Kulturstaatsministerin Grütters vergibt rund 500.000 Euro Produktionsförderungen für Kurzfilme

Die von Kulturstaatsministerin Grütters berufene Jury aus Fachleuten der Filmbranche beriet über die Filmvorhaben, die sich um die diesjährige Kurzfilm-Produktionsförderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bewarben. Aus insgesamt 93 Anträgen wurden 18 Projekte zur Förderung vorgeschlagen.

Den Empfehlungen der unabhängigen Jury folgend, fördert Staatsministerin Monika Grütters die nachfolgend genannten Kurzfilmvorhaben mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 500.000 Euro.


Es handelt sich um folgende Projekte:

Titel: „Out of this World“
Herstellung: Caroline Schwarz in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien Köln
Regie: Caroline Schwarz
Fördersumme: 12.500 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: Eine Figur stürzt ins Universum und begibt sich auf ihre Reise durch Begrenzung und Unendlichkeit. „Out of this World“ ist ein ca. 8-minütiger Experimentalfilm in Schwarzlicht.

Titel: „Rest in Piece (R.I.P.)“
Herstellung: Reynard Films
Regie: Antoine Antabi, Cécile Paysant
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Animationsfilm
Inhalt: Als in seinem Heimatland Krieg ausbricht, ist Midyan gezwungen, Hals über Kopf die Flucht zu ergreifen. Nur seine liebsten Habseligkeiten nimmt er mit auf eine lange Reise ohne Ziel. Alleine in der Wüste, geplagt von Hunger und Verzweiflung, beginnt er sein kleines Gepäck Stück für Stück aufzuessen. Doch diese seltsamen Mahlzeiten haben ungeahnte Folgen.

Titel: „Die Nadel“
Herstellung: Ceylan Beyoglu
Regie: Ceylan Beyoglu
Fördersumme: 28.000 Euro
Kategorie: Animationsfilm
Inhalt: Eine Mutter macht sich auf die Suche nach ihrem verlorenen Sohn.

Titel: „Hinter Europas Kulissen“
Herstellung: Nadine Zacharias
Regie: Nadine Zacharias
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: In Zeiten des europäischen Tohuwabohus, ob Erstarken des Populismus, Brexit, EU-Demokratiedefizite, behält eine Frau den Durchblick. Die Europa-Wissenschaftlerin Ulrike Guérot ist in der EU eine heimliche Akteurin. Sie nimmt uns hinter die Kulissen der EU mit, in der gerade unsere Zukunft/ die Zukunft Europas verhandelt wird.

Titel: „Nebula“
Herstellung Philip Widmann
Regie: Philip Widmann
Fördersumme: 25.000 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: Nebula untersucht die Auswirkungen von Nebel auf die menschliche Wahrnehmung, auf analoges Filmmaterial, auf die Abbildung von Gewalt und die Verdeckung ihrer Ursachen in Bild und Sprache.

Titel: „Die Uhr“
Herstellung: Anna Brass
Regie: Anna Brass
Fördersumme: 29.908 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: April 1945. In den Wirren der letzten Kriegstage kreuzen sich die Lebenswege dreier sehr unterschiedlicher Personen in einem kleinen Ort nördlich von Hannover. Das Auftauchen einer Taschenuhr, 75 Jahre später, wirbelt den Staub von damals auf und enthüllt eine sehr versöhnliche Geschichte.

Titel: „Demian“
Herstellung: Time Prints KG
Regie: Marc Sebastian Eils
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Abschiebung - und dann? Was passiert mit den Menschen in der neuen, alten Heimat? Nach seiner Abschiebung aus Deutschland hält sich Demian in Kamerun mit dem Verkauf von Uhren über Wasser. Bis sein Leben erneut auf den Kopf gestellt wird – und sich plötzlich für ihn doch noch eine Chance eröffnet, nach Deutschland zurückzukehren.

Titel: „After Access“
Herstellung: Steffen Köhn
Regie: Steffen Köhn, Paola Calvo
Fördersumme: 28.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Dina, Jhans und Adriano sind typische Millenials, die sich für die gleichen Dinge begeistern wie ihre Altersgenossen weltweit. Wie viele Jugendliche haben sie eine klare Meinung zu gesellschaftlichen und politischen Themen, und sie wollen diese der Welt mitteilen. Allerdings leben die drei in der kubanischen Hauptstadt Havanna, in einem Land, das eine der niedrigsten Internetnutzungsraten der Welt hat.

Titel: „Wer war zuletzt am Kühlschrank“
Herstellung: fünferfilm - Krause & Scheuffele GbR
Regie: Daniel Nocke, Henning Thomas, Kathrin Albers
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Animationsfilm (Puppenspiel)
Inhalt: Vier Tiere, eine WG. Eine Schildkröte, ein Krake, ein Seebär und dessen Kind. Alle noch auf der Suche. Beruflich und privat. Da bietet sich eine WG an. Man spart Geld und gibt einander Halt. Doch manchmal stolpert man auch übereinander. Ziemlich oft sogar. Regeln werden aufgestellt und gebrochen. Jedes Tier bringt seine natürlichen und individuellen Eigenheiten mit. Und die passen nicht gerade perfekt zusammen. Da helfen auch keine Putzpläne und Ruhezeiten.

Titel: „X“
Herstellung: Petrolio Film GmbH
Regie: Mareike Wegener
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: "X" ist das Kreuz, das Ecke auf den Spielschein kritzelt, und die Markierung eines Ortes, an dem ihm ein Geschenk gemacht wird. Zwischen Atemnot und Gesang, Narben und Spuren, Erinnerung und Fiktion inszeniert sich "X" als Ritual zu Ehren der Geister des Ruhrgebiets.

