Kultur ist für alle da

Preis für Kulturelle Bildung 2010 Kultur ist für alle da

Kunst und Kultur sollten allen Menschen zugänglich sein. Dafür setzt sich die Bundesregierung ein. Drei Projekte, die auf ungewöhnliche Weise für Kultur begeistern, hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann jetzt ausgezeichnet. 

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Aufführung der "Zauberflöte" beim Festival in Klein Leppin

"Dorf macht Oper"

Foto: FestLand e.V.

Für viele Menschen ist ein Leben ohne Theater- oder Ausstellungsbesuche, Kunsterlebnisse und Konzerte nicht denkbar. Andere nehmen diese Angebote nur selten oder gar nicht wahr. Das möchte die Bundesregierung ändern.

"Armut beruht unter anderem auch auf mangelnder Teilhabe an Kultur und Bildung oder zieht diese nach sich“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei der Verleihung des Preises für Kulturelle Bildung in der Stiftung Genshagen.

Deshalb setze sich die Bundesregierung dafür ein, den Zugang zu kulturellen Angeboten unabhängig von finanzieller Lage und sozialer Bildung zu verstärken, fuhr Neumann fort.

Preise für Projekte mit Modellcharakter

Kulturstaatsminister Bernd Neumann mit Presiträgerinnen und Preisträgern in der Stiftung Genshagen

Kulturstaatsminister Neumann mit den Preisträgern

Foto: Stiftung Genshagen

Ein Ziel, das Kulturstaatsminister Neumann auch mit dem Preis für Kulturelle Bildung verfolgt. Mit ihm werden beispielhafte Initiativen und Projekte im Bereich der Kulturvermittlung ausgezeichnet. Voraussetzung ist, dass sie innovativ sind, nachhaltig wirken und Menschen erreichen, die bisher kaum oder gar nicht von den Angeboten profitieren.

Drei dieser Projekte hat Kulturstaatsminister Neumann heute mit dem Preis für Kulturelle Bildung 2010 ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury wählte sie aus insgesamt zehn nominierten Projekten aus.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat den BKM-Preis für Kulturelle Bildung 2009 ins Leben gerufen. Er ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert und wird an drei Preisträger verliehen, deren Projekte bereits erfolgreich realisiert wurden. Vorschlagsberechtigt sind die Dachverbände sowie Akteure von Bund, Ländern und Gemeinden. Ausgewählt werden die Preisträger von einer unabhängigen Jury. Im vergangenen und in diesem Jahr wurde der Preis in der Stiftung Genshagen verliehen.

Großes Musiktheater für ein kleines Dorf

Die erste Auszeichnung ging an den Verein FestLand e.V. aus Klein Leppin in Brandenburg. Er hat großes Musiktheater in ein kleines brandenburgisches Dorf gebracht. Unter dem Titel Dorf macht Oper veranstaltet der Verein jedes Jahr in einem ehemaligen Schweinestall ein Opernfestival, in das die Dorfbewohner aktiv einbezogen sind.

Das Programm reicht von Glucks „Orpheus und Eurydike“ bis zu Shakespeares "Sommernachtstraum" - ein Projekt, für das der Verein jetzt prämiert wurde. Dies sei "kulturelle Bildung auf höchstem Niveau", freute sich Laudatorin Kristina Volke, „denn es geht um nicht weniger als um kulturelle Teilhabe als Moment eines lebendigen demokratischen Gemeinwesens.“

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Hinweis: Bilder von der Preisverleihung und den Preisträgern stehen unter www.mydrive.ch im Ordner "guest"/"BKM_Preis“ zur Verfügung (zum Login bitte Username: guest@ckberlin und password: thEzonE23hcH eingeben).

Nachhaltige Theaterarbeit mit einer Hauptschule

Schulstunde in der "Hauptschule der Freiheit"

Diktat in der "Hauptschule der Freiheit"

Foto: Müchener Kammerspiele

Einen weiteren Preis erhielten die Münchener Kammerspiele für Hauptschule der Freiheit. Zusammen mit Hauptschülerinnen und -schülern aus verschiedenen Kulturen und sozialen Gruppen bezogen die Theaterleute einen Raum, in dem sich die Schülerinnen und Schüler öffentlich präsentieren und gemeinsam künstlerische Projekte entwickeln konnten.

Zentrale Veranstaltung war der „Stundenplan“ mit neun wiederholbaren Aufführungen, in denen die Zuschauer zu Schülern wurden. "Allerbeste Unterhaltung neben Aufklärung und sozialem Engagement", bescheinigte die Jury dem Projekt. Wie begeistert die Hauptschülerinnen und –schüler selbst waren, zeigt ihr nachhaltiges Engagement als Statisten oder Praktikanten.  

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Kleine Köche auf Entdeckungsreise

Kleine Köche auf kulinarischer Entdeckungsreise

Kleine Köche auf kulinarischer Entdeckungsreise

Foto: Quartier gGmbH

Den dritten Preis nahm die „Quartier gGmbH“ aus Bremen entgegen. Ihr Projekt Götterspeise und Suppenkasper – Vom Essen und Gegessenwerden bietet Kindern und Jugendlichen aus Bremen die Möglichkeit, sich kreativ-künstlerisch oder auch ganz genüsslich mit dem Thema "Essen" und "Essen in der Kunst" auseinanderzusetzen.

Eine kulinarische und gleichzeitig kulturelle Entdeckungsreise, die in den vergangenen zwei Jahren über 1.000 Kinder begeistert hat. Die Jury lobte nicht nur die vielfältigen Umsetzungsideen und Projektformate, sondern auch die nachhaltig wirkende Zusammenarbeit mit Kunst- und Bildungspartnern sowie die hochprofessionelle Begleitung durch Koch- und Kunstprofis.  

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