Vorsicht vor unseriösen Vergleichs-Seiten

Fake-Tests im Internet Vorsicht vor unseriösen Vergleichs-Seiten

Verbraucher schätzen es, sich im Internet über ein Produkt zu informieren und es zu vergleichen. Doch nicht immer basieren die dargestellten Ergebnisse tatsächlich auch auf durchgeführten Tests. Dubiose Seiten führen Verbraucher gezielt in die Irre.

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Ob Kaffeemaschine oder elektrische Zahnbürste – Verbraucher können sich im Internet bequem einen Überblick über verschiedene Angebote verschaffen. Mit dem Suchbegriff für das gewünschte Produkt und dem Begriff "Test" oder "Testsieger" werden Vergleichstests angezeigt, die die Kaufentscheidung vereinfachen.

Fake-Tests täuschen Seriosität vor

Doch Achtung: Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt davor, dass Verbraucher in die Irre geführt würden. Etliche Vergleichsseiten führten gar keine Tests durch. Die Vergleichsseiten seien lediglich aufbereitet wie offizielle Untersuchungen – beispielsweise wie diejenigen der Stiftung Warentest.

Mit Begriffen und Tabellen, die Verbraucher gewohnt sind, wird der Eindruck seriöser Tests vermittelt. Oft würden jedoch einfach Angaben aus dem Internet zusammengestellt, oder Ergebnisse der Stiftung Warentest zusammengewürfelt, die alt und auf neue Produkte nicht übertragbar sind. Auffällig bei unseriösen Vergleichsseiten sei: Das teuerste Produkt erhalte meist die beste Note.

"Man darf dem Verbraucher nichts vorgaukeln", betont Kerstin Hoppe, Juristin beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Gegen besonders gravierende Fälle geht die Verbraucherzentrale deshalb vor und mahnt die Unternehmen ab. Das war bisher 13 Mal der Fall. Und Hoppe ist sich sicher: "Das Thema wird uns noch längere Zeit beschäftigen."

Tipps zum Erkennen von Fake-Seiten

Für Verbraucher gilt generell die Empfehlung, stets kritisch und aufmerksam zu sein. Sie sollten auf den Webseiten genau schauen, welche Angaben der Betreiber dazu macht, wie die Vergleiche zustande gekommen sind. In der Regel wird darauf im Impressum verwiesen - oft unter der Überschrift "So testen wir".

Auffällig sei Hoppe zufolge, dass bei Fake-Testseiten eine direkte Verlinkung zu Online-Shops erfolgt. In solchen Fällen könne davon ausgegangen werden, dass die Betreiber der Seiten eine Provision erhalten, wenn Verbraucher Waren kaufen. Teilweise würden Betreiber auch direkt darauf hinweisen, dass sie Provisionen erhalten.

Verbraucher sollten ebenfalls darauf achten, ob auf den Webseiten von "Testsiegern" oder "Vergleichssiegern" die Rede ist. Nur bei "Testsiegern" könnten sie annehmen, dass auch wirklich getestet wurde. Am besten greifen Verbraucher auf bekannte und bewährte Test-Institutionen zurück, wie zum Beispiel die Stiftung Warentest oder Öko-Test. Hier finden sie auch alle Informationen zur Durchführung der Tests.

Die Verbraucherzentrale nimmt Hinweise zu Fake-Seiten unter rechtsdurchsetzung@vzbv.de entgegen.