Einwanderung aktiv gestalten

Kabinettsbericht zur Integration Einwanderung aktiv gestalten

Mehr Kinder mit Migrationshintergrund besuchten Kitas in Deutschland. Auch gebe es weniger Schulabgänger ohne Abschluss, so Staatsministerin Özoğuz bei der Vorstellung des Integrationsberichts. Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft sind die Themen des Berichts.

2 Min. Lesedauer

Das Klassenzimmer einer Integrationsklasse am Schulzentrum Rostock-Evershagen.

Integrationsklassen fördern die sprachliche Entwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund.

Foto: Burkhard Peter

Staatsministerin Aydan Özoğuz hat den Integrationsbericht 2015 im Kabinett vorgestellt. Der 680-Seiten-Bericht informiert über Entwicklungen seit 2014, die für die Integration relevant sind. Der Lagebericht zeigt, welche Fortschritte Deutschland in den vergangenen zwei Jahren gemacht hat und wo weitere Verbesserungen nötig sind. Im Blick dabei: Veränderungen bei Bund, Ländern, Kommunen und in der Zivilgesellschaft.

Bessere Chancen in Schule und Arbeitsmarkt

Der Leitgedanke des Berichts: Die Einwanderung in unsere Gesellschaft aktiv gestalten. Dabei soll auch die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund gestärkt werden. Vor allem wenn sie erst seit kurzem in Deutschland sind.

Allen Menschen in Deutschland sollen – egal welcher Herkunft – gleiche Teilhabechancen bekommen: in der Schule, bei der Ausbildung, am Arbeitsmarkt oder im Gesundheitswesen.

Junge Migranten

Die Integrationsbeauftragte wies darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund die Gesellschaft in Deutschland verjüngen. Sie seien im Durschnitt 36 Jahre alt.

Besonders positiv seien auch die deutlichen Verbesserungen bei den Kitas, so Özoğuz. Mehr Kinder mit Migrationshintergrund besuchten Kindertagesstätten in Deutschland. Auch gebe es weniger Schulabgänger ohne Abschluss. Das Armutsrisiko für Menschen mit Migrationshintergrund sei allerdings konstant hoch geblieben.

Özoğuz dankte den vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert haben. Sie sprach die finanzielle Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen an. "Ich hoffe, dass das für die Zukunft trägt."

Fortschritte, aber Verbesserungen nötig

Der Bericht zeigt, welche Fortschritte Deutschland in den vergangenen zwei Jahren gemacht hat. Aber auch wo weitere Verbesserungen nötig sind. Im Mittelpunkt stehen die Bereiche Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt. Neben Gesetzesänderungen geht es auch um das bürgerschaftliche Engagement, die Rolle des Sports und von Religionsgemeinschaften.

Die Datengrundlage des Berichts ist vor allem der sogenannte Mikrozensus, der seit 2005 vergleichende Aussagen zur Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund zulässt. Er basiert auch auf amtlichen Statistiken, die im Wesentlichen nach Staatsbürgerschaft unterscheiden. Integrationsprozesse lassen sich über vergleichende Datenanalysen umfassender abbilden. Der Bericht ist von der Beauftragten gemäß § 94 Abs. 2 Aufenthaltsgesetz dem Deutschen Bundestag alle zwei Jahre vorzulegen.