Titel: „Lana“
Herstellung: Natalie Muntermann, Alexandra Schröder
Regie: Natalie Muntermann, Alexandra Schröder
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Lana ist ein 15jähriger Teenager und pflegt ihren chronisch kranken Vater, da die Mutter als Alleinverdienerin Vollzeit arbeiten muss. Lana trägt damit schon früh eine sehr große Verantwortung, bleibt mit ihrem Tun aber unsichtbar für andere. Das will sie ändern und damit an die Öffentlichkeit gehen, um nicht alleine zu bleiben. Sie will Jugendlichen, die Ähnliches erleben, eine Stimme geben, denn Unterstützungsangebote für pflegende Kinder sind in Deutschland rar gesät.

Titel: „Hotel Astoria“
Herstellung: hug films GbR, Alina Cyranek und Falk Schuster
Regie: Alina Cyranek, Falk Schuster
Fördersumme: 25.700 Euro
Kategorie: Animationsfilm
Inhalt: Das Hotel Astoria war ein Ort, an dem viele Fäden zusammenliefen. Dienst und Lust, Freundschaft und Verrat lagen hier eng beieinander. Heute hat jeder seine eigene Wahrheit, was den Arbeitsalltag, die DDR, das Feiern und die Stasi angeht: Geschichten über Unrecht, Willkür, aber auch Zusammenhalt in der Belegschaft, Freiheit und Absurditäten, die im Aufeinandertreffen von Ost und West zusammenprallen.

Titel: „Der Lokführer“
Herstellung: Raumkapsel Stein-Schomburg und Schmidt GbR
Regie: Christian Wittmoser, Zuniel Kim
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Animationsfilm
Inhalt: Sechs Menschen sind gestorben, weil die sich vor den Zug von Bernd Ziegler geworfen haben. Wie geht ein Lokführer damit um?

Titel: „Amygdala“
Herstellung: Schuldenberg Films GbR - Sophie Ahrens, Fabian Altenried, Christoph Gerega
Regie: Fabian Altenried
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Fiktion
Inhalt: Wasser gefriert im Sommer, Tiere leiden, Menschen sterben. Als die Natur sich gegen die Menschen wendet, erkennt ein stummer Tierheiler die Anzeichen der nahenden Katastrophe. Aber die Bauern des kleinen bayerischen Alpendorfs schenken ihm keinen Glauben und haben ihn schnell als Schuldigen auserkoren. Amygdala ist eine Parabel auf das aus den Fugen geratene Verhältnis von Mensch und Umwelt.

Titel: „Das Rudel“
Herstellung: Salto Film - Sven O. Hill
Regie: Sven O. Hill
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Ein Kurzdokumentarfilm von Paul, den Wölfen, dem Fährtenlesen und der Angst vor dem Fremden. Aber was ist schon „normal“, wenn es um Liebe geht?

Titel: „Wa(te)r“
Herstellung: Lea Bethke
Regie: Lea Bethke
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: „Wa(te)r“ ist ein Tanzfilm, der allein durch Bewegung und Klang den Weg eines Menschen auf der Flucht erzählt: vom alltäglichen Ohnmachtsgefühl in einem zerbombten Syrien über die erstickende Angst während der Flucht durchs Mittelmeer bis zur Verlorenheit und der Hoffnung beim Ankommen in Berlin.

Titel: „Ebbe und Flut“
Herstellung: Janis Westphal in Koproduktion mit filmArche e. V.
Regie: Janis Westphal
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Fiktion
Inhalt: Das Leben der alternden Krabbenfischer Fred und Malte ist so regelmäßig wie die Gezeiten selbst, die das Leben auf ihrer Hallig bestimmen - bis Freds Frau und Maltes beste Freundin Martha überrascc3hend stirbt. Fred droht sich zu verlieren, doch Malte fasst einen Plan und setzt ihr Boot auf die auslaufende Ebbe. In der sechsstündigen Zwangspause finden sie zu sich und zu neuen Antworten.

Titel: „Damn Ironland“
Herstellung: Actrio Studio - Michael Geidel in Koproduktion mit Trem Chic
Regie: Michael Geidel
Fördersumme: 20.000 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: Am 25. Januar 2019 brach der Damm eines Abfallbeckens einer Eisenerz-Mine in Brumadinho in Brasilien. Hochgiftiger Schlamm verschlang ganze Dörfer. Es werden noch immer 200 Menschen vermisst. In einem Business, das nur hochprofitabel möglich ist, weil sich nicht an die Regeln gehalten wird, stehen nun die überlebenden Minenarbeiter Wagner und Gilson vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens und sind auf der Suche nach einer Zukunft in einer Gegend, die allein vom allmächtigen Minenkonzern bestimmt ist.

Der Jury Produktionsförderung Kurzfilm gehörten für die Sitzung am 26. März 2019 an:
Dr. Cathy de Haan (Produzentin, Filmkuratorin), Christine Haupt (Produzentin), Olaf Held (Regisseur), Björn Jensen (Produzent, Produktionsberater), Katharina Rinderle (Produzentin).

Der nächste Einreichtermin für die Produktionsförderung Kurzfilm wird Mitte Januar 2020 sein. Der genaue Termin wird im Vorfeld im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de/filmfoerderung bekanntgegeben. Dort sind zudem die aktuelle Filmförderungsrichtlinie, Antragsformulare und Merkblätter abrufbar.

Kontakt/Information:
Filmreferat K 35 bei der BKM
Telefon: 0228/99 681- 13672; Fax: -513672
E-Mail: K35@bkm.bund.de