Wie Japan zum Impressionismus kam

Ausstellung in der Bundeskunsthalle Wie Japan zum Impressionismus kam

Mit "Japans Liebe zum Impressionismus" zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn europaweit zum ersten Mal die bedeutendsten Sammlungen der frühen Moderne aus Japan. Hier zeige sich, dass "Kunst eine Sprache spricht, die in völlig unterschiedlichen Kulturen verstanden wird", sagte die Kulturstaatsministerin zur Eröffnung.

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Geht es um die impressionistische Malerei kommen einem Frankreich, Deutschland und allgemein die europäische Kunst in den Sinn - und Japan! Japan?

Was das Land in Fernost mit dem europäischen Impressionismus verbindet, das präsentiert nun erstmals die Ausstellung "Japans Liebe zum Impressionismus - Von Monet bis Renoir". Die Bundeskunsthalle in Bonn erzählt darin die Geschichte des wechselseitigen künstlerischen Einflusses zwischen Japan und Europa aus einer neuen Perspektive.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundeskunsthalle, wurde 1992 eröffnet. Heute gehört sie zu den bedeutendsten Ausstellungshäusern weltweit. Sie veranstaltete bisher mehr als 220 Ausstellungen zu Kunst und Kulturgeschichte, Archäologie, Wissenschaft und Technik, sowie unzählige Konzerten, Lesungen, Filmprogramme, Kongresse und weiteren Veranstaltungen mit gut 17 Millionen Besucherinnen und Besucher. Aufgabe der Bundeskunsthalle ist es, mit ihrem Angebot ein Schaufenster für jenen offenen Kulturbegriff zu sein, der für die Identität der Bundesrepublik Deutschland von zentraler Bedeutung ist. Finanziert wird sie aus dem Etat der Kulturstaatsministerin – 2014 mit rund 24 Millionen Euro.

Sprache der Bilder führt unterschiedliche Kulturen zusammen

"Kennen Sie das besondere Gefühl freudiger Überraschung, das sich einstellt, wenn man dort etwas Neues entdeckt, wo man glaubte, schon alles Wesentliche gehört und gesehen zu haben", fragt Kulturstaatsministerin Grütters angesprochen auf die Ausstellung. "Selbst profunde Kenner und Liebhaber des französischen Impressionismus können hier Neues entdecken", ist Grütters überzeugt.

Gemeint sind Werke aus 34 japanischen Sammlungen, die zum größten Teil noch nie in Europa zu sehen waren und hier erstmals in einer Ausstellung vereint sind. Hinzu kommen Werke japanischer Maler vor 1920, die sich von den französischen Künstlern zu Malereien im westlichen Stil anregen ließen und damit die moderne japanische Kunst begründeten. Die Werke, die von unterschiedlichen japanischen Sammlern für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden, sind noch bis zum 21. Februar 2016 in der Bundeskunsthalle gezeigt.

Kunstaustausch fördert deutsch-japanische Beziehungen

Für Grütters bietet "Japans Liebe zum Impressionismus" aber nicht nur die Möglichkeit hierzulande kaum bekannte Kunstwerke zu sehen. "Der besondere Reiz der Ausstellung ist die schöne Erfahrung, dass Kunst eine Sprache spricht, die in völlig unterschiedlichen Kulturen verstanden wird, dass Kunst auf diese Weise die Verbindung und die Verbundenheit zwischen Kulturen und Nationen festigt. Insofern ist diese Ausstellung ein schöner Beitrag zur Pflege der guten deutsch-japanischen Kulturbeziehungen", so die Kulturstaatsministerin.

Sie sei überzeugt, dass es die Kunst ist, die oft die tragfähigsten Brücken baut - selbst dort, wo Politik und Diplomatie an ihre Grenzen stoßen, betonte Grütters. Daher sei es ihr ein Herzensanliegen, dass Deutschland mit anderen Ländern nicht nur wirtschaftlich eng zusammen arbeite, sondern auch den kulturellen Austausch mit anderen Nationen fördere. Dazu würden gemeinsame Projekte wie diese Ausstellung beitragen.