Hinter die Kulissen geschaut

Tag der offenen Tür der Bundesregierung Hinter die Kulissen geschaut

Rund 156.000 Gäste haben den Tag der offenen Tür besucht und sich über aktuelle Themen der Bundesregierung informiert - etwa 3.000 mehr als im vergangenen Jahr. Schwerpunkte im Bundespresseamt waren "25 Jahre Deutsche Einheit", die Digitale Agenda und der Bürgerdialog "Gut leben".

3 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Bühne im Kanzleramt

Auch in diesem Jahr war der Tag der offenen Tür der Bundesregierung wieder gut besucht.

Foto: Bundesregierung/Bilan

"Ich freue mich, dass Sie zu uns gekommen sind", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntag bei der Begrüßung der Gäste im Bundespresseamt. "Der Tag der offenen Tür ist eine gute Gelegenheit für die Bundesregierung zu präsentieren, was wir machen und zugleich mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen."

Seibert: Kein Tag wie der andere

Auf der Bühne gibt Seibert Einblicke in Privates und Politisches. Die Aufgabe, Regierungssprecher zu sein, habe er nie angestrebt. Dennoch freue er sich, "dass es so gekommen ist". Er habe insbesondere durch die Begleitung der Kanzlerin bei Auslandsreisen Eindrücke erhalten, die etwas ganz Besonderes seien.

Regierungssprecher Steffen Seibert im Gespräch mit einer Besucherin im BPA.

Regierungssprecher Seibert erfüllt Autogrammwünsche.

Foto: Bundesregierung/Bolesch

Einen typischen Tagesablauf könne der Regierungssprecher den Gästen nicht beschreiben. "Jeder Tag ist anders", so Seibert. Für seine Tätigkeit bedarf es vor allem des Vertrauens der Regierungschefin. "Die Nähe zur Kanzlerin ist notwendig, um authentisch über die Politik zu berichten", erläuterte er.

Auf die Frage, welcher Tag ihm besonders in Erinnerung geblieben sei, sagte Seibert: "Es gibt eine Vielzahl von Tagen, die mir lange im Gedächtnis bleiben." Einer dieser Tage sei sicher der Verhandlungsmarathon von Minsk in diesem Februar gewesen. Hier hatte die Kanzlerin gemeinsam mit dem französischen Präsidenten fast 18 Stunden lang zwischen den Präsidenten aus Russland und der Ukraine vermittelt.

Nicht ganz ohne Stolz verwies der Regierungssprecher auf die rund 402.000 Follower, die seinen Tweets bei Twitter folgen. "Dies mache ich aber ausschließlich als Regierungssprecher. Als Privatperson bin ich ja völlig uninteressant."

Thema "Flüchtlinge" derzeit allgegenwärtig

Aber über Persönliches hinaus wird das Thema angesprochen, dass derzeit ganz Deutschland beschäftigt: die aktuelle Flüchtlingssituation. Es gebe nicht nur einen Ansatz zur Lösung dieser Herausforderung, sagte der Regierungssprecher.

Das Thema Flüchtlinge habe viele Facetten, national wie international. Oberstes Gebot sei, die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Zudem müssten die Asylverfahren schneller bearbeitet werden. Hier habe die Bundesregierung bereits Einiges getan.

Das derzeit hohe Aufkommen von Flüchtlingen würde Deutschland nicht überfordern. "Wir sind ein starkes Land. Wir können das leisten und wir können uns das leisten", sagte Seibert. trotzdem bedürfe es einer gesamteuropäischen Lösung. "Es ist nicht unsere Vorstellung von europäischer Solidarität, wenn sich nur wenige Staaten diese Aufgabe annehmen."

Wirtz: Es gibt eine enorme Hilfsbereitschaft

Bühne beim tag der offenen Tür der Bundesregierung

Die stellvertretende Regierungssprecherin Wirtz im Gespräch mit Moderator Hingst.

Foto: Bundesregierung/Bolesch

"Ich finde es schön, dass Sie da sind", mit diesen Worten richtete sich die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Samstag an die vielen Besucherinnen und Besucher im Bundespresseamt. Im Bühnengespräch gibt die Sprecherin einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben des Bundespresseamtes und zu ihren eigenen - die eng mit den anderen Ministerien und der Bundeskanzlerin abgestimmt sind.

Zum Verhältnis Merkel - Wirtz hakt Bühnenmoderator Sascha Hingst auch gleich nach. Die Kanzlerin sei eine gute Chefin, so Wirtz auf seine Nachfrage. "Sie sei sehr klar und weiß, was sie will", bekräftigt die stellvertretende Sprecherin.

Mit Blick auf die Flüchtlingssituation sagte Wirtz: "Es gibt eine enorme Hilfsbereitschaft in Deutschland." Die Bundesregierung stehe vor großen Aufgaben, da die Aspekte so vielfältig seien. Aber sie erinnert auch daran, dass Deutschland ein wohlhabendes und gut organisiertes Land sei: "Wenn wir gut koordiniert zusammenarbeiten, dann können wir Hilfe dahin bringen, wo sie benötigt wird."

Das Bundeskanzleramt, die vierzehn Bundesministerien und das Bundespresseamt hatten am 29. und 30. August die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Seit dem Regierungsumzug ist der Tag der offenen Tür der Bundesregierung ein Publikumsmagnet in Berlin und bundesweit längst kein Geheimtipp mehr.