"Meinen Hass bekommt ihr nicht"

Deutscher Drehbuchpreis 2020 verliehen "Meinen Hass bekommt ihr nicht"

Kulturstaatsministerin Grütters hat den Deutschen Drehbuchpreis 2020 an Jan Braren, Marc Blöbaum und Kilian Riedhof für ihr Drehbuch "Meinen Hass bekommt ihr nicht" verliehen. Das Drama handelt von dem Anschlag auf den Konzertsaal Le Bataclan in Paris im Jahr 2015.

2 Min. Lesedauer

Die Kulturstaatsministerin zusammen mit den Preisträgern 2020.

Kulturstaatsministerin Grütters mit den Gewinnern des Deutschen Drehbuchpreises 2020.

Foto: BKM/Anna Schäflein

Während sich auf der Berlinale Filmpremiere an Filmpremiere reiht, findet jedes Jahr zur selben Zeit die Verleihung des Deutschen Drehbuchpreises statt. Nicht der fertige Film steht hier im Fokus, sondern das, womit jeder Film beginnt: dem Drehbuch.

Das beste Skript eines jeden Jahres zeichnet der Bund seit 1988 mit dem Deutschen Drehbuchpreis aus. Er ist die wichtigste und höchst dotierte nationale Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und -autoren.

Architekten des filmischen Erzählens

Neben der Lola in Gold - ganz nach Vorbild des Deutschen Filmpreises - erwartet die Gewinnerin oder den Gewinner eine Prämie von 10.000 Euro. Hinzu kommen Förderhilfen von bis zu 20.000 Euro, die der Preisträger für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs beantragen kann. Und das mit gutem Grund, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Verleihung des Deutschen Drehbuchpreises 2020 erklärte: "Den Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren gelingt die große Kunst, ihren Ideenreichtum in spannende und bewegende Geschichten zu verwandeln. Mit Fantasie, erzählerischem Talent und fesselnder Sprache schaffen sie das Fundament filmischen Erzählens."

Um den Zuschauer in den Bann der Geschichte zu ziehen, müsse ein gutes Drehbuch eindringliche Bilder heraufbeschwören - und diese film- wie serientauglich umsetzen. Für Grütters sind die Drehbuchautorinnen und -autoren daher "auch filmische Architekten, die mit ihrem handwerklichen Können und ihrer erzählerischen Präzision einen entscheidenden Anteil am Gelingen eines Films haben."

Bataclan 2015

Die ausgezeichneten Drehbuchautoren 2020 sind Jan Braren, Marc Blöbaum und Kilian Riedhof. Nach dem Roman "Vous n’aurez pas ma haine" von Antoine Leiris erzählt ihr Skript "Meinen Hass bekommt ihr nicht" vom Terror in Paris am 13. November 2015. Eines der Anschlagsziele war der Konzertsaal Le Bataclan. Während eines Konzert schossen islamistische Terroristen minutenlang mit Sturmgewehren in das Publikum und warfen Handgranaten in die Menge - 89 Menschen starben bei dem Anschlag.

Für den Deutschen Drehbuchpreis 2020 waren außerdem die Drehbücher "Fluchten" von Ariane und Frank Zeller sowie "Sie glauben an Engel, Herr Drowak?" von Bettina Gundermann und Pascal Nothdurft nominiert. Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Diese Summe wird auf die Preisprämie angerechnet.

Die Mitglieder der Jury waren Jane Ainscough, Jens Becker, Eva Maria Fahmüller, Florian Eichinger, Sven Poser und Heide Schwochow.

Vom Drehbuchpreis zum Kinofilm

Und wie geht es es dann weiter? Im besten Fall so wie bei Drehbuchautor Visar Morina, dem Gewinner des Deutschen Drehbuchpreises 2018. Sein damals ausgezeichnetes Buch "Exil" ist inzwischen fertiggestellt und wird im Rahmen der Berlinale 2020 in der Sektion Panorama zu sehen sein.

Auch das 2019 ausgezeichnete Drehbuch "Blutsauger" von Julian Radlmaier befindet sich derzeit in der Postprodution. Der Film wird voraussichtlich noch in diesem Jahr auf der Kinoleinwand zu sehen sein.

Die Dreharbeiten zum im Jahr 2018 nominierten Drehbuch von Thomas Wendrich "Je suis Karl" sind ebenfalls beendet. Der Film wird voraussichtlich in diesem Jahr seine Premiere feiern. Regie führt Christian Schwochow.