Unfallquote auf historischem Tiefstand

Bericht zum Arbeitsschutz Unfallquote auf historischem Tiefstand

Im Jahr 2017 hat die Häufigkeit meldepflichtiger Arbeitsunfälle den niedrigsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland erreicht. Auch die Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle ist seit 2014 deutlich gesunken. Das zeigt der aktuelle Bericht zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, den das Kabinett beschlossen hat.

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Die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle je 1000 Vollarbeiter ist auf den niedrigsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland gefallen.

Die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle sinkt laut SuGA-Bericht: Bund, Länder und Unfallversicherungsträger haben die Prävention gestärkt.

Foto: Bundesregierung

Die Bundesregierung berichtet auf fast 300 Seiten über die aktuelle Lage und Entwicklung der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SuGA-Bericht 2017).

Danach wurden 2017 rund 954.600 Arbeitsunfälle gemeldet. Das sind 4.400 weniger als im Jahr zuvor – ein Rückgang um 0,5 Prozent. Es handelt sich um den zweitniedrigsten Wert nach 2015 (damals: 944.744). Zudem ist die Unfallhäufigkeit – also die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle je 1.000 Vollbeschäftigter – gesunken: von 23,2 auf 22,5. Damit erreicht sie den niedrigsten Wert seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.

Die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle stieg 2017 zwar leicht an: von 557 auf 564 Fälle. Im Zeitraum der vergangenen vier Jahre sank sie jedoch um fast zwölf Prozent. 2014 waren noch 639 Menschen bei Arbeitsunfällen gestorben.

Mehr Unfälle auf dem Weg ins Büro

Vor allem im Winter lauern durch Schnee und Glätte Gefahren auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule. Im Jahr 2017 stieg die Zahl der Wegeunfälle auf dem Weg zur Arbeit oder zurück auf rund 193.000. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2014 ist die Zahl sogar um 9,5 Prozent gestiegen.

Die Zahl tödlicher Wegeunfälle sank 2017 hingegen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 30 Fälle weniger gemeldet – ein Rückgang um 9,5 Prozent (2017: 286)

Auf dem Weg zur Schule gab es weniger Unfälle als im Vorjahr: rund 109.000 (2016: rund 111.000). Die Zahl der tödlichen Schulunfälle stieg hingegen um acht Fälle auf insgesamt 49. In den vergangen 20 Jahren ging sie allerdings um etwa zwei Drittel zurück.

Weniger Berufskrankheiten angezeigt

Im Berichtsjahr 2017 wurden rund 79.700 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit gestellt – 400 weniger als im Vorjahr. Die meisten Verdachtsanzeigen betrafen nach wie vor Hauterkrankungen und Lärmschwerhörigkeit. Anerkannt wurden insgesamt rund 22.000 Fälle. Hinzukommen rund 5.000 neue Rentenfälle und rund 2.600 Todesfälle infolge einer Berufskrankheit.

Prävention wichtig für Wohlbefinden

Im Durchschnitt war 2017 jeder Beschäftigte 11,5 Tage krank (2016: 12,0). Die häufigsten Gründe: Krankheiten des Kreislaufsystems und psychische Erkrankungen.

Um die Vorsorge zu stärken, haben sich Bund, Länder und Unfallversicherungsträger dazu verpflichtet, ihre Präventionspolitik aufeinander abzustimmen. Dafür vereinbarten sie die "Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie" (GDA) . Diese setzt Arbeitsschutzziele und entwickelt Präventionsprogramme.

Warum gibt es einen Bericht zu Berufsunfällen und -krankheiten?
Die Bundesregierung hat einen gesetzlichen Auftrag, dem Bundestag jährlich über die Entwicklungen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu berichten. Das ist in Paragraph 25 Absatz 1 Siebtes Buch Sozialgesetzbuch festgeschrieben.