Fußball ist mehr als 1. Bundesliga. Fußball ist Heimat – das wöchentliche Training im örtlichen Verein, Siege und Niederlagen der heimischen Mannschaft.
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Fußball überwindet Grenzen im eigenen Land. Das geschieht derzeit auf vielen Fußballplätzen in ganz Deutschland. So auch in einem kleinen Ort im Saarland.
Die Spielgemeinschaft aus den Ortsteilvereinen SC Bosen und FV Gonnesweiler hat seit Anfang dieses Jahres neue Spieler: Sharik Abdulkarim und Hassan Najjar, zwei junge Männer aus Syrien. Kriegsflüchtlinge. Der Verein unterstützt sie dabei, in Deutschland anzukommen. Ehrenamtlich organisieren Vereinsmitglieder das Training und sorgen für die Fußballausrüstung. Sie helfen den beiden auch im Alltag und unterstützen sie bei Behördengängen.
"Heimat ist dort, wo man sich anerkannt fühlt", sagt Stefan Kunz, 1. Vorsitzender der Spielgemeinschaft. Die Dankbarkeit der Flüchtlinge hat den Diplom-Sozialpädagogen beeindruckt: "Wenn man sieht, dass man einem Menschen in seiner größten Not helfen kann, möchte man es immer wieder tun."
Unterstützung bekommt der Verein durch eine gemeinsame Initiative der Bundesregierung, des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Nationalmannschaft. "1 : 0 für ein Willkommen" hilft Amateurvereinen dabei, Fußballangebote für Flüchtlinge zu finanzieren. Für 2015 und 2016 stehen dafür insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung. In beiden Jahren werden so jeweils 600 Vereine gefördert, die sich für Flüchtlinge engagieren und sie in ihr Vereinsleben integrieren.
"Die Nachfrage ist groß und das Engagement vielfältig", berichtet Tobias Wrzesinski, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Egidius Braun. In vielen Fällen leiste die "Vereinsfamilie" Lebenshilfe. Dazu gehört zum Beispiel auch das Organisieren von Fahrdiensten und Sprachkursen. Jeder deutsche Fußballverein, der ein Engagement für Flüchtlinge nachweist, kann den pauschalen Zuschuss in Höhe von 500 Euro in der DFB--Deutscher Fußballbund-Stiftungsgeschäftsstelle beantragen.