Integrationshelfer geehrt

Integrationsmedaille des Bundes Integrationshelfer geehrt

Staatsministern Özoğuz hat acht Projekte mit der Integrationsmedaille des Bundes ausgezeichnet. Geehrt wurden Männer und Frauen, die sich ehrenamtlich um Integration verdient gemacht haben. Auch Kanzlerin Merkel nahm an der Veranstaltung teil.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Preisträgern der Integrationsmedaille im Bundeskanzleramt.

Neun Ehrenamtliche aus ganz Deutschland wurden für ihre engagierte Integrationsarbeit ausgezeichnet.

Foto: Bundesregierung/Eckel

Bei der Verleihung der Integrationsmedaillen würdigte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Integrationsarbeit der vielen Engagierten: "Unser gemeinsames Leben besteht daraus, dass wir mit unserer Vielfalt leben, und Vielfalt macht uns reicher, nicht ärmer." Integration spiele in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, wobei Integration dabei nicht als Einbahnstraße zu verstehen sei. Vielmehr müssten die, "zu denen man kommt, auch ein bisschen offenen Herzens und neugierig sein, sonst kann man sich noch so sehr anstrengen", so Merkel weiter.

Vorbild bleiben

Die Bundeskanzlerin beglückwünschte die Preisträger und ermunterte die Anwesenden, Vorbild zu bleiben und andere weiter anzuspornen: "Bewahren Sie sich vor allen Dingen Ihre Offenheit, Ihr gutes Gespür. Lassen Sie sich nicht niederschmettern, wenn es einmal nicht so läuft, wie man denkt."

Staatsministerin Aydan Özoğuz verlieh die Integrationsmedaille des Bundes an insgesamt neun Ehrenamtliche aus ganz Deutschland. In diesem Jahr wurden Personen ausgezeichnet, die sich auf beispielgebende Weise Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft widmen.

Mit der Integrationsmedaille werden Ehrenamtliche geehrt, die sich für die Teilhabe von Menschen mit Einwanderungsgeschichten an unserer Gesellschaft einsetzen. Die Bundesregierung verleiht die Medaillen seit 2010. Bundestagsabgeordnete können engagierte Menschen für den Preis vorschlagen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Zu den Preisträgern gehört Xhavit Mustafa , der für sein Projekt "Tor zur Welt" ausgezeichnet wurde. Der Verein bietet Sprachkurse, kulturfördernde Programme, Exkursionen und gemeinsames Fußball spielen für Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen haben eine Flucht- oder Migrationsgeschichte – wie auch Mustafa selbst. Mit Anfang 20 kam er als kosovarischer Flüchtling aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland – das war 1993.

Heute lebt er gemeinsam mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in Bayreuth und arbeitet als Softwareentwickler. Sein Herz hängt jedoch an seiner ehrenamtlichen Arbeit: "Ich habe immer das Glück gehabt, Personen zu treffen, die mich unterstützt haben." Dieses Glück will der Preisträger an andere weitergeben.

Auch Seferiya Eksi aus Köln und Bella Buchner aus Leverkusen erhielten eine Integrationsmedaille. Die 43-jährige Buchner ist Vorsitzende des Leverkusener Integrationsrats. Eksi engagiert sich bei der Gewerkschaft IG Bau in Köln und als Bundesvorsitzende der Föderation Demokratischer Arbeitervereine. Ihr Schwerpunkt: die Rechte von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund.

Ausgezeichnet wurden außerdem:

- Mohamad Zaher aus Berlin für seine Arbeit als Sporttrainer im Jugendclub.

- Anke Kästner setzt sich mit ihrem Leipziger Verein für Frauen ein.

- Şukriye Doğan ist Projektleiterin im Jugendmigrationsdienst in Berlin.

- Steffen Vogt (für das Ökohaus e.V.), der in Rostock die erste Boulderwand in einem Flüchtlingsheim errichtete.

- Abdulrahman Abbasi und Allaa Faham , die den YouTube-Channel German LifeStyle betreiben.

Jugendliche erarbeiten Ideen

Bei einem Zukunftstag hatten 100 Jugendliche im Vorfeld der Preisverleihung Ideen zum Thema "Was braucht die Einwanderungsgesellschaft?" erarbeitet. Ihre Konzepte konnten die 16- bis 26-Jährigen anschließend mit der Integrationsbeauftragten Özoğuz diskutieren.

Der 18. Dezember 2016 ist der Internationale Tag der Migranten. Im Dezember 2000 haben die Vereinten Nationen diesen Tag ausgerufen. Am 18. Dezember 1990 wurde die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migranten und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen.