Der bedeutendste und höchst dotierte Preis für den Kurzfilm - der Deutsche Kurzfilmpreis - wird am (heutigen) Donnerstagabend von Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Emporio Tower in Hamburg verliehen. In diesem Jahr war die Hamburg Media School in Kooperation mit der Studio Hamburg GmbH Gastgeber dieser feierlichen Veranstaltung.
Staatsministerin Grütters betonte in ihrer Rede: „Es begeistern immer wieder die außergewöhnlichen erzählerischen und gestalterischen Mittel, mit denen Kurzfilme aus dem Staub des Alltags die Goldkörner heraussieben oder uns in wenigen Minuten tief in menschliche, zwischen-menschliche und gesellschaftliche Abgründe blicken lassen. Kurzfilme gelten deshalb bei vielen - nicht zu Unrecht - als höchste filmische Kunstform und als die wahre Filmavantgarde. Heute dürfen wir die besten Kurzfilme der Jahrgänge 2013 und 2014 mit einem Preisgeld von insgesamt 260.000 Euro auszeichnen. Schon eine Nominierung für den Preis ist eine große Anerkennung. Es spricht für die exzellente Ausbildung in Deutschland, dass gerade Absolventinnen und Absolventen unserer Filmhochschulen bei Filmfestivals in dieser filmischen Königsdisziplin immer wieder glänzend abschneiden.“
Monika Grütters weiter: „Für eine vielfältig blühende Filmkunst ist wichtig, was generell für die Rolle der Kultur in unserer Gesellschaft gilt: Sie ist avantgardistisch im besten Sinn, sie darf unbequem sein, sie gehört zum kritischen Korrektiv gesellschaftlicher Entwicklungen. Wenn sie dann auch noch unterhaltsam ist - umso besser! Der Film ist ja besonders intensiv, sinnlich und emotional und erreicht damit die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Auch deshalb ist und bleibt die Filmförderung, insbesondere auch der DFFF, als dauerhaftes Instrument eine starke Säule unserer Kulturförderung.“
Den Kurzfilmpreis in Gold für Spielfilme mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten erhielt der Film „So schön wie Du“, eine Koproduktion der Filmuniversität Babelsberg „KONRAD WOLF“ in
Potsdam mit dem Rundfunk Berlin- Brandenburg.
Regie führte Franziska Pflaum.
Der Kurzfilmpreis in Gold für Dokumentarfilme ging an den Film „Nach Auschwitz“, Produktion und Regie: Jan Sobotka, Berlin.
Den Kurzfilmpreis in Gold für Animationsfilme gewann der Film „Die Nacht des Elefanten“, Hersteller: TRIKK17 GmbH & Co. KG. Regie: Sandra Schießl, Hamburg.
„Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen“, Produktion und Regie: Susann Maria Hempel, Greiz, wurde mit dem Kurzfilmpreis in Gold für den besten Experimentalfilm ausgezeichnet.
Mit dem Sonderpreis für Filme mit einer Laufzeit von mehr als 30
bis 78 Minuten wurde der Spielfilm „ULLI“, Produktion und Regie: Martin Heckmann, Hamburg ausgezeichnet. Dieser Preis ist mit einer Prämie von 20.000 Euro verbunden.
Die Begründungen der Jurys sind als Anlage beigefügt.
Nominiert waren zusätzlich die Kurzfilme:
• „Ein Märchen von einer unmöglichen Stelle im Universum“ (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: ifs köln in Zusammenarbeit mit Su-Jin Song, Markus Wulf, Janosch Götze und Holger Buff (Regie: Markus Wulf).
• „El carro azul“ (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Kunsthochschule für Medien, Köln (Regie: Valerie Heine).
• „PEIN“ (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Filmuniversität Babelsberg „KONRAD WOLF“, Potsdam (Regie: Ulrike Vahl).
• „Die Kunst des Verlierens“ (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: Filmakademie Baden- Württemberg (Regie: David Voss).
• „SHOOT ME“ (Dokumentarfilm), Hersteller: Hochschule für Fernsehen und Film München (Regie: Narges Kalhory und Benedikt Schwarzer)
• „Von Hunden und Tapeten“ (Spielfilm mit einer Laufzeit von mehr als sieben bis 30 Minuten), Hersteller: augenschein Filmproduktion (Regie: Visar Morina).
• „PATCH“ (Animationsfilm), Hersteller: Gerd Gockell Filmproduktion, Hannover (Regie: Gerd Gockell).
• „Sechster Sinn, Drittes Auge, Zweites Gesicht“ (Experimentalfilm), Hersteller: Ocean Pictures Filmproduktion, Roland Fischer, Memmingen (Regie: Jan Riesenbeck).
Für den Deutschen Kurzfilmpreis 2014 wurden zwölf Filme nominiert. Mit der Nominierung ist eine Prämie von 15.000 Euro verbunden, für den Filmpreis in Gold erhält der Hersteller eine Prämie von 30.000 Euro. Die Nominierungsprämie wird auf den Filmpreis in Gold angerechnet. Die Prämie ist für die Herstellung eines neuen Kurzfilms oder Films mit künstlerischem Rang oder seiner Projektvorbereitung verbunden.
Durch die Preisverleihung führt der Moderator Christopher Braun (Journalist).
Informationen zum Deutschen Kurzfilmpreis 2014 finden Sie unter www.deutscher-kurzfilmpreis.de.
Auf der „Kinotournee Deutscher Kurzfilmpreis“ werden alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in kommunalen Kinos präsentiert (www.kurzfilmtournee.de).
Nähere Informationen entnehmen Sie der Jurybegründung anbei.