Deutschlands beste Jungforscher ausgezeichnet

Finale von "Jugend forscht" Deutschlands beste Jungforscher ausgezeichnet

Wandernde Steine, ein 4-D-Stuhl und energieeffiziente Flugzeugtriebwerke: Die Sieger des 52. Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" haben in Erlangen ihre Auszeichnungen erhalten. Der Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ging an zwei Schüler aus Bayern in der Kategorie Chemie.

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Zwei Schüler stehen bei der Siegerehrung von "Jugend forscht" neben Bildungsministerin Johanna Wanka und Moderator Ranga Yogeshwar.

Ihr Projekt stellen Johannes Greiner und Stephan Wagner der Bundeskanzlerin bald persönlich vor.

Foto: Stiftung Jugend forscht e. V.

Beim Bundesfinale von "Jugend forscht" im bayerischen Erlangen haben 178 junge Forscherinnen und Forscher ihre Projekte in sieben Fachgebieten präsentiert: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Die besten fünf Projekte eines jeden Fachgebiets wurden mit einem Geldpreis ausgezeichnet.

"Jugend forscht" fördert besondere Leistungen und Begabungen in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ziel ist es, Jugendliche langfristig für diese Themen zu begeistern und sie über den Wettbewerb hinaus in ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen.

An den vorhergehenden Regional-und Landesrunden des Wettbewerbs hatten über 12.000 Jungforscherinnen und Jungforscher teilgenommen. Die Zahl der Mädchen war in diesem Jahr so groß wie noch nie: 4.740 junge Forscherinnen beteiligten sich bei "Jugend forscht" - das ist mehr als ein Drittel aller Teilnehmer.

Ausgezeichnete Nachwuchsforscher

Johannes Greiner und Stephan Wagner aus Bayern erhielten den Preis der Bundeskanzlerin für die "originellste Arbeit". Die beiden Schüler des Simpert-Kraemer-Gymnasiums im bayerischen Krumbach untersuchten das Phänomen der sogenannten Liesegangschen Ringe in Gelantine-Gelen. Es gelang ihnen, die ästhetischen Muster der Ringbildung zu verstehen, die durch bestimmte Metallsalze ausgebildet werden.

Ihre Arbeit werden die beiden Jungforscher Bundeskanzlerin Angela Merkel auch bald persönlich vorstellen: Am 21. Juni 2017 lädt die Bundeskanzlerin alle Prämierten zum Empfang nach Berlin ein.

Der Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für die "beste interdisziplinäre Arbeit" ging in diesem Jahr nach Nordrhein-Westfalen: Der 19-jährige Tobias Gerbracht entwickelte eine mobile Messstation, die Licht aussendet. Mit dem ankommenden Lichtspektrum lässt sich die Stickoxidkonzentration in der Luft errechnen. Für seine Arbeit erhielt der Schüler aus Wuppertal auch den Preis des Bundesumweltministeriums zum Thema "Klimaschutz".

Als Schirmherr von "Jugend forscht" unterstützt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den bundesweiten Wettbewerb mit einem Preis für eine "außergewöhnliche Arbeit". Diese gelang Philipp Sinnewe. Der 18-jährige Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Lebach im Saarland entwickelte einen energieeffizienten und damit klimafreundlicheren Flugzeugantrieb auf der Basis eines Wasser-Alkohol-Gemisches anstelle von Kerosin.

Sprungbrett in die Welt der Wissenschaft

Die Geschichte des Wissenschaftswettbewerbs zeigt, dass die Teilnahme bei "Jugend forscht" für Jugendliche ein Schlüsselerlebnis sein kann: Sie prägt die späteren Interessen bis hin zur Studien- und Berufswahl. Der Wettbewerb ist für viele Nachwuchsforscher der Start in eine vielversprechende Karriere und ein Meilenstein in der persönlichen Entwicklung.

Das sieht auch Bundesforschungsministerin Johanna Wanka so: ""Jugend forscht" kann ein echtes Sprungbrett in eine spannende Zukunft sein, dafür gibt es viele Bespiele." Wanka ist auch Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht. Sie rief alle Preisträger dazu auf, weiter aktiv zu sein: "Das, was Sie geleistet haben, geht nicht ohne Begeisterung. Machen Sie Gebrauch von Ihren Möglichkeiten und probieren Sie sich aus, trauen Sie sich etwas!"

"Jugend forscht" ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen sowie der Zeitschrift "stern". Dessen damaliger Chefredakteur Henri Nannen startete im Dezember 1965 den Aufruf zur ersten Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb.

Seit 1977 ist der Bundespräsident Schirmherr und zugleich Preisstifter. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung ist Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V. Neben der Bundeskanzlerin stiften weitere fünf Bundesministerien hochdotierte Sonderpreise beim Bundeswettbewerb. Bis heute haben sich mehr als eine Viertelmillion junger Menschen an "Jugend forscht" beteiligt.