Ziel ist Gesundheit für alle - weltweit

70 Jahre Weltgesundheitsorganisation Ziel ist Gesundheit für alle - weltweit

Eine bessere, gesündere Zukunft für Menschen überall auf der Welt – daran arbeitet die Weltgesundheitsorganisation seit ihrer Gründung am 7. April 1948. Den Weltgesundheitstag in diesem Jahr hat die WHO unter das Thema "flächendeckende Gesundheitsversorgung" gestellt.

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Team der WHO (World Health Organization) bei der Gesundheitsversorgung in Nigeria.

Weltweite Impfprogramme der WHO verhindern, dass jedes Jahr Millionen von Kindern an Infektionen sterben.

Foto: WHO/A. Clements-Hunt

Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit haben keinen ausreichenden Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen. Über 800 Millionen Menschen geben mindestens zehn Prozent ihres Haushalts für die Gesundheitsversorgung aus. Etwa 100 Millionen Menschen werden aufgrund ihrer Gesundheitsausgaben in extreme Armut getrieben. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der WHO und der Weltbank hervor, der im Dezember 2017 veröffentlicht wurde.

Der Weltgesundheitstag 2018 beschäftigt sich daher mit flächendeckender Gesundheitsversorgung. Zum 70. Jubiläum appelliert die WHO an die Weltgemeinschaft, allen Menschen Zugang zu notwendigen Gesundheitsleistungen zu ermöglichen - ohne dass sie dabei in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Gegründet wurde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. April 1948 als Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen. Heute sind 194 Staaten Mitglieder der WHO. Hauptsitz ist in Genf.
Die Bundesregierung beteiligte sich 2017 mit insgesamt rund 108 Millionen Euro an der Finanzierung der WHO.

Krankheitsausbrüche beherrschen

Die WHO setzt sich seit ihrem Bestehen dafür ein, die nationalen Gesundheitssysteme zu stärken. Wenn alle Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, hilft das Krankheitsausbrüche wie Ebola oder Cholera zu beherrschen.

In einer zunehmend vernetzten Welt müssen Staaten und internationale Organisationen gemeinsam auf Gesundheitsgefahren reagieren. Denn Viren kennen keine Grenzen. Das wurde zuletzt durch den schweren Ebola-Ausbruch in Westafrika 2014/2015 klar. Es war die schlimmste Epidemie seit der Entdeckung des Virus 1976. Etwa 29.000 Menschen waren erkrankt, gut 10.000 von ihnen überlebten die Krankheit.

Nur durch ein globales Krisenmanagement, koordiniert durch die WHO, konnte die Seuche eingedämmt werden. Die Bundesregierung hatte die Weltgesundheitsorganisation und vor Ort tätige Nichtregierungsorganisationen wie etwa Ärzte ohne Grenzen bei ihrer Arbeit mit Spezialisten und Material unterstützt.

Die WHO wird aus Pflicht- und freiwilligen Beiträgen finanziert. Der Regulär- oder Pflichtbeitrag richtet sich nach einer Skala, die die Vereinten Nationen für alle Länder festlegen. Bezugspunkt ist die Wirtschaftskraft. Für den derzeitigen Zweijahres-Haushalts müssen die 194 WHO-Mitgliedstaaten insgesamt Pflichtbeiträge in Höhe von einer Milliarde US-Dollar aufbringen. Insgesamt beträgt das Volumen des Zweijahres-Haushalts derzeit etwa 4,4 Milliarden US-Dollar. Das zeigt: Die freiwilligen Beiträge übersteigen die Pflichtbeiträge.

Große Erfolge durch Impfen

Die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, gegen die eine Impfung möglich ist, zählt zu den größten Erfolgen der WHO. Weltweite Impfprogramme halfen zu verhindern, dass jedes Jahr Millionen von Kindern an Infektionen sterben oder eine Behinderung zurückbehalten.

Beispiel Pocken: Ende 1979 erklärte die WHO die Krankheit für ausgerottet. Vorausgegangen waren Massenimpfungen. 1967 war eine globale Pockenimpfung eingeführt worden. Bei auftretenden Krankheitsfällen konnten alle Kontaktpersonen schnellstmöglich identifiziert werden, um einen Ausbruch zu verhindern.

Auch der Kampf gegen Kinderlähmung (Polio) ist erfolgreich. Die globale Kampagne um Polio (Global Polio Eradication Initiative ) auszurotten, wird von der WHO koordiniert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wies in ihrem Videopodcast zum Weltpoliotag im Oktober 2017 darauf hin, dass Deutschland "inzwischen für die internationale Gesundheitshilfe im Jahr 750 Millionen Euro" ausgibt.

Europaweit ist Polio eliminiert, weltweit leider noch nicht. Aber die Neuinfektionen sind enorm gesunken. Nur vereinzelt tritt Polio noch auf. Trotzdem ist es wichtig, konsequent weiter zu impfen. Nur so lässt sich verhindern, dass Polio sich wieder ausbreitet.