Großes Einsparpotenzial beim Heizen

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"Wärmekompass" Großes Einsparpotenzial beim Heizen

Mit den sinkenden Temperaturen beginnt wieder die Heizperiode. Für die Erzeugung von Wärme und auch Kälte fällt gut die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie an. Fast 85 Prozent stammen noch immer aus fossilen Quellen wie Kohle, Öl und Gas. Der "Wärmekompass" möchte helfen, günstiger und nachhaltiger zu Heizen.

3 Min. Lesedauer

Heizungsthermostatthermostat

Eine gute Wärmedämmung kann die Heizkosten um bis zu 40 Prozent reduzieren. 

Foto: imago/Westend61

Die Suche nach einer neuen Heizung ist für manchen Hausbesitzer nicht einfach. Welche Technologien und Brennstoffe stehen zur Verfügung? Welche Förderprogramme kommen in Frage? Wie wirken sich die Anschaffungskosten auf die künftigen Einsparungen aus?

Wärmekostenrechner erleichtert Umstieg

Der "Wärmekompass " von der Agentur für erneuerbare Energien möchte Betroffenen bei ihrer Entscheidungsfindung helfen. Er bietet ein internetbasiertes Berechnungsprogramm, in dem Angaben zur gegenwärtigen Wärmeversorgung gemacht werden können. Auf dieser Grundlage liefert der "Wärmekompass" eine Einschätzungen zu Kosten von verschiedenen Heizungsanlagen und Wärmeversorgungskonzepten. Das Ziel: Interessenten sollen bei der Entscheidung, künftig auf eine Wärmeversorgung mit modernen, erneuerbaren Energieträgern zu setzen, unterstützt und so der Umstieg in die Wärmewende ermöglicht werden.

In Deutschland gab es 2019 rund 19 Millionen Wohngebäude, von denen zwei Drittel vor November 1977 gebaut wurden. Damals trat die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft. Inzwischen wurden rund 30 Prozent des Wohnhausbestands energetisch saniert.

Weniger Treibhausgasemissionen

Dass bei der Wärmeversorgung noch erhebliche Potenziale für die Einsparung von Treibhausgasen durch den Einsatz von regenerativen Energien bestehen, zeigt ein Blick auf die Umweltbilanz der Wärmeerzeugung in Deutschland. Denn einerseits ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion im Jahr 2019 deutlich gestiegen, was zu einem Rückgang von fast 51 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen führte (16,7 Prozent weniger als 2018). Andererseits sind im Gebäudebereich aber steigende Emissionen zu beobachten: 2019 wurden im Vergleich zum Vorjahr rund fünf Millionen Tonnen mehr CO2 emittiert (plus 4,4 Prozent). Ein wesentlicher Treiber des Emissionsanstiegs sind die gegenüber 2018 deutlich gestiegenen Heizölabsätze. Das lag vor allem am Preis: 2019 war der Heizölpreis deutlich niedriger als 2018. Daneben spielte auch die Witterung eine Rolle: Nach dem außergewöhnlich warmen Jahr 2018 war das Jahr darauf in vielen Teilen Deutschlands wieder etwas kühler.

Wärmeschutz zahlt sich aus

Investieren Hausbesitzer in einen guten Wärmeschutz, lässt sich viel Heizenergie sparen. Allein die Dämmung von Fassade, Dach und Keller kann eine Ersparnis von gut 40 Prozent bringen. Werden zusätzlich die Fenster ausgetauscht und Heizung sowie Warmwasserbereitung auf einen neuen energetischen Stand gebracht, kommen weitere 30 bis 40 Prozent Einsparungen hinzu.

Ein wichtiger Grund für den Umstieg auf treibhausgasfreie oder zumindest -arme Alternativen ist der ab 2021 zu entrichtende CO2-Preis . Werden zu Beginn 25 Euro pro Tonne emittiertem CO2 festgesetzt, soll der Preis bis 2025 schrittweise auf 55 Euro ansteigen.

Austauschprämie für Heizungen

Heute stehen in den meisten Haushalten noch immer veraltete Öl- und Gasheizungen. Das Anfang November in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass Ölheizkessel ab 2026 grundsätzlich nicht mehr eingebaut werden dürfen. Zudem gibt es eine Austauschprämie in Höhe von bis zu 45 Prozent, wenn ein klimaschonendes Modell angeschafft wird. Auch gut zu wissen: In den bestehenden Förderprogrammen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren sowie den Beratungsprogrammen sind die Fördersätze deutlich auf bis zu 40 Prozent (statt 27,5 Prozent) beziehungsweise 80 Prozent (statt 60 Prozent) erhöht worden.

Was bedeutet die Wärmewende?
Als Wärmewende bezeichnet man den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung im Wärmesektor. Das bedeutet: weg von endlichen, fossilen Energieträgern (Kohle, Öl, Gas) hin zu "unendlichen", regenerativen Energieträgern wie Sonne, Wind, Wasserkraft. Die Wärmewende ist daher Teil der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende. Eine nachhaltige Versorgung mit Wärme soll nicht nur klimaverträglich, sondern für Verbraucherinnen und Verbraucher auch sozialverträglich und finanziell tragbar sein.