Mehr Patienten lassen sich beraten

Unabhängige Patientenberatung Mehr Patienten lassen sich beraten

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Patienten und Angehörige beraten. Dabei ging es am häufigsten um Ansprüche gegen Krankenkassen, Geldforderungen, Zuzahlungen und Behandlungsfehler.

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Ärztin erklärt Patientin Untersuchungsergebnis

Immer mehr Menschen lassen sich zum Thema Patientenrechte beraten.

Foto: BilderBox

Beratungen zu Patientenrechten haben deutlich zugenommen. Ein Grund könnte das Patientenrechtegesetz sein, das im vergangenen Jahr in Kraft trat. Fragen wie "Darf ich meine Krankenakte einsehen?" oder "Kann ich mir eine weitere Meinung einholen?" wurden am häufigsten gestellt.

Jahresbericht übergeben

Jahr für Jahr dokumentiert die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) in einem Bericht, zu welchen Problemen Patientinnen und Patienten Hilfe bei der UPD gesucht haben. Der "Monitor Patientenberatung" macht auf mögliche Schwachpunkte im Gesundheitssystem aufmerksam. Ziel ist es, entsprechende Mängel  abzustellen. Die UPD übergab nun den Bericht an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann.

Transparenz schafft Vertrauen

Zwei Themen sind dem Patientenbeauftragten besonders wichtig. Zum einen ist das der Anspruch auf Leistungen der Krankenkassen – zum Beispiel Krankengeld. Zum anderen sind das Verstöße gegen gesetzliche Regelungen zum Behandlungsvertrag. "So wird immer noch viel zu vielen Patienten trotz der klaren Vorschriften, die mit dem Patientenrechtegesetz verankert wurden, die Einsicht in ihre Patientenakte verwehrt." Damit müsse Schluss sein, so Laumann. Transparenz sei die unerlässliche Grundlage für Vertrauen.

Auf Beschwerden zum Thema Krankengeld hatte die UPD bereits im vergangenen Sommer hingewiesen. Das Problem, dass krankgeschriebene Versicherte zum Arbeiten gedrängt würden, tauche in der Beratung häufig bei psychischen Erkrankungen auf, so der Geschäftsführer der UPD.

Unabhängige Patientenberatung wird stärker gefördert

Alle seien aufgefordert die Missstände abzubauen, appellierte Laumann. "Ich werde auch in Zukunft im Auge behalten, was die verantwortlichen Akteure tun, um diese und weitere Probleme – dazu gehört auch der Umgang mit Behandlungsfehlern – zu begegnen."

Um die Unabhängigen Patientenberatung zu stärken, hat der Bundestag mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) die Mittel für die Arbeit der UPD auf neun Millionen erhöht.

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät seit 2006 unabhängig und kostenfrei in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen. Anliegen und Probleme wertet sie anonym aus und übermittelt sie an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung. Sie handelt damit im gesetzlichen Auftrag nach Paragraph 65 b Sozialgesetzbuch V.