Staatsministerin Monika Grütters fördert Spielfilmvorhaben mit rund 6,1 Mio. Euro

Am 6. und 7. Dezember 2017 fand die Sitzung der Jury für Spielfilmförderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien statt. Aus insgesamt 45 eingereichten Anträgen auf Produktionsförderung wurden 14 programmfüllende Filmvorhaben und aus 52 Anträgen auf Drehbuchförderung neun Filmstoffe durch die Jury zur kulturellen Filmförderung vorgeschlagen. Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, fördert Staatsministerin Monika Grütters die nachfolgend genannten programmfüllenden Spielfilmvorhaben insgesamt mit 6,12 Mio. Euro.

Darunter sind das neue Projekt des Oscar Preisträgers Stefan Ruzowitzky, der die Literaturverfilmung von Hermann Hesses „Narziss und Goldmund“ inszeniert, das Debütprojekt „Relativity“ der Regisseurin Mariko Minoguchi und der Experimentalfilm „Ken - The Movie“, die fiktionale Geschichte des realen amerikanischen Musikers Ken Stringfellow. Unter den programmfüllenden Filmvorhaben wurden insgesamt sieben Debütfilme gefördert.

Die Förderungen im Einzelnen:

Produktion

„Die Frau des Piloten“, Produktionsfirma: Razor Film Produktion GmbH, Berlin
Autorinnen: Anne Zohra Berrached, Stefanie Schmitz, Regisseurin: Anne Zohra Berrached
Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Auf wahren Begebenheiten basierend, erzählt der Film die Liebesgeschichte von Asli S. und ihrem Mann Ziad Jarrah, einem der Attentäter des 11. September 2001, aus ihrer Perspektive.

„Schlaf“, Produktionsfirma: Junafilm UG, Hamburg
Autoren: Michael Venus, Thomas Friedrich , Regisseur: Michael Venus
Fördersumme: 180.000 Euro.
Inhalt: Die 19-jährige Mona macht sich auf den Weg, um den rätselhaften Zustand ihrer Mutter zu ergründen. Dabei stößt sie auf ein altes Familiengeheimnis und einen alten Fluch, der am Ende auch ihr Leben bedroht - ein nicht enden wollender Albtraum.

„Place de L´Europe “, Produktionsfirma: Pong Film GmbH, Berlin
Autoren: Merle Kröger, Philip Scheffner, Regisseur: Philip Scheffner
Fördersumme: 300.000 Euro.
Inhalt: August am Place de l´Europe in Frankreich: Zohra Hamadi, schwere Skoliose, 14mal operiert, kann endlich ein normales Leben beginnen. Doch nach wenigen Tagen stößt sie an die inneren Grenzen des heutigen Europas, das ihr das Recht auf Zukunft verweigert. Zohra erfindet sich dagegen eine Welt der Möglichkeiten.

„Ken - The Movie“, Produktionsfirma: Soquiet Filmproduktion, Berlin
Autorin: Claudia Rorarius, Regisseurin: Claudia Rorarius
Fördersumme: 220.000 Euro.
Inhalt: Ken - The Movie erzählt die fiktionale Geschichte des echten amerikanischen Musikers Ken Stringfellow. Nach einer gescheiterten Beziehung macht sich die fiktionale Figur KEN auf den schmerzlichen Weg zurück in seine Vergangenheit, um seine Wurzeln zu suchen.

„Darkroommörder“, Produktionsfirma: Rosa von Praunheim Filmproduktion, Berlin
Autor: Rosa von Praunheim, Regisseur: Rosa von Praunheim
Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Lars Schmaus steht vor Gericht. Er ist angeklagt mehrere Morde und Diebstählen begangen zu haben. Der Film protokolliert den Prozess und zeigt auf wie der freundliche und liebenswerte Lars zum Mörder und Dieb wurde.

„Nahschuss“, Produktionsfirma: C-Films GmbH, Hamburg,
Autorin: Franziska Stünkel, Regisseurin: Franziska Stünkel
Fördersumme: 350.000 Euro.
Inhalt: Franz ist bekennender Kommunist und glaubt an seine DDR. Leicht lässt er sich verführen und wird Teil des Geheimdienstes. Beruflich könnte es zunächst kaum besser laufen. Dann kommen ihm erste Zweifel und er findet sich in einem Netz psychologischer Zersetzungsmethoden wieder, dessen Täter und Opfer er zugleich ist. Es gibt kein Entkommen.

