Hilfe für Nigerias Terror-Opfer

Gemeinsame Ministerreise Hilfe für Nigerias Terror-Opfer

In Abuja haben Außenminister Steinmeier und sein französischer Amtskollege Fabius für die Freilassung der von der Terrororganisation Boko Haram entführten Mädchen geworben. Für traumatisierte Opfer der Terrororganisation kündigten sie Hilfe an. Thema ihrer Gespräche war auch die Ebola-Epidemie.

2 Min. Lesedauer

Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier, SPD, (R) und Frankreichs Aussenminister Fabius, mit Florence Ozor, Vertreterin von Bring Back Our Girls, beim Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft, Abuja.

Die Minister treffen in Abuja auf Florence Ozor.

Foto: Michael Gottschalk/photothek.net

In der Hauptstadt Abuja standen Gespräche mit Staatspräsident Goodluck Jonathan und Außenminister Aminu Bashir auf dem Programm. Die Minister sprachen auch mit Vertretern der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas. Bei den Treffen ging es um die Sicherheitslage in der Region und die Ebola-Epidemie in Westafrika.

Am Morgen waren die beiden Außenminister bereits mit Bürgerinnen und Bürgern zusammengekommen. Sie sprachen auch mit Florence Ozor, einer Vertreterin der Bewegung "Bring Back Our Girls" ("Bringt unsere Mädchen zurück."). Die Initiative fordert die Rückkehr der mehr als 200 jungen Mädchen und Frauen, die im April 2014 von der Terrororganisation Boko Haram entführt worden waren. Die Terroristen hatten einen Großteil der Entführten zwangsverheiratet oder versklavt. 

Im Anschluss an die Beratungen betonten die Minister, dass sie ihr "Möglichstes tun wollen",  damit die nigerianische Regierung noch intensiver versuche, die Freilassung der Mädchen zu erreichen. Außerdem kündigten die Minister an, dass sie angesichts der Vielzahl der Opfer des Terrors von Boko Haram einen deutsch-französischen Beitrag zu einem Hilfsprogramm für traumatisierte Opfer leisten wollten.

Unterstützung gegen Boko Haram

"Laurent Fabius und ich wollen mit der nigerianischen Regierung die drängenden Probleme in der Region beraten, die auch uns in Europa betreffen", sagte Steinmeier vor Antritt seiner Reise. "Nigeria verdient unsere volle Unterstützung im Kampf gegen den brutalen, Menschen verachtenden Terror von Boko Haram. Der islamistische Terror in der Region auch jenseits der Grenzen Nigerias erfordert ein entschlossenes, koordiniertes Vorgehen."

"Lichtblick" im Kampf gegen Ebola

Steinmeier hatte Nigeria zuvor als "Lichtblick" im Kampf gegen Ebola bezeichnet. Derzeit gilt die westafrikanische Nation als vom Virus nicht betroffen. "Nigeria hat ein Übergreifen von Ebola bislang erfolgreich unterbunden. Wir werden darüber sprechen, was wir gemeinsam zusätzlich tun können, um die Erkrankten in den betroffenen Ländern zu behandeln, das Virus in den betroffenen Ländern zu besiegen und seine weitere Ausbreitung zu verhindern."

Die erste gemeinsame Reise nach Nigeria betont die Bedeutung als stärkste Wirtschaftskraft, aber auch als bevölkerungsreichstes Land in Afrika. Frank-Walter Steinmeier und Laurent Fabius hatten in den vergangenen Monaten bereits mehrere Länder gemeinsam besucht.