Forschung im Kampf gegen Ebola

Gröhe beim Tropeninstitut Forschung im Kampf gegen Ebola

Wissenschaftler des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin waren in Westafrika im Einsatz. Ihre Aufgabe: Proben möglicher Ebola-Infizierter in mobilen Labors analysieren. Bundesgesundheitsmister Gröhe traf sich mit ihnen, um sich berichten zu lassen.

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Seit April 2014 sind Expertinnen und Experten des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin in den von Ebola betroffenen Ländern Westafrikas. Sie helfen mit mobilen Labors, das Ebola-Virus zu diagnostizieren und schulen medizinisches Personal. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, ist es entscheidend, möglichst schnell Infizierte von Nicht-Infizierten zu trennen.

Jedes Laborteam bleibt drei Wochen vor Ort, dann wird es abgelöst. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe traf bei seinem Besuch des Bernhard-Nocht-Instituts einige der Expertinnen und Experten, die die Ebola-Seuche vor Ort mit bekämpft haben.

Mobiles Labor als europäisches Projekt

Nicht nur deutsche Wissenschaftler beteiligen sich an den Einsätzen in den mobilen Labors. Auch Experten aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Schweiz, Slowenien und Ungarn sind in den Teams. Im letzten Jahr trainierten zudem mehrere Wissenschaftler und Assistenten aus ganz Europa die Handhabung der Labors.

Dieses Projekt "Europäisches mobiles Labor" wird vom Bernhard-Nocht-Institut aus koordiniert. Die technische Einrichtung des mobilen Labors hatte ursprünglich der Sanitätsdienst der Bundeswehr in München für seine Auslandseinsätze entwickelt.

Bundesregierung unterstützt den Kampf gegen Ebola

Die Bundesregierung stellt für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika gut 160 Millionen Euro zur Verfügung. 111 Helfer aus Deutschland sind vor Ort. Eine ausreichende Zahl von Betten ist mittlerweile vorhanden. Aber nicht immer sind die Betten dort, wo sie am nötigsten gebraucht werden. Denn die geografischen Schwerpunkte der Epidemie wechseln regional sehr schnell. Die Helferinnen und Helfer werden daher flexibel eingesetzt.

Die Ebola-Epidemie hat in den betroffenen Staaten die reguläre Gesundheitsversorgung nahezu zum Erliegen gebracht. In Monrovia kümmern sich die deutschen Helfer daher vor allem um den Wiederaufbau der Basisgesundheitsversorgung. Ein von der Bundesregierung gefördertes besonderes Trainingsprogramm für medizinisches Personal trägt dazu bei, die Nachbarländer vor einer Ausbreitung von Ebola zu schützen.

Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist die schlimmste Epidemie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. Mehr als 23.200 Menschen sind erkrankt, um die 9.400 davon sind bereits gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO vermutet eine hohe Dunkelziffer. Am stärksten betroffen sind die Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia. Gegen Ebola gibt es noch kein zugelassenes Medikament. Impfstoffe werden zurzeit getestet.
Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer Erkrankungen und neu auftretender Infektionskrankheiten.