Die EU braucht ein wirksames Gemeinsames Europäisches Asylsystem - auch damit die Freizügigkeit in Europa erhalten bleibt. Die EU-Kommission hat deshalb Reformvorschläge vorgelegt. Sie seien ein Schritt in die richtige Richtung, so Bundesinnenminister de Maizière.
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Asylbewerber sollen künftig fairer auf die Mitgliedstaaten verteilt, europaweit gleiche Regelungen für Asylbewerber geschaffen werden. Nur gemeinsam - und nicht national - kann Europa auf globale Flüchtlings- und Migrationsbewegungen reagieren.
Notwendig ist deshalb neben dem gemeinsamen effektiven Schutz der Außengrenzen durch den angestrebten Europäischen Grenzschutz auch ein gemeinsames europäisches Asylsystem. Es soll nicht nur die irreguläre Migration in die EU, sondern auch das Ausnutzen unterschiedlicher nationaler Asylgesetze verhindern. Nur so kann die Freizügigkeit in Europa gesichert werden.
Die EU-Kommission hat deshalb auf Bitten der Staats- und Regierungschefs Reformvorschläge für ein wirksames Gemeinsames Europäisches Asylsystem vorgelegt. In einem nächsten Schritt wird es mit den Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament beraten.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière bewertete in einer ersten Stellungnahme die Vorschläge der Kommission als Schritt in die richtige Richtung,
Nach den Vorstellungen der Kommission gibt es fünf vorrangige Bereiche, die verbessert werden müssen. Sie schlägt deshalb folgende Maßnahmen vor:
Die Kommission wird mehrere Maßnahmen in den Bereichen legale Einwanderung und Integration angehen. Dazu gehören:
Die Europäische Kommission legte ihren überarbeiteten Vorschlag für ein Einreise-/Ausreisesystem vor. Es sollen in dem System alle Nicht-EU-Bürger registriert werden, die für einen Kurzaufenthalt (von höchstens 90 Tagen in einem Zeitraum von 180 Tagen) in den Schengen-Raum einreisen dürfen.
Aufgeschlossen zeigte sich de Maizière für Vorschläge der EU-Kommission, die Asylpolitik stärker von der nationalen auf die europäische Ebene zu verlagern: "Das liegt im deutschen Interesse, damit die Lasten in Europa gleichmäßiger verteilt werden." Jetzt gehe es darum, Details zu prüfen und auf EU-Ebene erste Eckpunkte zu beschließen – "und zwar möglichst noch unter niederländischem Vorsitz", so de Maizière in der Leipziger Volkszeitung.
Deutschland und Frankreich haben auf dem letzten Deutsch-Französischen Ministerrat am 7. April 2016 gemeinsame Vorschläge zur Umsetzung eines Gemeinsamen Europäischen Asylsystems angekündigt.