Wie lassen sich Klimaschutz und Verkehr besser vereinbaren? Fest steht: Weltweit muss der CO2-Ausstoß von Fahrzeugen abnehmen, wenn wir die Erderwärmung in den Griff bekommen wollen. "Intelligente Mobilität" ist deshalb ein wichtiger Teil der Neuen Hightech-Strategie.
2 Min. Lesedauer
Auf die Frage, wie sich Mobilität künftig in Ballungsräumen gewährleisten lässt, suchen viele Forscher sinnvolle Antworten. Einige Modelle bauen beispielsweise auf deutlich mehr Car-Sharing.
Auch die Autoindustrie schaut in die Zukunft. Die Städte werden im Jahr 2030 anders aussehen als heute, vermutet Frank Hansen von der BMW-Group. In seiner Studie macht er das bildlich deutlich. Heute sind die Straßenränder durchgängig von parkenden Autos besetzt. In seiner Zukunftsvision sieht Hansen kleine Grün- und Erholungsflächen, Ladestationen für Elektroautos und nur noch wenige parkende Autos.
Es ist in der Großstadt nicht mehr so einfach, mit dem eigenen Auto seine Wege zu erledigen. Deshalb ist seit Jahren zu beobachten, dass in den Städten die Nutzung von Privatfahrzeugen abnimmt, während gleichzeitig das Fahrrad ein immer wichtigeres Verkehrsmittel wird.
Car-Sharing-Angebote nehmen zu und werden immer komfortabler. Der Gedanke ist einfach. Nach einmaliger Registrierung bei einem Anbieter dieser Mietfahrzeuge kann man über sein Smartphone das nächste freie Auto finden, es aufschließen und damit fahren. Abgerechnet wird ausschließlich die Fahrdauer. Kosten für Benzin oder Versicherung entfallen.
So ein Angebot gibt es nicht nur für Autos, sondern inzwischen auch für Fahrräder und dies recht preisgünstig. Wiederum über das Smartphone bucht man das gewünschte Fahrrad an einer der Ausleihstationen und gibt es an einer Zielstation ab.
Derzeit ist weder die Ausleihe von Autos noch von Fahrrädern flächendeckend gewährleistet. Deshalb bleibt das eigene Auto heute noch das Verkehrsmittel der Wahl.
Wenn es allerdings gelänge – so die Forscher –, in einer Stadt wie Berlin 30.000 Car-Sharing-Autos anzubieten, so könnte auf 300.000 Privatfahrzeuge verzichtet werden. Gleichzeitig wäre stets ein Auto in der Nähe verfügbar, würde aber nicht den größten Teil des Tages ungenutzt am Straßenrand stehen.
Einen Schritt weiter geht der Gedanke in Richtung Kosteneinsparung und Umweltschutz, wenn die Car-Sharing-Fahrzeuge elektrisch betrieben wären. Ladestationen, an denen das Auto ausgeliehen und zurückgegeben wird, müssten flächendeckend verfügbar sein.
Solche privilegierten Parkplätze mit Ladestationen wären gleichzeitig ein Anreiz für die Anschaffung privater Elektrofahrzeuge. Die rechtlichen Voraussetzungen hat der Bundestag mit dem Elektromobilitätsgesetz bereits geschaffen. So können Kommunen kostenlose Parkplätze für E-Autos reservieren und ihnen die Nutzung von Busspuren erlauben.
Der Gedanke der Forscher zur "multimodalen Mobilität" bezieht natürlich auch den Bus- und Schienenverkehr mit ein. Alle Verkehrssysteme müssen einfach kombinierbar werden. Wenn ich bequem, schnell und kostengünstig von A nach B will, wird das eigene Auto dann möglicherweise nicht mehr die beste Lösung sein.
In dicht besiedelten Stadtteilen könnte die Lebensqualität steigen. Die Zahl der Parkplätze, so die Berechnung, könnte dort um 30 Prozent sinken. Die eingesparten Flächen ließen sich für mehr Grün, Parkbänke, Straßencafés verwenden. Dazu privilegierte Parkplätze für Elektro-Car-Sharing-Fahrzeuge und Fahrrad-Ausleihstationen.