Europäische Bildungsprogramme und lebenslanges Lernen in Deutschland

Der KFZ-Mechatroniker Harald Konietzko hat viel gelernt in Norwegen. Er sagte: "Die Erfahrung in Norwegen hat mich geprägt und mir die unzähligen Möglichkeiten innerhalb Europas aufgezeigt." Diesen Auslandsaufenthalt verdankt er dem EU-Programm für berufliche Bildung, Leonardo da Vinci.

Leonardo da Vinci ist eines der EU-Bildungsprogramme neben Comenius, Erasmus, Jean Monnet und Grundvig. Für den Austausch von Lehrenden und Lernenden aller Altersstufen sowie die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen steht von 2007 bis 2013 ein Budget von fast 7 Milliarden Euro zur Verfügung.

Leonardo da Vinci

Das Programm "Leonardo da Vinci " fördert aber nicht nur die berufliche Mobilität von Auszubildenden, Ausbilderinnen und Ausbildern, sondern auch die Entwicklung neuer Ansätze in der Berufsbildung. Leonardo ist Teil des EU-Bildungsprogramms Lebenslanges Lernen und ein Erfolg: 2009 konnten erstmalig mehr als 10.000 Personen pro Jahr gefördert werden. Außerdem wurde die Marke von 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern überschritten.

Damit berufliche Qualifikationen in Europa vergleichbar werden, unterstützt Leonardo die Einführung eines Europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung. Dies nützt nicht nur Zuwanderern, sondern allen, die im Ausland arbeiten wollen.

Comenius

Leonardo ist jedoch nur ein Teil des europäischen Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen. Weil Bildung in jungen Jahren besonders wichtig ist, hat die Europäische Union mit Comenius ein Programm für die vorschulische und schulische Bildung aufgelegt.

Wer Verständnis für die europäische Integration schaffen will, muss Europa in Schule und Unterricht erfahrbar machen. Mit bilateralen und multilateralen Schulpartnerschaften fördert Comenius wichtige Kompetenzen: Es unterstützt die Mobilität von Schülern und Lehramtsstudenten und fördert das Erlernen von Fremdsprachen.

 umbruch

Erasmus

Studentinnen aus Deutschland und Indien arbeiten zusammen an einem Robotermodell

Weltweit voneinander lernen

Foto: Ute Grabowsky

Im Mittelpunkt des EU-Programms Erasmus steht die Mobilität von Studierenden, Dozenten, aber auch von Angehörigen ausländischer Unternehmen.

Erasmus fördert die transnationale Zusammenarbeit von Hochschulen in Europa, insbesondere auch die Zusammenarbeit von Hochschulen mit der Wirtschaft. Erasmus trägt wesentlich dazu bei, einen Europäischen Hochschulraum (EHEA) im Rahmen des Bolognaprozesses zu verwirklichen.

Jean Monnet

Das Programm Jean Monnet fördert weltweit Lehrangebote und Forschungsvorhaben von Hochschulen zur europäischen Integration. Bei der Vergabe der Mittel werden nicht nur Hochschulen sondern auch Einrichtungen und Vereinigungen berücksichtigt, die sich mit europäischer Integration befassen. Sie sollten die EU als Modell für friedliche Koexistenz und Integration darstellen  und die Politik der EU nach außen erläutern.

Grundtvig

Das europäische Programm für die allgemeine Erwachsenenbildung Grundtvig verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll es den durch die alternde Bevölkerung entstehenden Herausforderungen begegnen, zum andern Erwachsene mit unterschiedlichen Bildungswegen bei der Erweiterung und Vertiefung ihres Wissens und ihrer Kompetenzen unterstützen.

Das Programm umfasst alle Bereiche der Erwachsenenbildung und steht formalen, aber auch informellen Einrichtungen der Teilnehmerstaaten offen. Dies können Behörden, Vereine, Volkshochschulen,oder Nichtregierungsorganisationen sein.

Lebenslanges Lernen - eine Konzeption der Bundesregierung

Auf Grund des demografischen Wandels ist ein Mangel an Fachkräften bereits absehbar. Deshalb ist Lernen im Lebenslauf entscheidend für die Perspektive des Einzelnen, aber auch der Gesellschaft. Die Bundesregierung begegnet der Herausforderung deshalb nicht nur mit  Fortbildungsprogrammen im Ausland sondern mit der Konzeption für das Lernen im Lebenslauf.

Diese ist dem Ziel verpflichtet, Deutschlands wichtigste Ressource Bildung stärker für wirtschaftliche Dynamik und persönliche Aufstiegschancen zu erschließen. „Lernen im Lebenslauf“ trägt auch der Tatsache Rechnung, dass Deutschland ein Integrationsland ist.

Weiterbildung unterstützt die Bundesregierung mit einer Bildungsprämie von bis zu 500 Euro. Mit dem Bildungssparen darf innerhalb des Vermögensbildungsgesetzes angespartes Guthaben für eine Weiterbildung genutzt werden Beruflich qualifizierte können sich um eine Aufstiegsstipendium von 650 Euro sowie 80 Euro Büchergeld monatlich bewerben. Die Teilnahme an Meisterkursen fördert die Bundesregierung über das Meister-Bafög mit 675 Euro monatlich für Alleinstehende  sowie mit bis zu 1310 Euro monatlich für Verheiratete mit zwei Kindern.

BMBF-Initiativen zum Lernen im Lebenslauf