Bund vergibt Produktionsförderungen für Kurzfilme – Förderbudget mit Mitteln aus NEUSTART Kultur angehoben

Die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters jährlich ausgelobte Produktionsförderung für künstlerisch anspruchsvolle Kurzfilmvorhaben verzeichnet im Jahr 2021 eine Rekordanzahl von 167 Einreichungen. Um den in erster Linie durch die Corona-Pandemie gestiegenen hohen Antragszahlen Rechnung zu tragen, hat die Kulturstaatsministerin die vorgesehenen Finanzmittel um 100.000 Euro aus dem NEUSTART KULTUR-Programm der Bundesregierung auf insgesamt rund 600.000 Euro aufgestockt.

Aufgrund der sehr hohen Antragszahlen wurde die Entscheidungsfindung der von Staatsministerin Grütters berufenen Auswahlkommission auf zwei Sitzungstermine aufgeteilt. Die Jury aus unabhängigen Fachleuten der Filmbranche beriet zunächst am 30. März dieses Jahres über 94 Vorhaben mit zeitnahem Drehbeginn. Die übrigen Vorhaben werden am 8. Juni behandelt. Nach ausführlicher Diskussion und Abwägung hat die Kommission in dieser ersten Auswahlsitzung 14 Vorhaben zur Förderung vorgeschlagen.

Auf Grundlage der Empfehlungen der Jury fördert die Staatsministerin die nachfolgend genannten Kurzfilmvorhaben mit einem Gesamtvolumen in Höhe von rund 350.000 Euro:

Titel:  „CIVIL DUSK
Herstellung: Jünglinge Film UG
Regie: David Uzochukwu
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Dokufiktionsfilm
Inhalt: Ausgehend von der Biographie des Regisseurs erzählt CIVIL DUSK in zwei Akten von der Igbo-Tradition, dass jeder Sohn ein Haus in seinem Heimatdorf baut.

Titel: „Das Fünf-Ähren-Gesetz
Herstellung: Yana Ugrekhelidze
Regie: Yana Ugrekhelidze
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Animationsfilm
Inhalt: Während einer durch die Stalinisten herbeigeführten Hungersnot rettet ein zufälliger Umstand das Leben einer Familie.

Titel:  „Eine einzelne Tat
Herstellung: Constanze Wolpers
Regie: Constanze Wolpers
Fördersumme: 15.000 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Ein junger Êzîde wird in der Celler Bahnhofstraße ermordet. EINE EINZELNE TAT heftet sich an die Fersen von Begriffen aus Polizeimeldungen und versucht die akribische Rekonstruktion ihrer Wege, Verschiebungen und Konsequenzen.

Titel: „GAZA ENVELOPE
Herstellung: Jonathan Omer Mizrahi in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien (KHM)
Regie: Jonathan Omer Mizrahi
Fördersumme: 20.000 Euro
Kategorie: experimenteller Dokufiktionsfilm
Inhalt: In den Sonnenblumenfeldern an der Grenze zwischen Gaza und Israel kommt es zu einem Treffen zwischen thailändischen Landarbeitern, Bauern, Soldaten, einer Frau aus dem Kibbuz und Najash - der Roboterviper.

Titel: „GESTERN, ICH DENKE AN MORGEN
Herstellung: Fünferfilm UG
Regie:  Tom Otte
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Spielfilm
Inhalt: Marion erlebt einen Tag, ihren Alltag. Es könnte gestern sein, aber nicht morgen, denn am Ende des Tages ist sie tot, gestürzt in einem Moment der Routine. Ein nüchterner Blick auf den letzten Tag eines Menschen, begleitet von einer abweichenden Wahrnehmung des Erlebten und der Frage nach der Signifikanz eines einzelnen Tages.

Titel: „HOME SWEET HOME
Herstellung: Majmun Films
Regie: Annika Mayer
Fördersumme: 27.000 Euro
Kategorie:  Dokumentarfilm
Inhalt: Eine heile Familie in den 60er Jahren auf Super8. Erzählungen über einen gewalttätigen Ehemann fünfzig Jahre später. Ein Film über die Unsichtbarkeit häuslicher Gewalt. 

Titel: „Hund/Freund
Herstellung: Sailesh Naidu
Regie: Maissa Lihedeb
Fördersumme:  30.000 Euro
Kategorie: Spielfilm
Inhalt: Malik (25, schwarz) und Phillip (30, weiß) haben seit einigen Monaten was am Laufen. Als zwischen den beiden—während eines anfänglich harmonischen Dates—ein Streit ausbricht, rücken ihre unterschiedlichen Positionen innerhalb der deutschen Gesellschaft immer weiter in den Vordergrund.