„Bezness“, Produktionsfirma: if… Productions, München
Autoren: Ilker Catak, Nils Mohl , Regisseur: Ilker Catak
Fördersumme: 300.000 Euro.
Inhalt: Der kurdische Gigolo Baran lernt die attraktive deutsche Pilotin Marion in ihrem Türkeiurlaub kennen. Doch Baran ahnt nicht, dass Marion eine Brustamputation bevorsteht, die sie auch den Job kosten wird. Und Marion ahnt nicht, dass Baran für seinen Traum in Europa notfalls über Leichen geht.

„Wie gut ist deine Beziehung?“, Produktionsfirma: Westhoff Film GmbH, München
Autor: Ralf Westhoff , Regisseur: Ralf Westhoff
Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Ein Mann um die 40 beschließt seine Freundin zurückzuerobern, bevor sie auf die Idee kommt, ihn eventuell zu verlassen.

„A Pure Place“, Produktionsfirma: Violet Pictures UG, Berlin,
Autor: Nikias Chryssos , Regisseur: Nikias Chryssos
Fördersumme: 400.000 Euro.
Inhalt: Die Geschwister Paul und Irina wachsen auf einer abgelegenen griechischen Insel in einer religiösen Gemeinschaft auf. Als der Guru Irina zu sich holt, hinterfragt Paul das totalitäre System und lehnt sich dagegen auf. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit. Denn die Sekte bereitet bereits ihr tödliches Ende vor.

„Relativity“, Produktionsfirma: Trimaphilm GmbH, München,
Autorin: Mariko Minoguchi , Regisseurin: Mariko Minoguchi
Fördersumme: 400.000 Euro.
Inhalt: Nachdem ihr Geliebter Aron erschossen wurde, findet Nora Halt bei dem jungen Familienvater Natan, der um das Leben seiner krebskranken Tochter kämpft. Dabei stellt sich heraus, dass Nora unwillkürlich selbst die Umstände verursacht hat, die zu Arons Tod führten.

„Adventures of a Mathematician“, Produktionsfirma: dragonfly films UG i.G., Berlin
Autor: Thorsten Klein, Regisseur: Thorsten Klein
Fördersumme: 500.000 Euro.
Inhalt: Nach der Ankunft in den USA in den 1940er Jahren erlebt der gesellige jüdische Mathematiker Stan Ulam die Freuden der Liebe und der Wissenschaft als auch den Schmerz von Verlust und Heimweh, während er eine grundlegende Rolle beim Bau der Wasserstoffbombe und des ersten Computers spielt.

„Curveball“, Produktionsfirma: Bon Voyage Films GmbH, Hamburg
Autoren: Johannes Naber, Oliver Keidel , Regisseur: Johannes Naber
Fördersumme: 700.000 Euro.
Inhalt: Curveball erzählt die unglaubliche Geschichte des BND - Biowaffenexperten Arndt Wolf der die realen Vorgänge um den kuriosen irakischen Flüchtling Rafid Ahmed Alwan intern falsch einordnete, seinen Lügen glaubte und damit Argumente für den Irakkrieg 2003 lieferte.

„Narziss und Goldmund“, Produktionsfirma: Mythos Film Produktions GmbH & Co. KG, Berlin
Autor: Stefan Ruzowitzky, Regisseur: Stefan Ruzowitzky
Fördersumme: 700.000 Euro.
Inhalt: Der junge wilde Goldmund wird von seinem Vater ins Kloster geschickt, um für die Mutter, die die Familie verlassen hat, zu büßen. Dort lernt er Narziss kennen, den klugen und zurückgezogenen Klosterschüler. Eine tiefe, lebenslange Freundschaft beginnt...

„The Sunlit Night - Die sonnenbeschienene Nacht“, Produktionsfirma: Detailfilm GmbH, Hamburg
Autor: David Wnendt , Regisseur: David Wnendt
Fördersumme: 300.000 Euro.
Inhalt: Eine junge Frau, die ihr Großstadtleben mit einem gebrochenen Herzen hinter sich lässt und der Sohn eines jüdischen Bäckers, der seinen Vater bestatten muss, lernen in einer Künstlerkolonie auf den norwegischen Lofoten, dass man Liebe oft an einem Ort findet, an dem man sie am wenigsten erwartet.

Drehbuch

„Mission“, Autor: Thomas Franke, Berlin
Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Beim Versuch im Papua Neuguinea der 1960er Jahre eine scheinbar völlig fremde und bösartige Kultur von Kannibalen und Kopfjägern zu christianisieren, verliert ein Missionar erst seinen Glauben und findet dann sich selbst.


„Frida“, Autor: Miraz Bezar, Berlin
Fördersumme: 30.000 Euro
Inhalt: "Frida" erzählt die autobiographische Geschichte der jungen Deutsch-Türkin Gülay Akin. Angefangen von der schwierigen Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau, die anfängt, sich selbst zu finden. Ein Leben in drei Akten. Rückwärts erzählt.

