Trauer um Egon Bahr

Kondolenz Trauer um Egon Bahr

Der SPD-Politiker und frühere Bundesminister Egon Bahr ist tot. Kanzlerin Merkel würdigte Bahr in ihrem Kondolenzschreiben als verdienten Minister und Parlamentarier. Er habe einen wertvollen Beitrag zu einer Veränderung und Entspannung im Ost-West-Verhältnis geleistet.

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Egon Bahr starb am heutigen Donnerstag im Alter von 93 Jahren. Er habe über viele Jahre in unterschiedlichen Ämtern das politische Leben in Deutschland mit gestaltet, heißt es im Schreiben der Kanzlerin an die Witwe Egon Bahrs, Adelheid Bahr.

Bahr habe sich als Politiker, Journalist und Wissenschaftler über Parteigrenzen hinweg gleichermaßen große Anerkennung und Wertschätzung erworben, schreibt Merkel. Den Menschen bleibe er als ein seine Zeit prägender Politiker in Erinnerung, der sich der Sache und der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet fühlte.

"Ein großer Mensch und ein großer Politiker"

Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich zum Tod Bahrs. "Nur wenigen Politikern ist es vergönnt, mit einer Idee die Welt zu verändern und erleben zu dürfen, wie die eigene Vision noch zu Lebzeiten Wirklichkeit wird", sagte er am Rande der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen.

Bahr sei zeit seines langen, erfüllten Lebens überzeugt gewesen, dass es dauerhaften Frieden in Europa nur mit, nicht ohne Russland geben könne, so Steinmeier. "Mich hat tief beeindruckt, mit welch unverwechselbarer Mischung aus Klugheit und Geschick, Geduld und Beharrlichkeit es ihm gelungen ist, für seine Überzeugungen zu werben und die Welt tatsächlich zu verändern."

"Mit Egon Bahr ist ein großer Mensch und ein großer Politiker von uns gegangen. Er wird mir als Freund und Vorbild fehlen", sagte Steinmeier.

Architekt der neuen Ostpolitik

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Egon Bahr in einem Kondolenzschreiben an die Witwe, Adelheid Bahr, als bedeutenden politischen Akteur der deutschen Nachkriegsgeschichte und Architekten der neuen Ostpolitik.

"Die Aussöhnung mit unseren Nachbarn im Osten und die Sorge um den Frieden waren die Triebfedern seines politischen Handelns", so der Bundespräsident. Bahr habe aus der festen Überzeugung gehandelt, dass eine weltweite Sicherheits- und Friedenspolitik möglich sei und dass wir alle mit Nachdruck daran arbeiten müssten.