Titel: „In deinen Händen
Herstellung: Sophie Dettmar
Regie: Sophie Dettmar
Fördersumme: 16.140 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Die traumatischen Erlebnisse, die jede dritte Frau während der Geburt durchlebt, zeigen ein strukturelles Problem auf. IN DEINEN HÄNDEN soll Mut machen und aufklären. 

Titel: „Ishaq
Herstellung: Donaukapitän, Tuna Kaptan in Koproduktion mit der Zeitgebilde Filmproduktion UG
Regie: Tuna Kaptan
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Spielfilm
Inhalt: Ein Pflege-Enkelkind gefährdet die Einheit einer Familie.

Titel:  „KELBURN
Herstellung: Guillaume Cailleau
Regie: Guillaume Cailleau
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Experimentalfilm
Inhalt: Ein 20-minütiges Kurzfilm-Gedicht. Gedreht mit abgelaufenem 16-mm schwarz-weiß Filmmaterial und einer kaputten Kamera. Eine Erinnerung daran, dass alles ein Ende hat und wir, egal wie sehr es uns überraschen mag, das Recht haben, stillzustehen, den Atem anzuhalten und die Welt zu beobachten, wie sie sich mit oder ohne uns weiterdreht.

Titel: „Nissan Micra (K11) - schwarz
Herstellung: Fabian&Fred GmbH
Regie: Rebecca Blöcher
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Animadokfilm
Inhalt: Meine Mutter hat ein sehr unorthodoxes Leben geführt, welches sie sowohl in Paläste als auch unter Brücken geführt hat. Über 10 Jahre lebte sie in ihrem Kleinwagen, bis sie nicht mehr laufen konnte und der Wagen gleich darauf seinen Geist aufgab.

Titel: „Wherever Paradise Is
Herstellung: Roman Wegera in Koproduktion mit der Kunsthochschule für Medien (KHM)
Regie: Roman Wegera
Fördersumme: 20.000 Euro
Kategorie: Spielfilm
Inhalt: Seitdem sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Russland nach Deutschland gekommen ist, fühlt sich eine entwurzelte Teenagerin verloren in einem neuen Land. Als ihr gewalttätiger Vater droht, wieder zu der Familie zu stoßen, muss sie für sich und ihren Bruder, den einzigen Menschen, der für sie Heimat ist, kämpfen.

Titel: „Women of Rwanda
Herstellung: Sophie Krieg in Koproduktion mit der Hochschule Darmstadt
Regie: Sophie Krieg
Fördersumme: 11.848,70 Euro
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: In dem ostafrikanischen Pro-Frauen-Land macht sich die 22-jährige Ruanderin, Sarah Uwase, auf eine emotionale und abenteuerliche Reise, um die Wahrheit über den Feminismus in ihrer Heimat herauszufinden.

Titel: „Zwölferleitn
Herstellung: Toreslas Film by m+m werbeagentur GmbH
Regie: Fentje Hanke
Fördersumme: 30.000 Euro
Kategorie: Spielfilm
Inhalt: Nach Jahren ohne Kontakt in sein Tiroler Heimatdorf soll ein junger Mann seine Großmutter, welche er für den Tod seiner Mutter mitverantwortlich macht, dazu bringen, ins Altersheim zu gehen.
Der Jury für die BKM-Produktionsförderung für Kurzfilme gehörten für die Sitzung am 30. März 2021 an: Birgit Glombitza (u. a. Autorin, Filmjournalistin, Kuratorin), Sigrid Hoerner (Produzentin, Regisseurin), David Lindner Leporda (Produzent), Pascal Nothdurft (Produzent) und Katharina Rinderle (Produzentin).


Der nächste Einreichtermin für die Produktionsförderung für
Kurzfilme wird Mitte Januar 2022 sein. Der genaue Termin wird
unter www.kulturstaatsministerin.de bekanntgegeben. Dort sind zudem die aktuelle Filmförderungsrichtlinie, Antragsformulare und Merkblätter abrufbar.

Kontakt und Information:
Filmreferat K 35 bei der
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
E-Mail: K35@bkm.bund.de
Telefon: 0228/99 681- 13672
Fax: -513672