„Katte“, Autor: Kolja Malik, Ludwigsburg
Fördersumme: 30.000 Euro
Inhalt: Brandenburg 1730. Der 17-jährige preußische Kronprinz Friedrich trifft auf den draufgängerischen Kürassierleutnant Hans-Hermann Katte. Aus anfänglicher Rivalität entwickelt sich große Nähe. Alles könnte gut sein, wenn Friedrichs tyrannischer Vater nicht wäre. Die beiden beschließen zu fliehen.

„Der Weißkopfseeadler fliegt nach Hause“, Autorin: Henrike Goetz, Berlin
Fördersumme: 30.000 Euro
Inhalt: Der bucklige Rainer (39) wird mit den Geheimnissen seiner Vergangenheit konfrontiert, als er widerwillig den gehassten, sterbenden Vater in dessen Haus am Ammersee aufsucht. Der Machtkampf zwischen den beiden und die letzte tragische Demütigung, die der Vater für den Sohn bereithält, befreit diesen von aller Bitterkeit.

„FAKE“, Autorin: Hannah Schopf, Berlin
Fördersumme: 30.0000 Euro
Inhalt: Marilyn fasst einen Beschluss. Sie holt ihre alte Punkband FAKE wieder zusammen. FAKE besteht aus der positiven Nihilistin Marilyn, ihrer hedonistischen Ex-Freundin Alice und aus Razor, der behauptet, ein Vampir zu sein. Der Ex-Junkie-Ex Manager Oz schüttelt eine halsbrecherische Tour aus dem Ärmel. Es geht nach Osteuropa. Es geht natürlich schief.

„Endlich Kokain“, Autor: Kai Hafemeister, Berlin
Fördersumme: 30.0000 Euro
Inhalt: Die Geschichte eines frühpensionierten, totgesagten Fettsacks, der durch eine Kokain-Diät nicht nur auf gesellschaftlich anerkannte Konfektionsgrößen schrumpft, sondern auch zum König der Jugend, der Kunst und Kultur aufsteigt. Kokain funktioniert dabei wie ein Brennglas über den Egos aller beschriebenen Figuren. Und dem Aufstieg folgt das Fall...

„Adam“, Autor: Ron Segal, Berlin
Fördersumme: 30.0000 Euro
Inhalt: Adam, einst erfolgreicher Schriftsteller und Überlebender des Holocaust, versucht im Kampf gegen das Vergessen die Liebe zu seiner verstorbenen Frau ein letztes Mal aufleben zu lassen und niederzuschreiben.

„Le Prince“, Autor: Hannes Held, Berlin
Fördersumme: 30.0000 Euro
Inhalt: Die Frankfurter Kuratorin Monika gerät in eine Razzia, bei der sie den illegalen in Frankfurt lebenden kongolesischen Diamantenhändler Josef kennenlernt. Aus dieser zufälligen Begegnung entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte. Doch trotz ihrer Liebe schleicht sich zunehmend ein gegenseitiges Misstrauen in ihre Beziehung, unaufhaltsam wird ihr Leben zur Bühne postkolonialer Konflikte.

„Alle Sieben Jahre“, Autorin: Dagmar Knöpfel, München
Fördersumme: 30.0000 Euro
Inhalt: Christine wird 1956 in das Nachkriegsdeutschland hineingeboren. Der Film fokussiert auf ihr Leben in zehn Episoden im Abstand von jeweils 7 Jahren und durchschreitet so 63 Jahre, manchmal dramatisch, manchmal komisch. Die großen äußeren und inneren Veränderungen eines einzigen kleinen Lebens. Lebt uns das Leben oder leben wir das Leben?

Der Jury Spielfilm gehörten in der Sitzung an:
Natja Brunckhorst (Autorin und Schauspielerin, München)
Julia von Heinz (Autorin, Regisseurin, Produzentin, Herrsching)
Michael Meyns (Filmkritiker und -journalist, Berlin)
Dirk Engelhardt (Produzent, Berlin)
Martin Hagemann (Produzent, Berlin)

Der nächste Termin für das Einreichen einer Drehbuch- und Produktionsförderung Spielfilm ist der 10. Januar 2018.

Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien, Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de/filmfoerderung abrufbar.

Kontakt/Information:
Pressestelle BKM, Telefon: 030/18 272 - 3281, Fax: - 3259
E-Mail: pressestelle-bkm@bpa.bund.de

Filmreferat der BKM, Telefon: 030/18 681- 44357, Fax: -544357
E-Mail: K35@bkm.bund.de