Wind ist der größte Stromlieferant unter den erneuerbaren Energien.
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Windenergieanlagen auf dem Meer können besonders hohe Leistungen erbringen. Aber: Die Installation ist zum einen technisch sehr aufwändig und kostenintensiv. Zum anderen muss sie den Belangen von Natur und Schifffahrt gerecht werden.
Die Ausbauziele bleiben, und entsprechende Planungs- und Genehmigungsverfahren laufen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Windräder auch gebaut werden. Mit dem neuen Offshore-Netzentwicklungsplan und den neuen Haftungsregeln werden Netzanbindungen und Offshore-Windparks zukünftig besser koordiniert. Die Entschädigungsregelung für die Errichtung und den Betrieb von Anbindungsleitungen gibt den Offshore-Investoren Planungssicherheit. Das wird den Ausbau zusätzlich beschleunigen.
Bei den Genehmigungsverfahren geht es unter anderem auch darum, die Standorte für die Windräder so festzulegen, dass der Schiffs- und der Flugverkehr davon unbehelligt bleiben. Dem dient auch die "Befeuerung" der Windräder, also nächtliche Lichtsignale.
Stehen die Anlagen, besteht keine Gefahr für Fische und Wale. Im Gegenteil: Wo aus Sicherheitsgründen die Fischerei in den Windparks nicht mehr möglich ist, hat man einen vermehrten Fischbestand festgestellt.
Sensibel reagieren allerdings manche Tiere wie der Schweinswal auf den Baulärm bei der Errichtung der Anlagen, wenn die Fundamente in den Boden getrieben werden. Bislang behalf man sich, indem man die Tiere während des Baus zunächst aus dem Gefahrenraum verscheuchte. Inzwischen werden alternative Verfahren und schallmindernde beziehungsweise schallarme Techniken erforscht und entwickelt. Erfolgreich getestet wurde bereits die Einrichtung von Luftblasenschleiern, die um die Pfeiler herum den Schall dämpfen.
Hinter jedem Windradbau steckt sorgfältige Planung, Standortsuche und Genehmigung. Die Raumplanungsbehörden des Bundes und der Länder sorgen dafür, dass die Anlagen dort stehen, wo viel Wind weht und wo sie Mensch und Tier am wenigsten belasten. Zudem fördert die Bundesregierung das sogenannte Repowering, das heißt: alte Windräder werden durch neue ersetzt, denn diese erzeugen im Schnitt doppelt so viel Strom wie Anlagen aus den 1990er Jahren. Vorteil: Das Landschaftsbild wird durch die Beseitigung von Streuanlagen entlastet und die Anzahl der Anlagen sinkt.
Wie die meisten menschlichen Nutzungen wirkt sich auch der Bau und Betrieb von Windenergieanlagen auf die Natur aus. Die Fauna ist unter anderem betroffen durch Kollision mit den Rotorblättern (Vögel und Fledermäuse) oder die Störung von Rastvögeln. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass Windenergieanlagen Vögel insgesamt vergleichsweise gering beeinträchtigen.
Nach wie vor ist auf diesem Gebiet noch viel zu erforschen. Dies gilt insbesondere für die Auswirkungen der Windenergienutzung im Wald. Die Bundesregierung fördert die ökologische Begleitforschung mit dem Ziel, negative Auswirkungen auf die Natur zu minimieren. So können Gefahren für Greifvögel und Fledermäuse vermieden oder zumindest vermindert werden, indem man Standorte sorgfältigst auswählt und Anlagen zeitweise abschaltet.
Windenergieanlagen geben ein Lichtsignal ("Feuer W, rot") ab, damit man sie gut erkennen kann. Das Signal besitzt nur eine vergleichsweise geringe Lichtstärke, die durch Sichtweitemessung um nochmals bis zu 90 Prozent reduziert werden kann. Durch die Abschirmung des Lichts nach unten wird die Sichtbarkeit am Boden verringert. Zudem besteht die Option, die Blinkfolge der "Feuer" in einem Windpark und/oder mit benachbarten Windparks zu synchronisieren.
Zudem unterstützt die Bundesregierung die Einführung einer bedarfsgerechten "Befeuerung". Die Hindernisbeleuchtung der Windanlagen wird nur noch dann angeschaltet, wenn sich tatsächlich ein Flugobjekt nähert.
Sind die Abstände zur Wohnbebauung ausreichend, gehen von Windenergieanlagen keine Lärmbelästigungen aus. Moderne Windenergieanlagen sind relativ leise. Dank technischer Fortschritte laufen vernünftig konstruierte und richtig platzierte Anlagen so ruhig, dass sie für Menschen, die ein paar hundert Meter entfernt wohnen, kaum noch zu hören sind. In dieser Entfernung wird jedes Geräusch des Windrades normalerweise von den natürlichen Geräuschen des Windes, zum Beispiel in den Bäumen, überlagert. Zu laute Anlagen in der Nähe von Siedlungen sind nicht genehmigungsfähig.