "Ich kann versichern, dass unser Rechtsstaat stark ist und stark bleibt. Unsere Sicherheitsbehörden sind gut aufgestellt. Sie werden alles Notwendige tun, damit sich solche Ereignisse nicht wiederholen." Eine absolute Sicherheit gäbe es allerdings nicht.

Aufruf zu Besonnenheit

"Ob sich aus den Ereignissen der letzten Tage zusätzlicher Handlungsbedarf ergibt, kann vor Abschluss der Ermittlungen noch feststehen", sagte de Maizière. Die Bundespolizei werde ihre Präsenz auf Flughäfen und Bahnhöfen sichtbar verstärken.

"Wir sollten unser freiheitliches Leben weiterleben", riet der Minister. Besonnenheit sei in der aktuellen Stimmung eine wichtige Tugend.