25 Jahre deutsch-französisch-polnische Zusammenarbeit in Genshagen – Grütters: „Lichtblick in Zeiten der Schwarzmalerei“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der französische Kulturminister Franck Riester haben am heutigen Freitag einen Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung Genshagen begangen. Ihre gemeinsame Teilnahme an der Jubiläumsfeier in Genshagen sei eine „Hommage“ an die wertvolle Arbeit der Stiftung, so Grütters und Riester. „Die Stiftung Genshagen hat sich nicht nur als Ort des wertschätzenden Gedankenaustauschs, sondern auch als Schule der Verständigung bewährt“, sagte die Kulturstaatsministerin. „In ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Frankreich und Polen gelingt der Stiftung Genshagen im Kleinen, was ein geeintes Europa im Großen ausmacht“, so Grütters. Damit habe sich die Stiftung als „kulturelle Brückenbauerin in Europa“ bewährt. „Vor allem aber biete sie einen Lichtblick in einer Zeit, in der Schwarzmalerei die Schlagzeilen über Europa bestimmt.“

An der Festveranstaltung in Genshagen nahmen auch der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke, der polnische Vize-Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk, die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und Jean-Marc Ayrault, der frühere französische Premier- und Außenminister, teil. Der Bund finanziert gemeinsam mit dem Land Brandenburg nicht nur die Grundsicherung der Stiftung, sondern hat sie im Jahr 2018 auch in die institutionelle Förderung übernommen.

Die Staatsministerin dankte allen Unterstützern der Stiftung, die „auch im Beirat und im Kuratorium an ihrem Erfolg Anteil haben“ und appellierte: „Lassen Sie uns weiterhin miteinander dafür sorgen, dass die enge und freundschaftliche deutsch-französisch-polnische Zusammenarbeit in Genshagen ein Signal für eine gute Zukunft Europas ist.“

Im Rahmen der 25-Jahr-Feier verliehen Kulturstaatsministerin Grütters und Kulturminister Riester gemeinsam den deutsch-französischen Franz-Hessel-Preis für zeitgenössische Literatur. Der Preis ging an die deutsche Autorin Susanne Röckel (Der Vogelgott, Jung und Jung Verlag) und an die französische Schriftstellerin
Anne-Marie Garat (Le Grand Nord-Ouest, Èditions Actes Sud). Mit dem Franz-Hessel-Preis werden jedes Jahr eine deutsch- und eine französischsprachige Autorin oder ein Autor ausgezeichnet, deren Werke im Nachbarland weniger bekannt und weitestgehend noch nicht übersetzt sind. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis trägt dazu bei, den literarischen und intellektuellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich zu vertiefen und zu beleben.

Im Anschluss eröffneten die Minister symbolisch zum zweiten Mal das deutsch-französische Erfolgsprojekt „Rendezvous im Garten“. Unter dem diesjährigen Motto „Tiere im Garten“ laden mehr als 150 öffentliche und private Parks und Gärten auch in Deutschland ein. In Verbindung mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm erwartet das attraktive Kulturerbe der Gärten drei Tage lang interessierte Besucherinnen und Besucher.

Am Rande der Feierlichkeiten trafen Grütters und Riester auch zu einem bilateralen Gespräch zusammen. Wichtige Themen des Austauschs waren u.a. die Umsetzung des Aachener Vertrags, der Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten und die Folgen der Brandkatastrophe der Kathedrale Notre-Dame in Paris.