Eine technische, finanzielle und logistische Herausforderung besonderer Art ist die Anbindung der Offshore-Windparks. Denn sie erzeugen in Stoßzeiten große Mengen Strom weitab von der Küste, der abtransportiert werden muss. Über lange Seekabel gelangt er in das Stromnetz an Land.
1 Min. Lesedauer
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung soll bis zum Jahr 2025 auf 40 bis 45 Prozent und danach kontinuierlich weiter steigen. Die Offshore-Windenergie ist dafür ein wesentlicher Baustein. Ein "Netzentwicklungsplan-Offshore" erhöht die Planungssicherheit bei Netzbetreibern, Betreibern von Offshore-Windanlagen und der Zulieferindustrie.
Sogenannte Clusteranbindung sorgen für schnelleren Ausbau: Hier werden mehrere Offshore-Windparks an eine Anschlussleitung mit hoher Transportkapazität angeschlossen. Damit muss nicht jeder Windpark separat ans Netz angeschlossen werden und die Eingriffe in die Meeresumwelt werden vermindert.
In einer "Offshore-Vereinbarung" vom 12. Mai 2020 zwischen Bund, den Küstenländern sowie den Übertragungsnetzbetreibern verpflichten sich alle Beteiligten zu einer engen Zusammenarbeit, um den Windenergieausbau in Nord- und Ostsee mit einer Kapazität von 20 Gigawatt bis zum Jahr 2030 zu realisieren. Mit dieser Offshore-Vereinbarung wird die Basis für die Anhebung des Offshore-Ziels von 15 Gigawatt auf 20 Gigawatt bis 2030 gelegt.
Mit einer am 10. Dezember 2020 in Kraft getretenen Änderung im "Windenergie-auf-See-Gesetz" setzt die Bundesregierung die Offshore-Vereinbarung auch gesetzlich um. Als Langfristziel sieht die Gesetzesänderung darüber hinaus eine installierte Leistung von Offshore-Anlagen bis zum Jahr 2040 in Höhe von 40 Gigawatt vor. Auf See erzeugter Strom erhält damit eine bedeutendere Rolle als zuvor. Und die Planungssicherheit für Bund, Küstenländer, Übertragungsnetzbetreiber und Industrie wird erhöht.
Die gesamte Leistung der inzwischen 1.501 Offshore-Windenergieanlagen in Betrieb (mit Netzeinspeisung) beträgt hierzulande inzwischen mehr als 7,7 Gigawatt (gut 7.700 Megawatt; Stand: Ende 2020). Das entspricht einer Zunahme von 32 Offshore-Windenergieanlagen gegenüber 2019 (Quelle: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien ).