Pressefreiheit auch in Europa verteidigen

Internationaler Tag der Pressefreiheit Pressefreiheit auch in Europa verteidigen

Die Bundesregierung werde die Pressefreiheit "immer aufs Neue verteidigen - bei uns in Europa und darüber hinaus." Das erklärte Regierungssprecher Seibert zum Tag der Pressefreiheit am Mittwoch in Berlin. Seibert erinnerte auch an Deniz Yücel und viele andere inhaftierte Journalisten.

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Die Pressefreiheit sei ein Grundpfeiler der Demokratie, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert in der Bundespressekonferenz. "Leider werden freie Medien und mutige Journalisten in so vielen Ländern dieser Erde verfolgt, sie werden schikaniert, unterdrückt, gewaltsam an ihrer Arbeit gehindert." Die Liste der ermordeten Journalisten sei bedrückend, so Seibert.

Freiheit der Medien wichtig für offene Gesellschaft

Sogar in europäischen Ländern würden politisch unerwünschte Meinungen unterdrückt und Journalisten vor den Toren Europas reihenweise verhaftet. Seibert erinnerte an alle Journalisten, die wegen ihrer Arbeit hinter Gittern sitzen: "Wir denken an Deniz Yücel und an viele andere."

"Ihre Gefangenschaft mahnt uns: Wenn wir die Freiheit der Presse verlieren, verlieren wir auch die Freiheit, uns eine unabhängige Meinung zu bilden. Und am Ende verlieren wir die Freiheit, als offene Gesellschaft zu leben."

Der Internationale Tag der Pressefreiheit (World Press Freedom Day) erinnert jedes Jahr am 3. Mai an Verletzungen der Pressefreiheit. Im Mittelpunkt steht dabei die grundlegende Bedeutung freier Berichterstattung für die Existenz und das Funktionieren von Demokratien. Die Unesco hatte den Internationalen Tag 1993 initiiert.

Journalisten weltweit unterstützen

Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler, hatte zuvor betont: "Die Pressefreiheit ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Verwirklichung der Menschenrechte – wenn man nicht über Menschenrechtsverletzungen berichten darf, wie soll man dann von ihnen erfahren?"

Entwicklungsminister Gerd Müller verwies darauf, dass die Bundesregierung sich bemühe, Journalisten auch im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. "Journalisten verdienen große Anerkennung für ihre mutigen Einsätze in den Krisenländern dieser Welt". Die Bundesregierung fördere unabhängigen Journalismus weltweit, zum Beispiel mit Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung von Journalisten.

In der Bundespressekonferenz stellen sich die Sprecher der Regierung dreimal wöchentlich den Fragen der Medien. Organisiert und geleitet werden die Pressekonferenzen von den Journalisten selbst. Das ist weltweit einzigartig - und "ein gutes Stück Pressefreiheit", so Regierungssprecher Seibert. Er komme daher "immer gerne und aus voller Überzeugung".