„Kleider machen Leute“ – mit nachhaltiger Mode

Tag der Erde am 22. April „Kleider machen Leute“ – mit nachhaltiger Mode

Beim Earth Day 2022 liegt der diesjährige Schwerpunkt auf der nachhaltige Produktion von Kleidung. Das Motto lautet: „Deine Kleider machen Leute – Nachhaltig, Bio, Fair“. Verbraucherinnen und Verbraucher können mit ihrer Kaufentscheidung Weichen stellen.

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Blick in eine Textilfabrik in Asien. Hier wird Kleidung im Akkord hergestellt

Der Tag der Erde wird in 150 Ländern begangen – in diesem Jahr steht die nachhaltige Produktion von Kleidung im Mittelpunkt.

Foto: Gottschalk/photothek.net

Eine nachhaltige Mode umfasst die Art und Weise, wie umweltschonend die Materialien angebaut oder gewonnen werden. Hier spielen ein sparsamer Wasserverbrauch sowie die Vermeidung von Pestiziden und Chemikalien eine wichtige Rolle. Verantwortungsvolle Verbraucherinnen und Verbraucher sollten wissen, wie die gekauften Textilien verarbeitet werden, woher sie kommen, wie Lieferketten funktionieren und ob faire Arbeitsplätze geschaffen wurden. Ein Siegel, das Antworten auf diese Fragen gibt, ist der Grüne Knopf.

Der Grüne Knopf 

Der Grüne Knopf  macht nachhaltig hergestellte Textilien sichtbar. Er wird gut sichtbar angebracht: am Etikett, direkt auf dem Produkt oder auf der Verpackung. Bisher wurden 78 Unternehmen zertifiziert. Das Siegel ist auf Mode, Outdoor-Bekleidung, Heimtextilien und Berufsbekleidung zu finden. Ins Leben gerufen wurde es vor drei Jahren vom Bundesentwicklungsministerium. 

46 Sozial- und Umweltkriterien müssen für den Grünen Knopf eingehalten werden, wie die Zahlung von Mindestlöhnen, das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit und das Verbot gefährlicher Chemikalien. Als erstes staatliches Siegel stellt der Grüne Knopf aber nicht nur Anforderungen an das Produkt (T-Shirt, Bettwäsche), sondern auch an das Textilunternehmen.

Fast Fashion ist billig – aber nicht nachhaltig

Fast Fashion ist häufig billig und ermöglicht eine kurzfristige Befriedigung von Konsumwünschen. Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen. Die globale Kleidungsproduktion hat sich seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt und Studien prognostizieren für die kommenden Jahrzehnte ein weiteres intensives Wachstum im Textilsektor. Alle Anzeichen einer exzessiven, nicht-nachhaltigen Entwicklung sind erfüllt.

Was unternimmt die Bundesregierung, um die nachhaltige Textilproduktion zu fördern? Hier finden Sie dazu Informationen auf der Webseite des Bundesumweltministeriums. 

Kleidung leihen statt kaufen

Mit dem Wechsel der Jahreszeit schaffen viele Verbraucherinnen und Verbraucher Platz im Kleiderschrank und stellen ihre Bekleidung auf die jeweils aktuelle Mode um. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät, Kleidungsstücke ökologisch und sozialverträglich anzuschaffen, beispielsweise indem man sie ausleiht und nicht kauft. Immer mehr Firmen folgen dem Puls der Zeit und bieten Kleidung im Verleih an.

Auf der Webseite der Verbraucherzentrale Hamburg finden Sie weitere Informationen zum Ausleihen von Textilien.

Upcycling: Aufwertung von gebrauchter Kleidung 

Nicht immer müssen alte, kaputte oder scheinbar nutzlose Gegenstände sofort weggeworfen werden. Kleidungsstücke und Geräte können repariert werden und aus löchrigen Jeans oder leeren Konserven lässt sich noch das ein oder andere herstellen. Upcycling kann bei alten Textilien eine Option sein.

Auf der Webseite des Netzwerks der Verbraucherzentralen in Deutschland finden Sie weitere Informationen zum Thema Upcycling.

Nachhaltige Entwicklung wichtiger denn je

Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine haben bereits bestehende globale Probleme wie Armut, Hunger, Klimawandel und Artensterben verschärft. Die Weltgemeinschaft muss sich deshalb noch mehr anstrengen, um die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen. Die darauf gerichteten Maßnahmen sollten sich auf nationaler wie internationaler Ebene an den Prinzipen von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit, Zukunftsverträglichkeit und Resilienzgewinnung orientieren.

Die Bundesregierung unterstützt verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich mit einer der drei Dimensionen von Nachhaltigkeit – Soziales, Wirtschaft, Umwelt – beschäftigen und gute Projekte vorschlagen. Das Bundesumweltministerium unterstützt Organisationen über die Verbändeförderung. Das Bundesentwicklungsministerium fördert im Ausland Projekte aus den Bereichen Krisenprävention und friedliche Entwicklung. 

Die Idee, einen jährlichen Tag der Erde am 22. April zu feiern, entstand 1970 in den USA. Engagierte Umweltschützerinnen und -schützer haben diesen Gedenktag weltweit als Umweltaktionstag ins Leben gerufen. Er soll Bürgerinnen und Bürger für Umweltthemen sensibilisieren und vor allem junge Menschen in Umweltprojekte einbinden.

Der „Earth Day“ wird heute in mehr als 150 Ländern begangen und ist das Ergebnis zivilgesellschaftlichen Engagements. In Deutschland wird der Jahrestag seit 1994 vom Earth Day International, Deutsches Komitee , mit Sitz in Frankfurt am Main organisiert.