Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko und zugleich die häufigste Ursache vorzeitiger Sterblichkeit in den westlichen Industrienationen. "Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet nichts!" – der Weltnichtrauchertag 2017 will auf die Belastungen des Rauchens aufmerksam machen – für Mensch, Gesellschaft und Umwelt.
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Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 121.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. Auch eine regelmäßige Passivrauchbelastung kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen – besonders Kinder werden dadurch in ihrer Entwicklung gefährdet. Diese Belastung kann sogar zum Tod führen.
"Aufhören lohnt sich! Wer raucht, der lebt im Schnitt zehn Jahre weniger. Wer aber auf die Zigarette verzichtet, hat nicht nur länger etwas vom Leben, er lebt auch deutlich besser", so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Weltnichtrauchertag 1987 ins Leben gerufen. Seitdem wird der 31. Mai weltweit genutzt, um verstärkt auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen. Rauchen bedingt das vermehrte Auftreten von Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und Krebserkrankungen. Zudem wirkt es sich nachteilig auf den Stoffwechsel, das Skelett, den Zahnhalteapparat, die Augen und die Fruchtbarkeit aus.
In Deutschland rauchen mit 31 Prozent rund ein Drittel aller Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren. Bei den Frauen sind es knapp 26 Prozent. Jugendliche konsumieren immer seltener Zigaretten. Allerdings probieren sie überdurchschnittlich häufig elektronische Inhalationsprodukte wie E-Zigaretten und E-Shishas. Seit 1. April 2016 dürfen diese jedoch nicht mehr an Minderjährige verkauft werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schätzt die gesamtgesellschaftlichen Kosten des Rauchens auf rund 79 Milliarden Euro jährlich. Dies beinhaltet die Versorgung von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Aber auch andere Faktoren fallen hier ins Gewicht: Erwerbsunfähigkeit, Frühberentung und Todesfälle – die sogenannten indirekten Kosten des Rauchens.
Schockfotos und größere Warnhinweise auf Zigarettenpackungen sind seit Mai letzten Jahres Pflicht. Hersteller elektronischer Inhalationsprodukte dürfen seitdem auch keine Inhaltsstoffe mehr verwenden, die den Tabakgeschmack mit einem Aroma überdecken.
Die Kampagne der Drogenbeauftragten "Rauchfrei unterwegs – Du und Dein Kind" warnt vor den Gefahren des Passivrauchens in geschlossenen Räumen, wie etwa im Auto.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet viele Angebote zum Thema Rauchen. Dazu gehört auch ein Online-Programm, um sich das Rauchen abzugewöhnen.
Rauchen gefährdet jedoch nicht nur die individuelle Gesundheit und verursacht gesamtgesellschaftliche Kosten – es schadet auch der Umwelt: Zum einen werden für die Tabakproduktion zahlreiche Wälder gerodet. Ausgelaugte, überdüngte und erodierte Böden sind die Folge. Zum anderen werfen viele Menschen ihre Zigarettenkippen achtlos in die Landschaft. Dabei bestehen die Filter aus schwer abbaubarem Plastik. Beim Rauchen sammeln sich viele Schad- und Giftstoffe darin, die Grundwasser und Böden belasten.