Beschäftigungsrekord

Arbeitsmarktbilanz 2015 Beschäftigungsrekord

Das Jahr 2015 hat mit Rekorden abgeschlossen: Rund 43 Millionen Menschen waren erwerbstätig. Mehr Menschen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Arbeitslosenzahlen sind auf den tiefsten Stand seit 1991 gesunken.

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Im November waren 43,49 Millionen Menschen erwerbstätig, im Jahresdurchschnitt 2015 rund 43 Millionen so die Bundesagentur für Arbeit. Das ist Rekord seit der Wiedervereinigung. Gegenüber Oktober 2015 war die Erwerbstätigkeit im November nochmals um 42.000 Beschäftigte gestiegen.

"Besonders erfreulich ist mit plus 600.000 der erneute Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr. Das Risiko, eine sozialversicherungspflichtige Arbeit zu verlieren und arbeitslos zu werden, liegt bei deutlich unter einem Prozent", kommentierte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles die Arbeitsmarktzahlen.

Jahresdurchschnitt der Erwerbstätigen in Deutschland

Erwerbstätige in Deutschland: Jahresdurchschnitt 2011 – 2015 – gerundet in Millionen (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Foto: Bundesregierung

Die Beschäftigungsbilanz 2015 der Bundesagentur für Arbeit ist durchweg positiv: "Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist weiter gesunken, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind dynamisch gewachsen, und die Einstellungsbereitschaft der Betriebe war das gesamte Jahr über sehr hoch", so BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Mehr sozialversicherungspflichtige Jobs

Der Anstieg der Erwerbstätigkeit wurde vom Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen. Nach den Hochrechnungen der BA waren im Oktober auf 31,39 Millionen Erwerbstätige sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 713.000 mehr als im Jahr davor. Bereits Mitte des Jahres gab es 30,77 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - knapp 600.000 mehr als Mitte 2014. Mit dem Anstieg wurden Rückgänge insbesondere bei ausschließlich geringfügiger Beschäftigung und Selbständigkeit mehr als ausgeglichen, so die BA in ihrem Monatsbericht.

Arbeitskräftenachfrage weiter hoch

Im Jahresdurchschnitt waren bei der BA 569.000 offene Stellen gemeldet - deutlich mehr als in den Vorjahren. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war auch zum Jahresende weiter hoch. Im Dezember waren 591.000 offene Stellenbei der BA gemeldet - 93.000 mehr als im Vorjahresmonat. Fachleute wurden und werden hier besonders gesucht: bei Verkehr und Logistik, Verkauf, Metall, Maschinen- und Fahrzeugbau, Mechatronik, Energie und Elektro sowie Gesundheit.

Die Novemberwerte für die Entwicklung der Erwerbstätigkeit

Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland – Novemberwerte in Millionen gerundet (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

Foto: Bundesregierung

Geringste Arbeitslosigkeit seit 1991

Die Arbeitslosigkeit sank 2015 auf den niedrigsten Stand seit 1991: 2,795 Millionen Menschen waren durchschnittlich im ganzen Jahr arbeitslos gemeldet. Das sind 104.000 weniger als 2014. Zum Jahresende waren jahreszeitlich bedingt 48.000 mehr Menschen arbeitslos gemeldet, insgesamt 2,681 Millionen. Gegenüber Ende 2014 waren es 82.000 weniger. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2015 bei 6,1 Prozent.

Allerdings haben Langzeitarbeitslose von der guten Beschäftigungsentwicklung weniger profitiert: 29.000 weniger als im Vorjahr waren 2015 langzeitarbeitslos gemeldet. Im Jahresdurchschnitt gab es 1,936 Millionen Arbeitsuchende in der Grundsicherung (Hartz IV). Oft passen die Profile der Arbeitslosen nicht zu den gesuchten Anforderungen.

Die Dezemberwerte zum Arbeitsmarkt

Arbeitslosenzahl im Dezember - in Millionen gerundet (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

Foto: Bundesregierung

Zuwanderung wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus

Die höhere Beschäftigung speise sich vor allem aus dem Potenzial zugewanderter Erwerbspersonen und höherer Erwerbsneigung, führt die BA in ihrem Monatsbericht aus. Das Angebot an Arbeitskräften steigt: aufgrund der europäischen Arbeitsnehmerfreizügigkeit und durch den Zuzug von Flüchtlingen. Das höhere Arbeitskräfteangebot wirkt sich unterschiedlich aus: So stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Zuwanderern im Oktober um 16 Prozent auf 248.000. Aber auch die Arbeitslosigkeit nahm zu: im Dezember waren 50.000 mehr Zuwanderer (+17 Prozent) arbeitslos.

Auch, wenn die Integration schnell gelinge, werde es immer einen gewissen Umfang von Fluktuations-Arbeitslosigkeit geben. Diese erhöhe sich bei zunehmendem Arbeitskräfteangebot entsprechend. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen brauche nach den Erfahrungen der Vergangenheit mehrere Jahre, so die BA.