"Klimawandel hat lange Bremsspur"

Gespräch in der Nelson-Mandela Schule "Klimawandel hat lange Bremsspur"

Schülerinnen und Schüler der Berliner Nelson-Mandela-Schule haben sich mit den Produktionsbedingungen in der Textilbranche beschäftigt. Beim Besuch von Ingrid-Gabriela Hoven vom Bundesentwicklungsministerium konnten sie zwei Nachhaltigkeitsprojekte präsentieren.

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Die Schülerinnen und Schüler hatten sich in Vorbereitung des Nachhaltigkeitstages mit den Produktionsbedingungen beschäftigt. Nun klärten sie ihre Mitschüler im Rahmen ihres "Fashion Revolution Projects" darüber auf, wie bekannte Kleidungsmarken in Sachen faire Herstellung im Vergleich abschneiden. Auch motivierten sie ihre Mitschüler dazu, aus alten Kleidungsstücken neue Mode zu nähen.

Nachhaltig essen

Dann wurde die Mensa unter die Lupe genommen. Mit positiven Ergebnissen: ein Veggie-Day in der Woche, wenig Lebensmittelmüll und die Aktion "Bring your own mug!" zeigen, dass die Nachhaltigkeit schon im Alltag der Schule angekommen ist.

Schüler der Nelson-Mandela-Schule stellen ihre Projekte vor

Schülerinnen und Schüler der Nelson-Mandela-Schule diskutieren mit Ingrid-Gabriela Hoven.

Foto: BMZ/Knirsch

Im Gespräch mit dem Entwicklungsministerium

Die Gruppe von rund 25 Schülerinnen und Schülern interessierte sich besonders für eine Einschätzung zum Klimawandel und brachten dazu eine mögliche Kohlenstoffsteuer ins Gespräch. Ingrid-Gabriela Hoven gab der Runde Recht, dass CO2 etwas kosten müsse, um die Emissionen zu senken und der Emissionshandel noch nicht so funktioniere, wie ursprünglich geplant. Die Bundesregierung setze sich deshalb für einen weltweiten CO2-Markt ein. Sie betonte, dass dies aus ihrer Sicht das dringendste Nachhaltigkeitsthema sei.

Dem Klimawandel entgegentreten

"Der Klimawandel hat eine sehr lange Bremsspur", erklärte sie, da die heute ausgestoßenen Treibhausgase erst in rund fünfzehn Jahren wirksam würden. Während wir heute die erste Generation seien, die es schaffen könnte, Armut und Hunger bis 2030 zu beseitigen, seien wir gleichzeitig die letzte Generation, die die Chance habe, den Klimawandel einzudämmen. Schon heute stelle der Klimawandel Entwicklungserfolge in Frage. Auch deshalb werde die Bundesregierung die Klimafinanzierung bis 2020 verdoppeln und den Entwicklungsländern noch stärker beim Umbau ihrer Wirtschaft und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen.

Den Schülerinnen und Schülern war es sehr wichtig zu erfahren, wie sie sich selbst am besten engagieren können. Ingrid-Gabriela Hoven machte ihnen Mut, auch weiterhin sich und andere zu informieren und aufzuklären. Die Bewusstseinsbildung sei der Schlüssel zu einer Verhaltensänderung.